„Eiger-Express stört Eigernordwand-Kulisse“

Ungeachtet vielfältiger Bedenken halten die Jungfraubahnen an der umstrittenen Linienführung des Eiger-Express fest, welche die weltberühmte Eigernordwand im oberen Teil regelrecht entzweischneidet. In einem offenen Brief appellieren namhafte Vertreter aus Wissenschaft, Politik und dem Umweltbereich an die Verwaltungsräte der Jungfraubahnen, ihre Pläne noch einmal zu überdenken.

Der Eiger-Express – die direkte Bahnverbindung zwischen Grindelwald-Grund und der Station Eigergletscher – soll die Reisezeit aufs Jungfraujoch massiv verkürzen und noch mehr Gäste in die einzigartige Gletscherwelt locken. Geplant ist eine sogenannte 3S-Bahn mit gewaltigen Masten, welche bis zu 60 m hoch sein sollen.

Katharina Conradin, Geschäftsleiterin der Alpenschutzorganisation mountain wilderness moniert: „Dieser Express-Tourismus fördert vor allem den Tagestourismus und bringt der Region als Ganzes wenig. Zudem beeinträchtige die Linienführung die weltweit einmalige Kulisse der Eigernordwand massiv.“ Doch alle Versuche, diese zu ändern, schlugen bisher fehl.


Visualisierung Plan B Eiger-Express (Bild: Scheidegg-Hotels AG)

In einem offenen Brief appellieren nun bekannte Alpenforscher, Wissenschaftler und Umweltfachleute an die Jungfraubahnen, ihr Projekt noch einmal zu überdenken und eine alternative Linienführung über den Arvengarten in Betracht zu ziehen.

„Der Eiger-Express zerstört die weltberühmte Aussicht auf die Eigernordwand. Sie ist ein brutaler Eingriff in eine der spektakulärsten Hochgebirgslandschaften der Welt“, meint Andreas von Almen, Hotelier auf der Kleinen Scheidegg. Die Scheidegg-Hotels AG hat denn auch Einsprachen gegen das Projekt ergriffen und verlangt eine umfassende Prüfung der im Mitwirkungsverfahren von verschiedenen Verbänden angeregten  Linienänderung im oberen Abschnitt des Eiger-Express.

„Mit einer geänderten Linienführung hätten es die Jungfraubahnen in der Hand, dies zu ändern. Es sollte den Jungfraubahnen etwas wert sein, diese Alternative vertieft zu prüfen“, verdeutlicht Katharina Conradin die Haltung der Alpenschutzorganisation mountain wilderness.

 

Artikel von: mountain wilderness Schweiz
Artikelbild: Visualisierung Eiger-Express (© Scheidegg-Hotels AG)

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