Dolce Vita in Schenna – den Herbst in vollen Zügen geniessen

Milde Temperaturen, prall gefüllte Obstgärten und atemberaubende Panoramen: Schenna im Südtirol lockt bis in den Spätherbst zum genussvollen Wandern. Nicht fehlen darf dabei die Einkehr in Bauernstuben und Weinkeller, um den alten Brauch des „Törggelen“ kennenzulernen.

Der Name „Törggelen“ kommt aus dem Lateinischen „torquere“ und bedeutet so viel wie „Wein pressen“. Seit Jahrhunderten wird der Brauch des Törggelens in Südtirol gepflegt.

Auch in Schenna setzt man sich – sobald die Keschtn (Kastanien) und der junge Wein reif sind –­ gerne an grossen Tischen zusammen. Erst gibt es Hauswürste mit Kraut und Knödel, zum Dessert gefüllte Krapfen und gebratene Kastanien mit Butter.

Begleitet wird der Schmaus vom Suser, dem jungen Wein, und abgerundet vom Treber, dem scharfen Bauernschnaps. Vorzüglich Törggelen lässt es sich in Schenna beispielsweise in den Bauernstuben des Thurnerhofs, der auf das 15. Jahrhundert zurückgeht.


Schenner Waalweg (Bild: Fotoarchiv Tourismusverein Schenna, Klaus-Peterlin)

Törggelen 2.0 auf der Gomp’n Alm

Wer „Törggelen 1mal anders“ erleben will, dem sei die Gomp’n Alm empfohlen. Mitten im Hirzer Wandergebiet auf 1800 Meter überrascht Wirt Helmuth „Helli“ Gufler mit kreativen Variationen der traditionellen Törggele-Küche – mit weniger Fett und weniger Fleisch, aber mindestens genauso viel Geschmack. Als Begleitung ertönen statt der klassischen Ziehorgelklänge, lokaler Folkpop, Blues und Swing.

Einheimische und Gäste schätzen das gesellige Beisammensein – vor allem nach einer gemütlichen Wanderung. Und solche gibt es in Schenna zuhauf. Die Südtiroler Feriendestination, auf einer Sonnenterrasse oberhalb der Kurstadt Meran gelegen, bietet über 200 Kilometer markierte Wanderwege.


Die traditionelle Törggele-Küche geniessen (Bild: Tourismusverein Schenna, Klaus-Peterlin)

Panorama-Wandern am Wasser

Eine Besonderheit sind die historischen Waalwege, die zum Kulturgut der Region gehören. Die Bauern legten die Wassergräben im Mittelalter an, um Apfelgärten, Weinreben und Kornfelder zu bewässern. Bis heute sind viele noch weitgehend intakt. Einige Waale erfüllen noch immer ihre Aufgabe, andere dienen nur mehr als Spazierwege.

Der Schenner Waalweg verläuft von der spektakulären Masulschlucht oberhalb des Dorfs bis ins Naiftal und bietet schöne Ausblicke auf die umliegenden Bergspitzen und die Kurstadt Meran. Die Waalwege in Schenna und neun weitere Waalwege im Meraner Land bilden zusammen die Meraner Waalrunde, die auf 80 Kilometern das Meraner Becken umrahmt. Die meist sanft verlaufenden, gemütlichen Spaziergänge durchs Mittelgebirge sind besonders bei Genusswanderern und Familien beliebt. Unterwegs laden Gartenrestaurants und Buschenschenken dazu ein, regionale Spezialitäten zu kosten.


Schenna: Wandern mit Aussicht (Bild: Tourismusverein Schenna, Othmar Seehauser)

Nervenkitzel auf dem Klettersteig

Nicht minder eindrucksvoll, aber eher für Abenteuerlustige ist der neue Heini-Holzer Klettersteig in Schenna. Benannt nach dem bekannten Südtiroler Alpinisten, führt die zur Gänze mit Stahlseil gesicherte Route über einen Felsgrat am 2581 Meter hohen Berg Ifinger.

Während klettererfahrene Familien mit Kindern den ersten Teil durchaus bewältigen können, bleibt der letzte Abschnitt, die sogenannte Engelskante, geübten und konditionsstarken Alpinisten vorbehalten. Vor allem der Herbst, wenn die Sicht klar und die Gewitterneigung gering ist, eignet sich für ausgiebige Wanderungen. Während sich auf der Alpennordseite bereits nasskaltes Wetter einstellt, scheint im Meraner Land noch die Sonne. Das Beherbergungs-Angebot umfasst luxuriöse Wellness-Hotels ebenso wie stilvolle Bauernhöfe und zeichnet sich durch hohe Servicequalität aus.

Herbst-Veranstaltungen in Schenna und Meran

04.10./11.10.2017: Törggelen mit Keschtn und Suser im Schenner Dorfzentrum

04.-08.10.2017: Oldtimer-Rallye Südtirol Classic Golden Edition

12.10.2017: Schenner Dorfmarktl mit Genuss und Handwerk

13.-15.10.2017: Traubenfest Meran – Erntedankfest mit Tradition

19.10.2017: Schenner Bauernkuchl mit Live-Musik und Hausgemachtem

26.10.2017: Schenner Herbstmarkt mit Spezialitäten und Kunsthandwerk

10.-14.11.2017: Merano Wine Festival  – mit Produzenten aus dem In- und Ausland

Verführerische Äpfel am Wegesrand

„Dem Bauern die Ernte, dem Wanderer die Landschaft!“ – an den vielen Wanderwegen durch Südtirols Haupttäler, im Vintschgau, im Etsch- und im Eisacktal sowie im unteren Pustertal stehen sie – die Schilder, auf denen ein furchterregender Mann mit Hellebarde, einer Halskette aus Eberzähnen und einem Federbusch mit Fuchsschwanz auf dem Kopf vor Apfeldiebstahl warnt. Es ist der Saltner, der in den Sommer- und Herbstmonaten seit undenklicher Zeit die Obstwiesen und Weinberge Südtirols hütet.

Von der Talsohle auf 250 Meter über Meer bis auf eine Höhe von 1150 Meter stehen in Südtirol Apfelbäume, die nach der vielbewunderten Blüte des Frühjahrs von August bis in den Oktober hinein von leuchtend roten und goldgelben Äpfeln behangen sind. Südtirol ist ein Apfel-, ein Wein- und ein Tourismusland. Fünfeinhalb Millionen Gäste verbringen jährlich ihre Ferien in Südtirol, das mit 18‘400 Hektaren das grösste geschlossene Apfelanbaugebiet der EU aufweist. Das zeigt sich auch in der Gemeinde Schenna mit knapp 350 Hektaren Obst- und Weinbauflächen.

Der grösste Teil davon sind Apfelwiesen, die mit über 800‘000 Bäumen bepflanzt sind. Jährlich werden in Schenna mehr als 14‘000 Tonnen Äpfel geerntet. Das sind 14 Millionen Kilogramm Äpfel, die zur Verarbeitung und Vermarktung an die zentrale Obstgenossenschaft in Meran geliefert werden.

 

Artikelbild: Tourismusverein Schenna, Hannes Niederkofler

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