Tipps, wie Ihr Koffer leicht bleibt

Sie fahren in die Ferien und der Koffer ist schon fertig gepackt. Sie sind ganz stolz, dass Sie alles, was Sie mitnehmen möchten, darin verstauen konnten.

Und dann ist der Koffer auch noch ohne Probleme zugegangen – genau so soll es sein. Doch als Sie ihn hochheben möchten, bewegt sich das riesige Gepäckstück keinen Millimeter.

Egal wie sehr Sie zerren und ziehen, der Koffer ist einfach zu schwer. Er fühlt sich an, als wäre er bis zum Rand mit Backsteinen vollgepackt.

Natürlich möchte man eine schöne Auswahl an Kleidungsstücken mit in die Ferien nehmen. Zwei Kleider für den Strand, die neuen Sandalen, die so hübsch zum Blümchenrock passen. Ein Buch zusätzlich schadet auch nicht, und den Fön packt man lieber ebenso ein, wer weiss, ob im Hotel einer vorhanden ist. Kein Wunder, dass der Koffer am Ende einem Betonklotz gleicht. Am Ende der Ferien stellt man dann immer wieder fest, dass man die Hälfte der Sachen weder gebraucht noch angezogen hat.

Mit etwas Konsequenz und einem guten Plan lässt sich das Kofferproblem umgehen. Denn mit leichtem Gepäck reist es sich einfach besser. Und wer möchte schon für Übergepäck zahlen, das er eigentlich gar nicht braucht? Damit Ihr Koffer leicht bleibt, gibt es einige einfache Tipps, die Sie beim Packen beachten sollten. Wir haben sie Ihnen zusammengestellt.

Optimal: ein Koffer, der leicht, gross und robust ist

An erster Stelle steht die Wahl des Koffers. Dessen Grösse und Gewicht machen den grössten Teil des endgültigen Gesamtgewichts aus. Natürlich wünscht sich jeder einen grossen Koffer mit unendlich viel Platz für alle Kleider und Schuhe; dabei soll der Koffer trotzdem leicht sein und hübsch natürlich auch. Aber eines sollte man immer bedenken: je grösser ein Koffer, desto schwerer. So simpel, aber wahr.

Nehmen Sie also nicht den grössten Koffer, den Sie finden können. Denn wenn man den Platz hat, dann nutzt man ihn auch. Und vollgepackt ist jeder Koffer schwer, egal wie leicht das Material an sich ist. Also gilt als erste Regel: Nehmen Sie den Koffer eine Nummer kleiner.


Ein Koffer, der sich bequem rollen lässt, muss nicht die ganze Zeit getragen werden. (Bild: © Ann Haritonenko – shutterstock.com)

Das Material spielt ebenfalls eine grosse Rolle beim Gewicht des Gepäcks. Mit der Wahl eines leichtes Materials sparen Sie einiges an Gewicht ein. Leichte Koffer werden meist aus Textil hergestellt. In Sachen Gewicht sind sie unschlagbar, doch das Material ist anfällig für Schmutz und Löcher. Modern, leicht und schick sind Koffer aus Polycarbonat. Der Vorteil ist nicht nur, dass die Koffer leicht sind, sie sind auch strapazierfähig und robust. Im Hartschalenkoffer sind die Gegenstände im Inneren ausserdem gut geschützt. Vor allem die neu entwickelten matten Modelle haben eine unempfindliche Oberfläche und Kratzer sind nicht so auffällig wie bei der glänzenden Ausführung.

Als Empfehlung im Bereich Polycarbonat-Koffer gilt der Samsonite. In vielen Testberichten zu Stabilität und Verarbeitung konnte dieser Koffer überzeugen. Mittlerweile ein Standard, aber trotzdem erwähnenswert: Rollen. Ein Koffer, der sich bequem rollen lässt, muss nicht die ganze Zeit getragen werden. Das Tragen geht selbst beim leichtesten Gepäckstück irgendwann in die Arme.

Wetter: Regenjacke oder Bikini?

Bevor Sie sich ans Kofferpacken machen, sollten Sie sich informieren, wie das Wetter an Ihrem Zielort wird. Wenn nicht gerade Dauerregen angesagt ist, brauchen Sie weder Regenjacke noch Regenschirm. Wenn zwei Wochen Sonne pur und 30 °C vorhergesagt werden, können Sie den dicken Pullover, das dritte paar Socken, die Regenjacke oder den Schal getrost im Schrank lassen. Wenn das Wetter wechselhaft gemeldet ist, empfiehlt es sich, nach den Zwiebellook vorzugehen. Statt eines dicken Pullis nehmen Sie lieber eine dünne Strickjacke zum Drüberziehen mit. Mit diesen einfachen Informationen können Sie schon eine ganze Reihe an Kleidungsstücken aussortieren, die Ihnen den Koffer unnötig schwer machen würden.

Weniger ist mehr: Reduzieren heisst das Zauberwort

Der beste Tipp für das Kofferpacken ist folgender, denn es hilft sonst alles nichts: Wer will, dass der Koffer leicht ist, muss aussortieren. Vier Paar Schuhe, fünf Paar Hosen, zwei Jacken und vier Kleider … so funktioniert das nicht mit dem leichten Koffer. Aber keine Sorge, es ist eigentlich ganz leicht, selbst mit wenigen Klamotten genügend Outfits dabeizuhaben.

In erster Linie geht es dabei ums Kombinieren. Statt verschiedene Einzelstücke einzupacken, die nicht zueinanderpassen, sollte man lieber Basics nehmen, die farblich gut kombiniert werden können. Wenn jedes Top zu jeder Hose und zu jedem Rock passt, hat man gleich eine ganze Reihe potenzieller Outfits. Für das gewisse Etwas nehmen Sie einen oder zwei leichte Sommerschals mit und eine kleine Auswahl an Schmuck. So peppen Sie Ihre Kleidung auf, ohne den Koffer unnötig zu belasten.

Das Schwierigste sind sehr wahrscheinlich die Schuhe. Doch es lohnt sich, auf das zweite Paar Sandalen zu verzichten. Ziehen Sie ein bequemes Paar Schuhe für den Flug oder die Fahrt an und packen Sie ein etwas schickeres Modell ein. Wenn Sie dann noch ein paar Flipflops für den Strand haben, sind Sie bestens ausgerüstet.


Wer will, dass der Koffer leicht ist, muss aussortieren. (Bild: © Africa Studio – shutterstock.com)

Schwere und warme Kleidung für die Reise

Oft ergibt es sich ganz von alleine, weil man bei seiner Reise aus der kalten Heimat in ein warmes Ferienparadies fliegt: Man trägt bei der Reise die warmen Sachen. Das ergibt nicht nur wettertechnisch Sinn, es wirkt sich auch auf das Gewicht des Reisegepäcks aus. Die festen Schuhe, den warmen Pulli oder die Strickjacke zieht man am besten auf der Fahrt oder dem Flug an, da erstens die Klimaanlage kühlt und zweitens so die schweren Kleidungsstücke aus dem Koffer sind. Wenn man nur mit Handgepäck unterwegs ist und jeder Zentimeter im Gepäck zählt, kann man auch den Stauraum in Jacken- und Hosentaschen nutzen: Portemonnaie, Handy und Schlüssel kann man einfach darin verstauen statt im Handgepäck. Auch so kann man ein paar Gramm an Gewicht in der Tasche sparen.

Alles „für alle Fälle“ raus

Die Notfallpackung Batterien, das Reise-Nähset, der Einmal-Regenponcho. Es gibt eine Menge Dinge, die wir zu Hause in den Schränken liegen haben und fast nie benutzen. Auch wenn es verlockend ist, für alle Eventualitäten und Notfälle gerüstet zu sein, es lohnt sich nicht. In den seltensten Fällen werden Sie die „Für alle Fälle“-Gegenstände wirklich brauchen, und wenn, dann gibt es an Ihrem Ferienort sicherlich die Möglichkeit, Batterien oder einen Regenschirm zu kaufen.


Wenn Sie dann noch ein paar Flipflops für den Strand haben, sind Sie bestens ausgerüstet. (Bild: © dreamerve – shutterstock.com)

Man muss nicht für alles gerüstet sein. Auch Müsliriegel oder ganze Lunchpakete für unterwegs müssen nicht sein. Oft schleppt man sie den ganzen Tag mit sich herum und isst dann doch lieber in einem netten Café eine Kleinigkeit. Lassen Sie die Proviantbox also zu Hause.

Kosmetik- und Hygieneartikel: Wann brauche ich was?

Natürlich hängt Ihre Packliste auch stark davon ab, wohin Sie in die Ferien fahren und was Sie dort machen. Je individueller man unterwegs ist, desto mehr Sachen braucht man tendenziell. Aber wenn Sie zwei Wochen im Fünf-Sterne-Hotel am Strand verbringen, brauchen Sie weder Duschgel noch Fön noch Handtücher. Notfalls informieren Sie sich bei Ihrem Hotel, um zu fragen, welche Gegenstände dort kostenlos zur Verfügung gestellt werden oder ausgeliehen werden können. Bademantel, Haarshampoo, Conditioner, Duschgel, Seife, Hausschuhe und Fön sind die typischen Kandidaten, die dann getrost in den eigenen vier Wänden bleiben können.


Beachten Sie bei einer Reise mit Handgepäck aber die Sicherheitsvorschriften bezüglich Flüssigkeiten. (Bild: © kubais – shutterstock.com)

Sie machen eine Rundreise mit unterschiedlichen Unterkünften und sind auf eigene Kosmetikartikel angewiesen? Kein Problem. Auch hier lässt sich ganz leicht Gewicht reduzieren. Füllen Sie Ihr Duschgel, Shampoo und Cremes in Reise-Gefässe um. Falls wirklich etwas leer werden sollte, können Sie auch ohne Probleme vor Ort etwas nachkaufen.

Falls Sie ein eigenes Handtuch mitnehmen, dann kaufen Sie sich ein schnell trocknendes Reisehandtuch. Es ist nicht nur leicht und platzsparend, sondern trocknet auch in kurzer Zeit. Die Qualität der Reisehandtücher hat sich stark verbessert: Wo viele früher eher das Gefühl von Pergamentpapier vermittelt haben, sind die neuen Handtücher wunderbar flauschig und weich. Einmalprodukte wie Einmalwaschhandschuhe sind auch ein guter Tipp, um nach und nach das Gewicht im Gepäck zu reduzieren. Und eine kleine Packung Waschhandschuhe wiegt auch nicht so viel.

Bücher: Schmökern fällt ins Gewicht

Es gibt nichts Schöneres, als am Strand zu liegen und ganz in Ruhe ein dickes Buch zu lesen, für welches man sonst keine Zeit findet. Doch Bücher sind auch schwer und machen sich im Reisekoffer bemerkbar. Es gibt mehrere Möglichkeiten, dieses Gewicht zu reduzieren. Entweder Sie benutzen einen E-Book-Reader, darauf haben Sie Platz für eine Vielzahl an Büchern, ohne dass das Gewicht darunter leidet. Oder Sie nehmen ein Buch mit, welches Sie am Ferienort zurücklassen oder gegen ein anderes austauschen. In vielen Hotels und Restaurants in Feriengebieten gibt es Tauschregale, die eine gute Auswahl an Büchern in verschiedenen Sprachen anbieten.

Platz im Handgepäck: Da passt mehr rein, als man denkt

Der Platz im Handgepäck lässt sich hervorragend nutzen, um das Gewicht im Koffer etwas aufzuteilen. Packen Sie schwere Dinge wie Laptop, Kamera oder Bücher ins Handgepäck. Erstens brauchen Sie auf dem Flug Unterhaltung, zweitens haben Sie teure oder wichtige Gegenstände wie die Kamera stets im Blick. Falls der Koffer doch schon bedrohlich in Richtung Maximalgewicht tendiert, machen Kamera oder Laptop eventuell den entscheidenden Unterschied.

Aber auch generell passt mehr ins Handgepäck als das Portemonnaie und der Haustürschlüssel; die Maximalmasse sind so grosszügig, dass Sie kürzere Reisen auch problemlos nur mit Handgepäck bewältigen können. Eine Wechselhose und zwei T-Shirts etwa passen ohne Probleme in einen kleinen Koffer oder eine grosse Handtasche.



Beachten Sie bei einer Reise mit Handgepäck aber die Sicherheitsvorschriften bezüglich Flüssigkeiten. Es wäre ärgerlich, wenn Sie deshalb einige Ihrer Lieblingsprodukte wegwerfen müssten. Es ist also durchaus eine Überlegung wert, einmal nur mit Handgepäck zu verreisen. Sie sparen sich das Warten an der Gepäckabgabe, müssen deshalb viel weniger Zeit am Flugplatz einplanen und sparen dann wieder die Zeit am Gepäckband. Und vor allem sparen Sie sich eines: das unnötige Schleppen schwerer Koffer. Wenn Ihr Koffer leicht ist, können Sie sich ganz unkompliziert und frei bewegen – ein gutes Gefühl.

 

Artikelbild: © Ollyy – shutterstock.com

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Mehr zu Julia Schattauer

Julia Schattauer ist freie Autorin und leidenschaftliche Bloggerin. Geschichten vom Reisen sind ihr Steckenpferd. Neben nützlichen Fakten geht es ihr in erster Linie ums Storytelling. Darum, den Leser in die Welt mitzunehmen und sein Fernweh zu wecken. Als studierte Kunsthistorikerin, Tourismus-, und Literaturwissenschaftlerin schreibt sie ausserdem über Themen aus Kunst und Kultur.

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