Spektakuläres Erlebnis – der Hammetschwand-Lift

Der Aussichtspunkt Hammetschwand gilt als einer der schönsten am Vierwaldstätter See. Von einer Höhe von 1‘132 Metern hat man einen wunderbaren Blick auf das Gewässer, das sich in der Ebene am Seeufer ausbreitende Luzern, die Voralpen und das gegenüberliegende Rigi-Massiv – eine Symphonie aus Blau, Weiss, Grün und Rot.

Man kann hier oben hin wandern, es gibt aber auch eine bequemere und schnellere Möglichkeit für Schwindelfreie – eine Fahrt mit dem Hammetschwand-Lift.


Aussicht vom Hammetschwand-Lift Richtung Norden (Bild: Tschubby, Wikimedia, CC)

Ein Stück Technik-Geschichte

Der Aufzug ist der höchste Freiluft-Lift Europas und gleichzeitig ein Stück Technik-Geschichte. Die Erbauung des Liftes ist dem Schweizer Hotelier und Eisenbahnpionier Franz Josef Bucher-Durrer zu verdanken. Der liess nämlich Ende des 19. Jahrhunderts einen Weg in die Felsen des Bürgenstocks schlagen, der hier an seiner Nordseite steil zum Vierwaldstättersee abfällt.

Damit wollte er den Feriengästen, die in den nahen Nobelhotels auf dem Bürgenstock wohnten, eine attraktive Möglichkeit bieten, die wunderschöne Landschaft bei einem Spaziergang zu erleben und dabei spektakuläre Aussichten zu geniessen. Dieser „Felsenweg“ erfreut sich noch heute grosser Beliebtheit. Ein Ausflug auf den Bürgenstock und „Lustwandeln“ auf dem Felsenweg ist nach wie vor ein attraktives Ziel.


Oberer Teil des Hammetschwand-Liftes (Bild: Tschubby, Wikimedia, GNU)

Fahrt mit einem filigranen Konstrukt

Die Fahrt mit dem Hammetschwand-Lift bietet dabei heute wie damals die Möglichkeit, das Ganze noch zu toppen. Der Aufzug startet dort, wo der Felsenweg endet. Der Zugang befindet sich einige Meter im Inneren des Berges und auch die ersten 14 Höhenmeter führen ausschliesslich durch das Felsinnere, danach folgen 31 Meter im Schacht mit einer felsfreien Vorderseite, ehe der Aufzug vollkommen ins Freie strebt.

Wer das filigrane Konstrukt von unten betrachtet, das sich wie ein dünnes Gestänge erst am Fels emporschiebt, um dann am Schluss fast frei in der Luft zu stehen, dem mögen vielleicht doch Bedenken kommen, ob er das Wagnis eingehen soll. Doch keine Sorge, in der über 110jährigen Geschichte des Liftes hat es keine ernstzunehmenden Unglücke gegeben.


Aussicht vom Hammetschwand-Lift Richtung Osten (Bild: Tschubby, Wikimedia, GNU)

153 Meter in 50 Sekunden

Die „Urkonstruktion“ des Hammetschwand-Liftes wurde zwischen 1903 und 1905 errichtet. 1936 erfolgte ein grundlegender Umbau. Ende der 1950er Jahre und Anfang der 1990er Jahre wurden umfassende Sanierungen vorgenommen. So ist der Aufzug manches zugleich – alt und neu, historisch und modern. Insgesamt erreicht er mit seiner markanten „Kirchturmspitze“ eine Höhe von 164 Metern, davon entfallen 119 Meter auf den Gitterturm ausserhalb des Felsenschachtes.


Fahrt mit einem filigranen Konstrukt (Bild: baumanns, Wikimedia, CC)

Der eigentlich überwundene Höhenunterschied macht dagegen knapp 153 Meter aus. Dank der Grundfläche von nur zweimal zwei Metern wirkt der Turm ausgesprochen schlank. Da verwundert es fast, dass in der schmalen Panoramakabine, die an drei Seiten verglast ist, zwölf Personen Platz haben sollen. Heute dauert die Fahrt mit dem Lift 50 Sekunden. Bei der Inbetriebnahme 1905 waren dafür noch knapp drei Minuten notwendig. Aufgrund der damals starken Spannungsschwankungen verlief die Fahrt dabei sehr ungleichmässig, was vermutlich nicht unbedingt vertrauensfördernd wirkte.



Eine Grenzüberschreitung

Heutige Fahrgäste müssen das nicht mehr befürchten und können oben angekommen entspannt den Weg über die Brücke zum Aussichtspunkt Hammetschwand antreten. Dass sie dabei die Grenze zwischen zwei Kantonen überschreiten, ist wahrscheinlich nur den wenigsten benutzt. Der Lifteingang unten und die Liftkonstruktion gehören noch zum Kanton Luzern, während das Aussichtsplateau sich bereits auf dem Gebiet von Nidwalden befindet.

Fazit

Eine Fahrt mit dem Hammetschwand-Lift am Bürgenstock ist ein besonderes Erlebnis. Sie garantiert für spektakuläre Aussicht auf den Vierwaldstättersee und Luzern.

 

Artikelbild: © Leiju, Wikimedia, CC

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Mehr zu Stephan Gerhard

ist seit Jahren als freier Autor und Texter tätig und beschäftigt sich bevorzugt mit Themen rund um Finanzen, Geldanlagen und Versicherungen sowie Wirtschaft. Als langjähriger Mitarbeiter bei einem Bankenverband und einem großen Logistikkonzern verfügt er über umfassende Erfahrungen in diesen Gebieten.

Darüber hinaus deckt er eine Vielzahl an Themen im Bereich Reisen, Tourismus und Freizeitgestaltung ab. Er bietet seinen Kunden kompetente und schnelle Unterstützung bei der Erstellung von Texten und Präsentationen.

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