Kloster Montserrat – katalanisches Nationalheiligtum

Rund 60 km von Barcelona entfernt erhebt sich unerwartet der Montserrat aus der Hügelregion im Hinterland der katalanischen Hauptstadt. Gut 1200 Meter ragen die an Finger erinnernden Sandsteinformationen des Gebirges in die Höhe. An der Ostseite liegt in spektakulärer Lage an eine Felswand gepresst das Kloster Montserrat – ein zentraler Ort katalanischer Identität.

Wer die langgestreckte Klosteranlage auf 721 Metern Höhe von unten betrachtet, dem erscheint es gewagt, an dieser Stelle einen so grossen Gebäudekomplex zu errichten. Gerade diese Lage hat es aber dem Kloster ermöglicht, über die Jahrhunderte seine Stellung zu bewahren. Der Montserrat ist bereits seit alters her ein Ort religiöser Verehrung. Schon in römischer Zeit soll hier ein Venustempel gestanden haben. Die Klostergründung selbst datiert auf das Jahr 1025.

In ihrer heutigen Form ist die Klosteranlage vor allem ein Werk des 19. Jahrhunderts, nachdem hier 1811 napoleonische Truppen erhebliche Zerstörungen angerichtet hatten. Der kostbarste Besitz der Benediktinerabtei ist die aus dem 12. Jahrhundert stammende Darstellung „Unserer Lieben Frau von Montserrat“. Im Volksmund wird sie „La Moreneta“ – die Braune (wegen ihrer Färbung) – genannt und als Schutzpatronin Kataloniens verehrt.


In der Basilika des Klosters Montserrat (Bild: Jose Luis Filpo Cabana, Wikimedia, CC)


Katalanische Sprache und Kultur bewahrt

Nicht nur deswegen ist das Kloster für Katalonien so bedeutend. Im Verlauf seiner langen Geschichte hat es die Kultur des Landes entscheidend mit beeinflusst. Die Bibliothek des Klosters bewahrt über 200’000 Bände, darunter das „Llibre Vermell de Montserrat“, ein katalanisches Werk des Mittelalters. Viel katalanische Literatur ist hier entstanden. In der Zeit der Franco-Diktatur, als das Katalanische unterdrückt wurde, war das Kloster einer der wenigen Orte, an dem die Kultur und die Sprache des Landes gepflegt wurden. Dies macht deutlich, warum das Kloster über seine religiöse Funktion hinaus für die Katalanen so wichtig ist.



Wer das Kloster besucht, sollte nicht nur der Basilika mit der Moreneta und der Bibliothek Aufmerksamkeit schenken. Sehr sehenswert ist auch das Museum. Es zeigt unter anderem wertvolle Gemälde von Künstlern mit Weltruf – el Greco, Tiepolo, Monet, Picasso und Dali sind nur einige der hier vertretenen Maler. Von der Klosteranlage selbst bieten sich fantastische Ausblicke in Richtung Barcelona und zur Küste. Wer möchte, kann mit einer Zahnradbahn bis fast zum Gipfel des Montserrat fahren oder im umliegenden Naturpark wandern. Es gibt ein gut ausgebautes Wanderwegenetz im Naturpark Montserrat.

 

Oberstes Bild: Das Kloster Montserrat ist ein beliebter Wallfahrts- und Ausflugsort nordwestlich von Barcelona. (© Gyrofrog, Wikimedia, CC)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://maps.google.de/maps?q=Montserrat,+Monestir+de+Montserrat,+Spanien&hl=de&sll=41.560358,1.628399&sspn=1.650257,2.469177&oq=Montserrat&t=m&z=17&iwloc=A“ size=“350″]

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Mehr zu Stephan Gerhard

ist seit Jahren als freier Autor und Texter tätig und beschäftigt sich bevorzugt mit Themen rund um Finanzen, Geldanlagen und Versicherungen sowie Wirtschaft. Als langjähriger Mitarbeiter bei einem Bankenverband und einem grossen Logistikkonzern verfügt er über umfassende Erfahrungen in diesen Gebieten.

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