Gamsbärte vom Feinsten – bald in Mittenwald

Das oberbayerische Mittenwald wird Anfang Oktober zum Schauplatz eine ganz besonderen Wettbewerbs. Denn vom 7. bis zum 9.10. findet hier die „28. Gamsbart-Olympiade“ statt. Gamsbärte sind nicht nur in Oberbayern Tradition und ein auffälliger Hutschmuck.

Jeder Besitzer eines Gams-, Hirsch- oder Dachsbarts darf dabei der Jury und dem Publikum seine prächtige Trophäe präsentieren. In der Regel stammen die Teilnehmer aus Bayern, Österreich, Südtirol, Italien und Slowenien. Dort überall ist der Hutschmuck verbreitet – als Accessoire zu Tracht oder Jagdkleidung, immer aber als Zeichen alpenländischer Lebensart.


Gamsbart-Olympiade – Bärteschau im Rathaus. (Bild: Alpenwelt Karwendel)

Wer wird Olympia-Sieger?

„Bartbinden ist keine Arbeit, sondern Kunst“, erklärt Organisator Hans Schober. Der Mittenwalder nimmt auch 2016 wieder an der Gamsbart-Olympiade teil und zählt zu den Favoriten. Mehrmals holte er bisher Gold in der Königsklasse, das sind Gamsbärte von über 19 cm Länge. Schober erlernte die Kunst vor 35 Jahren und weiss genau, worauf es bei dem alpenländischen Traditionsgut ankommt.

Der Gamsbart wird ausschliesslich in Handarbeit gefertigt, aus Grannenhaar vom „Aalstrich“ am Rücken des Gamsbockes. Ebenfalls aus Rückenhaar entsteht der Dachsbart, der Hirschbart dagegen entstammt der Halsmähne. Entscheidend für eine Medaille sind die Länge und Qualität der Haare, die Schönheit des hellen Reifens an der Spitze, die Dichte sowie der allgemeine Eindruck.

Das A und O für einen guten Bart sei hochwertiges Haar, eine Rarität. Darüber hinaus brauche es jedoch sehr viel Geschick und Erfahrung. „Je nach Bart arbeite ich 30 bis 150 Stunden dran“, erzählt Hans Schober. Für „Oktoberfest-Trachtler“ hat er jedoch wenig übrig.


Gamsbartbinder Hans Schober (Bild: Alpenwelt Karwendel)

Attraktives Rahmenprogamm mit Tombola

Alle Teilnehmer der Gamsbart-Olympiade geben ihre Bärte am Sonntag, dem 9. Oktober morgens im Rathaus ab. Danach tagt die sechsköpfige Jury, bis die Sieger ab 16 Uhr geehrt werden. Davor kann man sich beim Frühschoppen unter Trachtler und Waidmänner mischen. Die Plattlerkinder des Gebirgs-Trachtenvereins Mittenwald treten dann ebenso auf wie die Hammersbacher „Goaslschnöller“, der Ferchenseeklang und die Gletscherschliff-Musi.

Bemerkenswert ist auch die Tombola des Trachtenvereins Mittenwald mit hochwertigen Preisen aus der Welt der Jagd und des Brauchtums. Ihr Erlös kommt sozialen Zwecken zugute, etwa der Trachtler-Jugend. Hauptgewinn ist ein Gams-Abschuss, gestiftet von den Bayerischen Staatsforsten.

Am Freitag, dem 7. Oktober führt Berufsjäger Karl Hörmann eine Wanderung zum Soiernhaus, dem Refugium König Ludwigs II. Über ihn erfährt man einiges, vor allem aber über die Jagd im Karwendel. Am Abend des 8. Oktober heisst es „Bühne frei“ für das Mittenwalder Bauerntheater.

 

Artikel von: Alpenwelt Karwendel c/o Tourist-Info Mittenwald / peak pr
Artikelbild: Trachtengruppe Gamsbart-Olympiade (© Alpenwelt Karwendel)

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