Die Blumeninsel Mainau, Teil 1: Bunter Blütenteppich das ganze Jahr über

Die gesamte Küstenlinie des Schwäbischen Meeres, wie der Bodensee oft genannt wird, ist mit kleineren und grösseren Orten übersät, die zwar alle unterschiedlichsten Formats, aber allesamt malerisch und sehenswert sind. Diese Städte und Städtchen, Dörfer und Dörflein ähneln bunten, unterschiedlich grossen Perlen, die entlang der Bodenseeküste aufgefädelt sind. Wie ein wertvoller Anhänger an dieser Kette schwebt in blauen Seewassern die schöne Insel Mainau.

Wer als Erster Mainau „Blumeninsel“ taufte, darüber schweigt die Geschichte. Aber diese Person, die mit ihrer Namensgebung eindeutig den Nagel auf den Kopf traf, war vielleicht nicht besonders poetisch, wusste aber die Tatsache genau in Worte zu fassen: Die Blumenpracht ist der erste und farbenreichste Eindruck, den die Insel bei ihren Besuchern hinterlässt.

Die Mainau mit ihren circa 45 Hektar Fläche ist die drittgrösste Insel im Bodensee. Die Besucher können sie über eine Brücke erreichen, es gibt aber auch eine Schiffsanlegestelle. Die Mainau ist ganzjährig ein beliebter Veranstaltungsort für Events und Privatfeste, doch die meisten Besucher erscheinen auf der Insel zusammen mit dem Frühling, um die ersten aufgehenden Blumen zu bestaunen. Dieses lebhafte Treiben (mehr als eine Million Touristen besuchen die Mainau jährlich) hört nicht auf, bis die letzten Blumen im Herbst verblühen.


Die Orchideenschau auf der Mainau (Bild: Insel Mainau)


Die duftende und farbenprächtige Stafette startet auf der Mainau eine der grössten Orchideenschauen in Deutschland, die Ende April/Anfang Mai im Palmenhaus stattfindet. Ein farbenreicher Teppich aus Schneeglöckchen und Krokussen, Tulpen und Narzissen, Blausternchen und Hyazinthen überwirft die Insel von März bis Mai. Entlang des Weges im östlichen Teil der Insel, der als Frühlingspromenade bekannt ist, zaubert der Frühling einen Rausch der Blüten hervor: Man hat den Eindruck, inmitten von einem Blumenmeer aus tausenden blühenden Tulpen, Narzissen, Traubenhyazinthen, Vergissmeinnicht, Stiefmütterchen und Primeln zu wandern. Circa 500.000 Blumenzwiebeln werden jeden Herbst von Mainauer Gärtnern liebevoll gepflanzt. Über eine Million Blüten öffnen sich gegen Ende April auf der Insel, was zusammen mit dem tiefblauen Seewasser und den noch schneegekrönten Alpenspitzen jeden Betrachter unweigerlich ins Schwärmen geraten lässt.

De Frühling auf der Mainau (Bild: Insel Mainau)


Von Mai bis Juni blühen Rhododendren und Azaleen. Gegen Ende Mai und bis zu den ersten Frösten hat die Blumenkönigin, die Rose, ihren hochherrschaftlichen Auftritt. Über 12.000 Rosenpflanzen von mehr als 1.200 Sorten schaffen auf der Mainau eine romantische Atmosphäre par excellence.  Noch der Grossherzog Friedrich I. von Baden war von dieser edlen Pflanze sehr angetan und legte neben der Schlossterrasse einen Rosengarten im italienischen Stil an. Die absolut geometrische barocke Gartenanlage mit ihren Statuen, Brunnen und Pergolen versunken in Myriaden von Rosenblüten jeder nur erdenklichen Form laden zum Spazieren und Verlorengehen ein.


Italienischer Rosengarten (Bild: Insel Mainau)


Im Juni zieren die Insel die Engelstrompeten- und Hibiskusblüten, im August zeigen sich die Passionsblumen.   

Vom Ende August bis in den Spätherbst hinein regieren die Knollengewächse in mehr als 250 Sorten die Mainau. Im südlichen Teil lassen die Dahlienfelder mit etwa 20’000 Dahlienbüschen die Insel in den allerbuntesten Farben aufleuchten. Die Besucher können die schönste Pflanze aussuchen, die dann zur „Dahlien-Königin“ erklärt wird.


Die Dahlienschau (Bild: Insel Mainau)


Im Sommer verwandeln viele tropische Pflanzen die Mainau in einen mediterranen Schönheitsfleck auf dem sonst nordisch geprägten Gesicht von Bodensee. Dank den zahlreichen Palmengewächsen, Zitrusbäumen, Agaven, Kakteen und Bougainvilleen herrscht auf der Insel eine südländische Urlaubsstimmung. Ein besonders empfindlicher Teil dieser Exotik ist das ganze Jahr über im Palmenhaus zu finden. Für die Jahre von 2006 bis 2016 erteilte die Verwaltung der Stadt Konstanz, zu der die Mainau administrativ gehört, eine Ausnahmegenehmigung, das Palmenhaus, das sonst immer im Frühling immer ab- und im Herbst wieder aufgebaut wurde, ganzjährig stehen zu lassen. Unter mehr als 20 Palmenarten steht das Schmuckstück der Kollektion – die über 15 Meter hohe kanarische Dattelpalme, die noch 1888 auf der Mainau ihre Wurzel geschlagen hatte.      

Wenn die kalte Zeit einkehrt und die letzten Pflanzen ihre Blüten verlieren, bereitet sich die Mainau auf den Winterschlaf vor, um im kommenden Frühling mit frischer Kraft, gekleidet in ein leuchtendes Blütengewand, ihre Besucher neu willkommen zu heissen.      

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Oberstes Bild: Insel Mainau  aus der Vogelperspektive (Bild: Insel Mainau)

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Ich schreibe, seit ich schreiben kann, und reise, seit ich den Reisepass besitze. Momentan lebe ich im sonnigen Spanien und arbeite in der Modebranche, was auch oft mit Reisen verbunden ist, worüber ich dann gerne auf den Portalen von belmedia.ch berichte. Der christliche Glaube ist das Fundament meines Lebens; harmonisches Familienleben, Kindererziehung, gute Freundschaften und Naturverbundenheit sind meine grössten Prioritäten; Reisen und fremde Kulturen erleben meine Leidenschaft; Backen und Naturkosmetik meine Hobbys und immer 5 Minuten zu spät kommen meine Schwäche.

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