Reisefotografie: Tipps für bessere Bilder

 

Kaum am Reiseziel angekommen, wird gleich die Kamera gezückt und losfotografiert. Viele Reisende gehen mit diesem Ansatz an das Erstellen ihrer Ferienfotos heran. Doch für wirklich beeindruckende Aufnahmen benötigen Fotografen vor allem Geduld, ein Auge für Details und Kenntnisse aller Kamerafunktionen.

Neue Menschen, exotisches Essen, ungewohnte Architektur und Landschaften und fremde Pflanzen und Tiere: Auf Reisen gibt es viel zu entdecken. Doch zu Hause angekommen, ärgern sich viele Hobbyfotografen darüber, dass sie die faszinierenden Momente der Reise mit ihrer Kamera nicht angemessen festhalten konnten. Oft reichen jedoch schon wenige Kniffe, damit die nächsten Reisefotos den Betrachter packen.

Sich inspirieren lassen

Egal wie spannend und eindrucksvoll die neue Umgebung ist – um sie ins rechte Licht zu rücken, braucht es viel Übung und Inspiration von Profis. Zwar sollten gerade Anfänger ihre fotografischen Fähigkeiten nicht etwa an den Werken von Magnum-Fotografen messen. Doch viele Fotografen haben selbst Idole, zu denen sie aufschauen und von denen sie lernen.

Wie schön künstlerische Fotografie sein kann, zeigt die Online-Galerie Lumas. Beim Betrachten von Bilden aus den Kategorien „Landschaft“, „Architektur/City“, oder „Wasser“ bekommt man einen Eindruck, welche Perspektiven, Kompositionen sowie Farb- und Lichteinstellungen möglich sind. Die perfekte Inspirationsquelle bieten auch die Gewinnerarbeiten des Preises „Reisefotograf des Jahres“, der im Sommer 2016 zum 14. Mal verliehen wird. An einigen Aufnahmen ist zu erkennen, dass ein Teil des Erfolges darauf gründet, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.


Egal wie spannend und eindrucksvoll die neue Umgebung ist – um sie ins rechte Licht zu rücken, braucht es viel Übung und Inspiration von Profis. (Bild: © InnervisionArt – shutterstock.com)

Den Ort geniessen

Oft fotografieren Reisende immer nach demselben Ablauf: Sie kommen an ihrem Reiseziel an, nähern sich voller Vorfreude der Sehenswürdigkeit, werden von deren Anblick überwältigt und schiessen ohne zu zögern gleich mehrere Dutzend Bilder – erst mit der Kamera, dann noch einmal genauso viele Selfies mit dem Smartphone. Schliesslich muss der fotografische Beweis dafür, dass man da gewesen ist, gleich bei Facebook und Co. mit der Welt geteilt werden.

Doch die Erinnerung an den Ort verblasst schnell, wenn man ihn nur durch die Kameralinse betrachtet. Auf der Jagd nach Bildern kann dem Fotografen der echte Genuss vor Ort entgehen. Dabei ist eine Sehenswürdigkeit kein Promi, von dem der Paparazzo einen schnellen Schnappschuss macht und ihn in unvorteilhafter Weise der Öffentlichkeit vorführt.


Die Erinnerung an den Ort verblasst schnell, wenn man ihn nur durch die Kameralinse betrachtet. (Bild: © Skreidzeleu – shutterstock.com)

Wer eine Sehenswürdigkeit zum ersten Mal betrachtet, sollte sich Zeit lassen und erst die Umgebung und die Leute beobachten. Ausserdem sollte man das anvisierte Motiv mindestens drei Minuten lang auf sich wirken lassen. Dann gewinnt man einen tieferen Einblick in die Szenerie und hält fest, was andere Reisende vielleicht übersehen.

Das grosse Ganze in nur einem Bild einzufangen, ist schwierig, sogar fast unmöglich. Oft mündet der Versuch in einer verzerrten Panoramaansicht. Merke: Das Besondere liegt im Detail. Man sollte also nach dem für den Ort Typischen suchen und beispielsweise architektonische Details oder Kontraste in allen ihren Ausdrucksformen ins Visier der Kamera nehmen. Der Makromodus bringt auch die kleinsten Fotomotive gross raus.

Auch das Untypische, das vor grossen Touristenmassen verborgen bleibt, fasziniert und begeistert. Neue Blicke ergeben sich zum Beispiel, wenn man bei einer beliebten Sehenswürdigkeit ist, wenn es die anderen nicht sind, wie ausserhalb der Urlaubssaison oder am frühen Morgen.

Ausserdem kann nicht nur die Sehenswürdigkeit selbst, sondern auch das geschäftige Treiben davor zum Fotoobjekt werden. Die bis zu den Zähnen mit Kameras und Stativen bewaffneten Touristen sind ein skurriles und ungewöhnliches Motiv. Mit Langzeitbelichtung lässt man die sich bewegenden Menschenmassen im Vordergrund verschwimmen, was wie ein gekonnter Kunstgriff aussieht. Die Umgebung indes bleibt scharf. Dafür werden ein Stativ und ein Graufilter mit einer hohen Stärke benötigt. Die absichtliche Unschärfe verleiht dem Bild Spannung – man kennt sie als wichtiges Gestaltungsmittel in der Malerei, vor allem im Impressionismus.


Das grosse Ganze in nur einem Bild einzufangen, ist schwierig, sogar fast unmöglich. (Bild: © JFL Photography – shutterstock.com)

Nicht aufdringlich sein

Generell gilt: Rücksicht auf Menschen nehmen und sie möglichst nicht ungefragt oder bei intimen Tätigkeit wie beim Essen und Trinken fotografieren. Wer sich für Porträtfotografie interessiert, sollte zur Sicherheit das Einverständnis des Fotografierten einholen, um ihn nicht in seiner Würde zu verletzen. Grundsätzlich sollte man Bilder, auf denen Unbekannte abgebildet und klar zu erkennen sind, nicht veröffentlichen.

Seine Möglichkeiten kennen

Oft unterschätzt, doch grundlegend wichtig ist es, sich mit allen Funktionen seiner Kamera vertraut zu machen. Was banal klingt, aber die Art und Weise, wie man fotografiert, verändern kann, ist das genaue Durchlesen der Gebrauchsanleitung. Ausserdem sinnvoll: einzelne Funktionen gleich ausprobieren, anstatt sie nur aus der Theorie zu kennen. So findet man am schnellsten die passende Kameraeinstellung zur richtigen Situation.



Fazit

Um gute Reisefotos zu erstellen, muss man kein Profi sein. Sich von anderen Fotografen inspirieren zu lassen, ist jedoch hilfreich. Des Weiteren sollten Reisende die Augen offen halten für Details und neue Perspektiven, Menschen nicht ungefragt fotografieren und sich mit den einzelnen Funktionen der Kamera vertraut machen. Da noch kein Meister vom Himmel gefallen ist, heisst es: Üben, üben, üben! Und wo hat man dafür mehr Zeit als in den Ferien?

 

Artikelbild: © Soloviova Liudmyla – shutterstock.com

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