Biarritz – Surfen, Strand und Lukullisches

Biarritz, das Städtchen im äussersten Südwesten Frankreichs, ist von Legenden umrankt und wird von berühmten Schriftstellern hoch gepriesen. Sie erleben bei einem Besuch in Biarritz mondäne, fast schon palastartige Gebäude aus den Glanzzeiten vergangener Epochen. Darunter mischen sich romantisch anmutende Wohnhäuser im baskischen Stil, die in den Farben Rot, Weiss, Beige und Blau schimmern. Alte Steinkirchen und eine Unzahl von gastronomischen Etablissements, in denen lokale Köstlichkeiten angeboten werden, sind ein weiteres, aber noch lange nicht das letzte Highlight der Stadt in der Region Aquitanien.

Surfer aus aller Welt zieht es ebenso wie gut betuchte Klientel in das beschauliche Städtchen, das vor allem ausserhalb der Saison seine besonderen Reize entfaltet. Grund für den Andrang der Wassersportler sind die extrem hohen Wellen und die günstigen Windbedingungen. So kommt es zu einem flotten Mix aus elitärem Nobelort mit dem Flair der „Oberen Zehntausend“ und einer Art Hippie-Paradies, wie es ansonsten wohl nicht noch einmal existiert.


Atlantikküste vor Biarritz ( Bild: Florian Pépellin, Wikimedia, CC)


Mythen und Legenden

Schon der berühmte französische Schriftsteller Víctor Hugo (1802–1885) war fasziniert von dem 25’000 Einwohner zählenden Städtchen an der Atlantikküste, dessen Besucher im Sommer die Einwohnerzahl in die Höhe treiben. Er sagte einmal über Biarritz, dass es keinen schöneren und lieblicheren Ort gäbe. Der Mann musste es wissen, denn er kam in seinem Leben ziemlich viel herum. Schon die Legenden um die Stadt im Département Pyrénées-Atlantiques haben etwas Mystisches. In Biarritz kennt jeder die Geschichte von dem Mädchen Miarritze, das von einem schönen Ort träumt, der einst reich werden wird. Das hübsche Girl verliebt sich dann später in den Anführer eines baskischen Stammes, der auf der Suche nach neuem Land ist und die Stadt gründet.

Der wirtschaftliche Aufschwung kam mit dem Walfang im XIX. Jahrhundert. Das war zu der Zeit, als der französische Geldadel und die Herrschaftsklasse den Ort für sich entdeckten. Der wenig ruhmreiche französische Kaiser Napoleon III. liess für sich und seine Gemahlin ein extravagantes üppiges Bauwerk in Form eines „E“ direkt am Hauptstrand errichten. Und wo er war, dahin folgten ihm auch seine Lakaien und Speichellecker.

Napoleon bekam später von den Preussen „etwas auf die Mütze“ und dankte ab. Aus dem Palast wurde das Hôtel du Palais, das auch heute noch steht. Doch bis es so weit war, tummelte sich vor allem die Kaisergemahlin ausgiebig am Stadtstrand, der auch zeitweise den Namen „Strand der Könige“ trug.


Hôtel du Palais in Biarritz (Bild: Daniel Villafruela, Wikimedia, CC)


Surfmetropole Biarritz

Biarritz liegt nur etwa 20 Kilometer von der Grenze zu Spanien entfernt. Daher ist die Sprachenvielfalt in dieser Region sehr ausgeprägt: Baskisch, Spanisch, Französisch und ein Sprachenmix kann das geübte Ohr bei einem Bummel durch die Strassen heraushören.

Die Surfer kommen aus aller Welt. Sie begeistern sich für die Wellen und die Winde. Insbesondere im Bereich um die Felsspitze von Saint Martin, wo sich der Leuchtturm der Stadt erhebt, sind die Surfbedingungen ideal. Vor allem im Frühjahr kommen die Surfer in Scharen, wenn die Winde kräftig blasen.

Grosse, international renommierte Surfturniere werden alljährlich in Biarritz ausgetragen. Die Wettkämpfe in der Sportart gelten als die ältesten der Welt. Unweit liegt nahe Port Vieux die sogenannte Baskenküste, die ebenfalls ein Surf-Eldorado ist. Der Drehbuchautor Peter Viertel, späterer Ehemann der Hollywood-Diva Deborah Kerr, machte hier in den 50er-Jahren den Surfsport populär.


Surfing in Biarritz (Bild: Gaël LE HIR, Wikimedia, CC)


Kulinarisches Biarritz geniessen

Nicht nur rund um den Place Georges-Clémenceau, das Zentrum der Stadt, und entlang der Promenade am „Grand Plage“ haben sich zahlreiche kleinere und grössere Gastronomie-Tempel angesiedelt. Auch in den kleinen Seitengassen finden Sie immer wieder versteckte Lukullustempel, die in hervorragender Manier die aquitanische Küche auf den Tisch bringen.


In Biarritz werden Sie mit baskischen Pintxos Bekanntschaft machen. (Bild: Tamorlan, Wikimedia, CC)


Doch nicht nur die Küche mit französischem Touch wird geboten. Was das kulinarische Angebot so speziell macht, ist der einzigartige Mix aus französischer und baskischer Küche. Verführerische baskische Kuchen aller Art oder die süssen Panini mit feinherber Schokolade sind nur ein kleiner Auszug aus dem Spezialitätenangebot in Biarritz. Wenn Sie gar nicht genug von Schokolade bekommen, dann besuchen Sie das etwas ausserhalb der Stadt gelegene Schokoladenmuseum. Alles dreht sich darin um den Kakao und seine vielfältige Verwendung in der Schokolade.

Sie müssen für ein gutes Essen nicht in ein teures Restaurant gehen. Auch in den kleinen Tavernen werden Sie mit den aus Spanien bekannten Tapas (baskisch: pintxos) Bekanntschaft machen. Probieren Sie dazu baskischen rohen Schinken und kräftige Rotweine aus der Region. Stellvertretend für die Vielfalt steht nicht nur das scharfe Fleischgericht Axoa vom Kalb, das es auch als Variante mit Rindfleisch gibt, sondern auch das Poulet basquaise (Huhn auf baskische Art) oder Chipirons basquaise. Stehen Sie auf Gemüse, dann probieren Sie eine Piperades, die einer Ratatouille ähnlich, aber kräftiger gewürzt ist.



Nach einem ausgiebigen Mahl schlendern Sie zum Aquarium, in dem ganze Wal-Skelette ausgestellt sind, und weiter zum Santa-Eugenia-Platz, der sich über Port Vieux erhebt und den Blick auf die herrliche Stadt freigibt.

 

Oberstes Bild: Panorama von Biarritz (© Rubendene, Wikimedia, CC)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://www.google.ch/maps?q=Biarritz,+Frankreich&hl=de&ie=UTF8&sll=46.813187,8.22421&sspn=2.154157,5.410767&oq=Biarritz&hnear=Biarritz,+Pyr%C3%A9n%C3%A9es-Atlantiques,+Aquitanien,+Frankreich&t=m&z=13″ size=“350″]

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