Myclimate-Geschäftsführer hält Klimaschutzabkommen der Airlines für Mogelpackung

Myclimate-Geschäftsführer René Estermann ist enttäuscht. Denn die aktuellen IATA-Zahlen zeigen, dass die Airline-Branche ihre Verantwortung für das Klima nicht wahrnimmt. Aufgrund der konstanten Tiefpreise für fossile Brennstoffe sei der richtige Augenblick gekommen, die negativen Umweltauswirkungen wieder auszugleichen.

Estermann sieht das kürzlich beschlossene Klimaschutzabkommen der internationalen Luftfahrtindustrie jedoch als Mogelpackung.

„Mit dem Konzept des ‚climate neutral growth‘ im Rahmen ihres CORSIA (Carbon Offsetting and Reduction Scheme for International Aviation) nimmt die Airlinebranche ihre Verantwortung nicht wahr. Angesichts des Klimawandels, der globalen Emissionsziele als auch der wirtschaftlichen Situation ist es angebracht, sämtliche aktuell 800 Millionen Tonnen CO2, welche die Flugzeuge jährlich in die Atmosphäre ausstossen, vollständig auszugleichen, wie das zunehmend anderen Klimagasemittenten auch tun. Und mit aktuell 100 Milliarden Dollar weniger Kerosinkosten wäre dies für die Branche auch ohne weiteres möglich“, zieht Myclimate-Geschäftsführer René Estermann eindeutig Bilanz.


René Estermann. (Bild: © Myclimate )

„Bei den konstanten Tiefpreisen für fossile Brennstoffe wäre der Zeitpunkt gewesen, ein Zeichen für Verantwortung und Klimaschutz zu setzen, und das völlig ohne negative Effekte auf die Bilanzen“, zeigt sich René Estermann bitter enttäuscht. Hintergrund des vernichtenden Fazits seitens Myclimate sind die aktuell publizierten IATA-Zahlen (International Air Transport Association, IATA, Fact sheet Fuel, Juni 2016). Daraus geht hervor, dass die Airlines im Jahr 2016 voraussichtlich 100 Milliarden US-Dollar an Betriebskosten dank gesunkener Kerosinpreise einsparen werden.

„Würde man nur etwas mehr als einen Zehntel der 100 Milliarden schweren Kosteneinsparungen für den Klimaschutz, das heisst für die Kompensation der von Flugzeugen erzeugten CO2-Emissionen investieren, hätte dies global äusserst positive Auswirkungen auf die Umwelt und die nachhaltige Entwicklung“, rechnet René Estermann vor.

Myclimate fordert von den Fluggesellschaften weltweit, dass sie für die gasförmigen Abfälle, die sie in die Atmosphäre entsorgen, die Verantwortung übernehmen. Angesichts der gewaltigen Einsparungen sei jetzt der richtige Zeitpunkt für die Luftfahrtindustrie, für sämtliche CO2-Emissionen eine Gebühr zu entrichten, um die negativen Umweltauswirkungen wieder auszugleichen.

 

Artikel von: TRAVEL INSIDE
Artikelbild: © Alexander Chernyakov – istockphoto.com

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