Auge in Auge mit Gorillas in Uganda

Ein Land, das in Afrika noch recht wenig für den Massentourismus erschlossen wurde, ist Uganda. Dabei hat es so viel zu bieten: Es gibt dort über zehn Nationalparks.

Man stösst dort auf zahlreiche und zum Teil seltene Tiere und Pflanzen. Für viele Zugvögel ist Uganda das Winterquartier schlechthin: Im klimatisch sehr angenehmen Uganda können Zugvögel überwintern und auch brüten. Ein Vogel, der heimische Kronenkranich, hat es sogar bis auf das Wappen von Uganda geschafft.


Artenvielfalt im Queen Elizabeth Nationalpark, Uganda (Bild: Duncan Wright, Wikimedia, CC)


Doch ein anderes Tier ist der heimliche Star und zieht immer mehr Aufmerksamkeit auf sich: Der Berggorilla. Jährlich kommen viele Tausende Touristen hierher, um sich Gorillas in ihrem natürlichen Lebensraum anzusehen. Besondere Faszination üben dabei die männlichen Gorillas, die Silberrücken, auf die Besucher Ugandas aus.

Diese Menschenaffen leben eher zurückgezogen. Mit geführten Trekkingtoren ist es auch uns westlichen Menschen möglich, diese faszinierenden Tiere zu besuchen. Dies bleibt ein unvergessliches Erlebnis, von dem man noch Jahre zehrt.

Heitere Stimmung bei den Gorillas der Nshongi-Familie, Uganda (Bild: Justin Norton, Wikimedia, CC)


Auf den Spuren von Dian Fossey

In Uganda gibt es noch Bergregionen, die von ursprünglichem Regenwald bedeckt sind. Hierhin haben sich fast 400 dieser interessanten Tiere zurückgezogen. Die Existenz der Gorillas ist gefährdet: Weltweit und auch leider in Uganda. Man schätzt, dass es insgesamt noch um die 100´000 Gorillas gibt.

Gorilla-Baby beim Spielen (Bild: Fiver Löcker, Wikimedia, CC)


Nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen stehen diese Menschenaffen zwar seit 1975 unter Naturschutz, die Existenz der Gorillas bleibt aber dennoch bedroht. Hierzu tragen verschiedene Faktoren bei: Natürliche Lebensräume wurden und werden zerstört, Wilderei ist immer noch ein einträgliches Geschäft und unstabile politische Verhältnisse mit Bürgerkriegen in manchen afrikanischen Ländern verhindern, dass der Artenschutz auch für die Gorillas effektiv umgesetzt wird.

Dabei haben die Gorillas aus den Bergen Ugandas eine sehr berühmte Fürsprecherin: Die amerikanischen Biologin Dian Fossey besuchte Uganda und die Berggorillas schon seit 1965. 1988 erlangte der Film „Gorillas im Nebel“ Weltruhm, der auf der Lebensgeschichte von Dian Fossey beruht und ihr Leben mit den Gorillas bis zu ihrer Ermordung beschriebt. Der Film ist eine gute Vorbereitung für die Reise nach Uganda und den Besuch bei den Gorillas.


Dian Fossey im Leben und im Film (Bild: links – Dian Fossey, aufgenommen von Yann Arthus-Bertrand, Wikimedia; rechts – Poster des Films „Gorillas im Nebel“, © Universal Pictures, Wikimedia)


Der Chefgorilla mit dem silbernen Rücken

Durch geführte Trekkingtouren ist es für Jeden möglich, in diese faszinierende Bergwelt einzutauchen. Man begegnet dort den in kleineren Gruppen von etwa 25 Tieren lebenden Berggorillas in ihrer natürlichen Umgebung. Ein Silberrücken führt eine solche Gruppe an.

Die Gorillas werden 1,30 Meter bis 1,80 Meter gross und bringen 75 bis über 200 Kilogramm auf die Waage. Die grössten und stärksten Gorillas sind die sogenannten Silberrücken: Männchen ab dem 12. Lebensjahr und mit der charakteristischen silbernen Färbung des Rückenfells, sind sie alleiniger Chef einer solchen Gorillagruppe. Diese besteht überwiegend aus weiblichen Gorillas, dem „Harem“, und dem zugehörigen Nachwuchs.


Der Chefgorilla mit dem silbernen Rücken (Bild: Fiver Löcker, Wikimedia, CC)


Solange andere Gorillamännchen nicht dominant werden, erfahren sie hier vom Silberrücken Duldung. Sonst kann es zu Rangkämpfen kommen, die sogar tödlich enden können. Folglich sind auch immer wieder Silberrücken anzutreffen, die alleine umherstreifen und nach einer Gruppe suchen, die sie zukünftig anführen könnten.

Damit der Trip zu den Gorillas ein Erfolg wird

Eine solche Tour erfordert eine körperliche Grundfitness. Wer nach Uganda kommt und in den Regenwald möchte, sollte entsprechende Kleidung mitnehmen. Der Name Regenwald kommt nicht von ungefähr: Mit Nässe muss gerechnet werden.

Neben guten, vor allem atmungsaktiven Regensachen, sind gute Trekkingschuhe wichtig. Diese müssen unbedingt die Fussknöchel bedecken. Lange Socken, die über die Hose gezogen werden, sind sehr ratsam. Warum? Die Guides, die mit Waffen ausgestattet die Tour begleiten, bieten Schutz gegen alle möglichen Gefahren, gegen die angriffslustigen kleinen Feuerameisen sind sie aber machtlos. Warum diese Krabbeltiere so heissen ahnt man und möchte es lieber nicht erleben.


Elefantenfamilie am Kazinga-Kanal in Uganda (Bild: Dfg13, Wikimedia, CC)


Gute und stabile Handschuhe, etwa wie man sie im Baumarkt kaufen kann, sind auch sehr zu empfehlen. Man kann sich damit wesentlich besser festhalten und ist geschützt. Stöcke sind auch notwendig, damit man sich den Weg freihalten und auch abstützen kann. Bei längerem Gehen in unebenem Gelände ist das sehr effektiv und hilft Kraft zu sparen. Geeignete Stöcke bekommt man von dem Organisator solcher Gorillatrekkings gestellt und muss sie nicht als Reisegepäck mit sich führen.

Vor einer Reise nach Uganda sollte man sich unbedingt reisemedizinisch beraten und auch untersuchen lassen. Auf jeden Fall sollten rechtzeitig vor Reisebeginn empfohlene Impfungen oder andere Prophylaxebehandlungen absolviert sein. Eine angemessen ausgestatte Reiseapotheke und Ersthilfematerial ist immer gut dabei zu haben.

Natürlich möchte man ein solch faszinierendes Abenteuer gerne fotografisch festhalten. Hierfür muss man sich aber schon zu Hause folgende Gedanken machen: Im Regenwald ist es von den Lichtverhältnissen her sehr düster. Andererseits ist der Einsatz von Blitzlicht oder Fotolampen strengstens untersagt. Also muss man eine sehr lichtstarke Kamera mit sich führen. Wegen längerer Belichtungszeiten ist auch ein Stativ notwendig, damit die Bilder nicht unscharf und verwackelt werden.

Wer so vorbereitet sich auf den Weg zu den Berggorillas in Uganda macht, wird mit einem einmaligen und vergesslichen Erlebnis belohnt.

 

Oberstes Bild: Ein Mitglied der Nshongi-Familie, Uganda (Bild: Justin Norton, Wikimedia, CC)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://www.google.ch/maps?q=Uganda&hl=de&sll=46.362093,9.036255&sspn=6.012101,9.876709&oq=ugand&hnear=Uganda&t=m&z=7″ size=“350″]

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