San Francisco - Stadt auf den sieben Hügeln

Die Stadt, die ich am häufigsten während meiner bisherigen USA-Aufenthalte besucht habe, ist wohl San Francisco. Keine andere Stadt hat es mir so sehr angetan wie diese. Und ja, ich glaube, ich habe mich in diese Stadt auch ein wenig verliebt.

Gebaut auf ursprünglich 7 Hügeln, zählt San Francisco mit seinen im Kern 750.000 Einwohnern wohl zu einer der schönsten Städte der Welt. Einst Goldgräberstadt, ist sie heute vor allem durch eine buntgemischte Bevölkerung, eine liberale Gesellschaft und natürlich auch für ihre Sehenswürdigkeiten bekannt.

Zu den letzteren zählen zum Beispiel die Golden Gate Bridge, die Gefängnisinsel Alcatraz und der Pier 39 mit seinen sehr bekannten Seelöwen.

Gerade zum Pier 39 bin ich immer wieder gern gepilgert. Das bunte Treiben dort, die Seelöwen, der Blick über die Bucht, der süsse Geruch von Waffeln in der Luft – all das macht diesen Ort für mich zu etwas ganz Besonderem. Von hier aus habe ich Erkundungstouren nach Downtown oder auf den Coit Tower gestartet. Ich bin quer über die bekannte und wunderschöne Lombard Street Richtung Presidio gelaufen oder einfach am Strand entlang geschlendert, um mir die frische Seeluft um die Nase wehen zu lassen.


Die Eindrücke und Gegensätze in dieser Stadt sind einfach faszinierend. (Bild: © Michael Mantke)

Ob China Town oder Finanz-Distrikt, die Eindrücke und Gegensätze in dieser Stadt sind einfach faszinierend. So viel zu sehen, so viel zu erleben. Viele Stunden habe ich bei meinem ersten Besuch auf den Twin Peaks verbracht und den atemberaubenden Ausblick über Stadt und Bucht genossen. Immer wieder hat es mich zur Golden Gate Bridge gezogen, um sie von allen Seiten und bei den verschiedensten Sichtverhältnissen fotografieren zu können. Für Letzteres empfehle ich vor allem die Marin Headlands, die einen fantastischen Blick auf die Brücke und das dahinter liegende San Francisco bieten. Allerdings sollte man hier als Tourist besondere Vorsicht walten lassen. Sichtbar im Auto zurückgelassene Wertsachen sind tunlichst zu vermeiden.

Natürlich gibt es auch in San Francisco Ecken und Viertel, die man vor allem nachts meiden sollte. Und auch am Tage wird einem in so mancher Nebenstrasse zwischen der City Hall und dem Union Square ein wenig mulmig. Wer jedoch Vorsicht walten lässt und eben solche Ecken meidet, der wird San Francisco als eine Stadt kennenlernen, die mit vielen Facetten und eindrucksvollen Gebäuden ebenso punkten kann wie mit ihrem Flair und ihrem Liberalismus.


Rund 1.000 Nebelstunden im Jahr gibt es. (Bild: © Michael Mantke)

Eine weitere Besonderheit, die bei vielen Touristen gerade im Sommer jedoch durchaus auch Unmut hervorruft, ist der Nebel. Rund 1.000 Nebelstunden im Jahr gibt es. In der Regel vor allem morgens die Golden Gate Bridge einhüllend, verflüchtigt sich der Nebel allerdings zumeist zum Nachmittag hin. Vor allem im Juli und August kann er sich aber auch gern einmal tagelang halten. Verursacht wird der Nebel durch die Westwinde, welche feucht-warme Luft vom offenen Meer transportieren, die dann jedoch über dem Kalifornienstrom abkühlt und kondensiert. Über den Nebel sollte man sich letztendlich jedoch nicht ärgern. Er gehört einfach genauso zu San Francisco wie alles andere und bietet gerade für Fotografen sehr reizvolle Motive, wenn man sich darauf einlässt.


Die düstere und triste Stimmung auf Alcatraz. (Bild: © Michael Mantke)

Gerade bei solchen Wetterverhältnissen ist übrigens ein Besuch der in der Bucht liegenden ehemaligen Gefängnisinsel Alcatraz besonders reizvoll. Es unterstreicht herrlich die doch recht düstere und triste Stimmung, die Alcatraz nun einmal ausmacht. Die 85.000 Quadratmeter grosse Insel war in der Zeit von 1934 bis 1963 Bundesgefängnis für Schwerverbrecher. Insgesamt 1.545 Häftlinge sassen hier ein – darunter so berühmte wie Al Capone. Mit ihnen zusammen lebten auch die Gefängniswachen mit ihren Familien auf der 2 Kilometer vor Fishermans Wharf liegenden Insel. Heute ist Alcatraz jedoch nur noch Touristenattraktion mit rund einer Million Besuchern pro Jahr.


In der Bucht liegenden ehemaligen Gefängnisinsel Alcatraz (Bild: © Michael Mantke)

Aber Achtung, wer die Insel spontan besuchen möchte, wird schwer enttäuscht sein. Karten sind oft bereits Wochen, im Sommer gar Monate im Voraus ausgebucht. Sie sollten also rechtzeitig über die offizielle Ticket-Website gekauft werden. Mit den Tickets in der Hand steht dann einer spannenden und sehr informativen Reise in die Vergangenheit des Gefängnisses nichts mehr im Wege. Audiotouren werden in den unterschiedlichsten Sprachen angeboten.

Egal wie ihr einen Aufenthalt in San Francisco gestaltet – mein Rat: Nehmt euch Zeit für diese herrliche Stadt! Fahrt einmal eine Runde mit den berühmten Cable Cars, lauft selbst die anstrengenden Steigungen der Lombard Street entlang und verweilt an so spannenden Orten wie dem Cliff House im Westen oder besucht die 6 Schwestern im Herzen der Stadt.



Für mich war und ist San Francisco einfach eine Stadt mit unglaublich viel Charakter. Wann immer ich die Chance hatte, sie zu betreten und zu erkunden, hat sich schon im Vorfeld ein Gefühl von Vor- und Wiedersehensfreude in mir breitgemacht. Und dann an der Bucht den ersten Blick auf die wunderschöne und eindrucksvolle Golden Gate Bridge zu werfen, ruft bei mir jedes Mal ein Gefühl von „Angekommensein“ hervor.

Und ich freue mich schon jetzt auf das nächste Wiedersehen!

 

Oberstes Bild: © Michael Mantke

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Mehr zu Michael Mantke

Michael Mantke ist Reisender und Fotograf aus Leidenschaft. In seinem Blog berichtet er von seinen Reisen in alle Welt. Reisen ist für ihn etwas ganz Besonderes. Ferne Länder, neue Kulturen, den eigenen Horizont erweitern oder aber einfach nur mal aus dem Alltag ausbrechen – all das fasziniert ihn. Auf Erkunde-die-Welt.de schreibt er über Nah- und Fernziele und gibt Reise- und Foto-Tipps zu verschiedensten Themen.

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