Tourismusminister von Malta im Sommerinterview

Die TUI Online-Medien haben mit Edward Zammit Lewis, Tourismusminister von Malta, ein Sommerinterview geführt. Der Minister sprach darin über die Einzigartigkeit der Ritter-Insel, Rote Sandstrände, Dorffeste, unterirdische Tempel und über „Ftira“ und „Imqaret“.

Wir geben das Interview im Folgenden wieder.

Wie heissen Sie Touristen in Malta willkommen?

Edward Zammit Lewis: In der maltesischen Sprache heisst Willkommen „Merhba“ – „Willkommen im Land der verborgenen Geheimnisse“.

Worin liegt der besondere Charme Maltas?

Edward Zammit Lewis: Die Natur der maltesischen Inseln mit ihrem vielfältigen Charakter unterscheidet uns von anderen traditionellen Zielen im Mittelmeer. Malta bietet den Charme und die Attraktionen eines Mittelmeer-Archipels, ein mildes Klima und zahlreiche Aktivitäten im Küstenbereich. Unsere Insel zeichnet sich durch ihre lebendige einheimische Gemeinschaft, durch die vielschichtige Kultur und reiche Geschichte aus. Und nicht zuletzt sind die Malteser sind für ihre grosse Gastfreundschaft bekannt.

Welche sind auf Malta Ihre Lieblingsorte, Lieblingsstrände und Lieblingsfestivals?

Edward Zammit Lewis: Die maltesischen Inseln verfügen über eine Vielzahl wunderschöner Strände – mit goldenem oder rotem Sand, weissen Felsen und blauen Lagunen. Die grösseren Sandstrände findet man im Norden der Insel. Beeindruckend sind aber auch die kleineren, felsigen und ein wenig abgelegenen Buchten. Einer der bekanntesten Strände ist Comino´s Blue Lagoon mit seinem klaren, blauen Wasser. Hier kommt man nur mit dem Boot hin. Für mich persönlich ist Ghajn Tuffieha einer der schönsten Sandstrände der Insel. Er wird manchmal als Riviera bezeichnet. Ein weisser Sandstrand umgeben von Lehmhängen und Klippen im Nordwesten Maltas. Sehr beliebt ist ausserdem die Ramla-Bucht auf der Insel Gozo.

Das ganze Jahr über bieten die maltesischen Inseln traditionsreiche Festivals für jeden Geschmack: Das Malta Fireworks Festival, das Baroque Festival, das Malta Arts Festival, die Notte Bianca, das Malta Jazz Festival und das Festival Mediterranean in Gozo. Ausserdem gibt es viele Open-Air-Konzerte. Landestypisch und sehr authentisch sind unsere Dorffeste, der Karneval und die Festlichkeiten an Ostern.

Was ist Ihr persönlicher Tipp für ausländische Besucher auf Malta? Was sollte niemand bei einem Besuch Ihres Landes versäumen?

Edward Zammit Lewis: Malta ist eine wahre Fundgrube für Kulturgüter. Die maltesischen Inseln zeugen von einer mehr als 7.000-jährigen Zivilisation. Die Geschichte beginnt noch vor der Zeit der ägyptischen Pyramiden. Malta besitzt drei UNESCO-Weltkulturerbe: Valletta, unsere prächtige Hauptstadt, die ältesten noch stehenden Megalithtempel sowie das Hypogeum, ein unterirdischer, prähistorischer Tempel aus der Zeit 3.600 vor Christus.

Ebenfalls sehenswert ist die Stadt Mdina, die Hauptstadt der Insel von der Antike bis ins Mittelalter. Eine schöne, altertümliche, von Mauern umgebene Stadt und aussergewöhnlich aufgrund der Kombination aus mittelalterlicher und barocker Architektur.

Auf Malta finden sich mehr traditionelle Baudenkmäler pro Quadratkilometer als sonst irgendwo auf der Welt. Das Vermächtnis der maltesischen Ritter ist überall auf der Insel zu sehen. Etwa die Ikone, für die Malta überall bekannt ist – das achtspitzige Malteserkreuz. Die Ritter von St. John haben auch Valletta gebaut, die Europäische Kulturhauptstadt 2018. Jeder Malta-Besucher sollte sich für Valletta ausreichend Zeit nehmen. Die St. John´s Konkathedrale ist hohe Barockkunst und eine der grössten Kathedralen Europas.

Ein Muss ist definitiv der Besuch der Insel Gozo. Sie lockt mit einem idyllischen Hafen und ist ideal für alle auf der Suche nach Entspannung.


Edward Zammit Lewis, Tourismusminister von Malta. (Bild: obs/TUI AG/TUI Group)

Wie sagt man „Guten Appetit“ auf Maltesisch? Und welche lokalen Speisen würden Sie persönlich einem Freund und Gast anbieten?

Edward Zammit Lewis: Auf Maltesisch sagen wir „L-ikla t-tajba“ (ausgesprochen lickla it-tyebaa). Die hiesige Gastronomie ist mittelmeertypisch mit Einflüssen aus Sizilien und Nordafrika. Als Vorspeise gibt es für gewöhnlich eine frisch zubereitete Fischsuppe, hergestellt mit Tomaten, Kräutern, Zwiebeln aus lokalem Anbau und natürlich mit lokalem Fisch, Krebstieren und Meeresfrüchten.

Als Hauptspeise lieben wir unsere traditionell gerösteten Gerichte mit Rotwein und Knoblauch aus heimischer Produktion. Sie müssen aber auch unser Brot probieren, was hier vor Ort ftira genannt wird und wirklich köstlich ist. Zum Dessert würde ich Ihnen Imqaret anbieten, würzig gefüllte Teigtaschen mit Vanilleeis. Ein Glas Chardonnay aus hiesiger Kelterei wird zur Fischsuppe gereicht, gefolgt von einem körperreichen Rotwein – beispielsweise passt ein Cabernet mit Syrah-Trauben aus Malta perfekt zu Hase.

Welche Jahreszeit eignet sich am besten für einen Besuch auf Malta?

Edward Zammit Lewis: Malta ist ein Ganzjahres-Reiseziel. Es kommt immer darauf an, welche Art Urlaub man machen möchte. Unser milder Winter ist ideal, um die Inseln und ihre Geschichte in der ruhigeren Jahreszeit zu erkunden. Gleichzeitig ist Malta auch immer reizvoll für „Städtereisen“, besonders Valletta. Unsere Insel ist wirklich ein ideales Kurzreiseziel – besonders ausserhalb der Hauptsaison. Gerade der Frühling eignet sich bestens für Ausflüge in die Natur. Das ist ein wachsendes Marktsegment: Wir bieten deshalb besondere „Landpartien“ und Naturprogramme an, bei denen Sie selber mit anpacken dürfen.

Wie wichtig ist der Tourismus auf Malta?

Edward Zammit Lewis: Der World Travel and Tourism Council hat kürzlich seinen Jahresbericht für 2015 veröffentlicht. Hier steht Malta beim Stellenwert des Tourismus für die Wirtschaft auf Platz 23 von weltweit 184 Ländern. Der unmittelbare Beitrag des Tourismus auf das BIP lag bei knapp über 15 Prozent, der Gesamtbeitrag (direkt und indirekt) erreicht 27,7 Prozent des BIP. Die Prognose besagt, dass dieser Beitrag in diesem Jahr noch um rund 4 bis 5 Prozentpunkte steigt.

Die Direktbeschäftigung in der Branche erreichte im vergangenen Jahr 16,5 Prozent der Gesamtbeschäftigungsrate. Die indirekte Beschäftigung lag bei 28,8 Prozent. Der Tourismus generierte im Jahr 2015 10,4 Prozent der Gesamtinvestitionssumme. Es wird erwartet, dass diese Zahlen in diesem und auch im kommenden Jahr weiter ansteigen. Das zeigt, wie wichtig der Tourismus heute und in der Zukunft für die nationale Wirtschaft ist.

Das vergangene Jahr war ein Rekordjahr für den maltesischen Tourismus. Wie stehen die Aussichten für die derzeitige Tourismussaison auf Malta?

Edward Zammit Lewis: Die touristische Leistungsfähigkeit Maltas liegt im oberen Bereich der europäischen und Mittelmeerleistung. 2015 war ein absolutes Rekordjahr für den Tourismus auf Malta. Wir schätzen, dass die diesjährigen Urlauber die Marke von rund zwei Millionen Touristen erreichen. Das entspricht rund 16 Millionen Übernachtungen auf der Insel. Hinzu kommen die Gäste von Kreuzfahrtschiffen, die letztes Jahr ebenfalls Rekordmarken von mehr als 600.000 Landgängen an unseren Küsten erzielten. Dennoch betrachten wir den Erfolg nicht als selbstverständlich. Wir arbeiten weiterhin hart und verbessern fortlaufend unsere Tourismusprodukte.

Was sind die Hauptpunkte dieser Entwicklungsstrategie für den Tourismus auf Malta?

Edward Zammit Lewis: Der Tourismus ist komplexer. Unsere Strategie zielt darauf ab, den besten Weg zu finden, der die Interessen des wirtschaftlichen Vorankommens mit ökologischem und sozialem Wohlstand vereint. Meine Prioritäten für die unmittelbare Zukunft:

  • Wir wollen kontrolliertes Wachstum. Wir konzentrieren uns dazu auf bestimmte Märkte, um höhere wirtschaftliche Umsätze und eine verbesserte Kapitalrendite zu erzielen. Wir liefern auf allen Ebenen der touristischen Wertschöpfungskette hohe Qualität. Unser Ziel ist die fortlaufende Wettbewerbsfähigkeit auf dem internationalen Tourismusmarkt.
  • Wir wollen die Saison in der Tourismusbranche kontinuierlich ausbauen, um die Nachhaltigkeit der Branche ständig zu optimieren.
  • Wir investieren stärker in unsere personellen Ressourcen.
  • Wir schützen und unterstützen, was auf den maltesischen Inseln beheimatet ist, indem wir die besonderen Eigenschaften und Charakteristika des Reiseziels hervorheben.

Mein Ziel ist es, allen Interessengruppen die notwendige Vision zu vermitteln. Damit möchte ich den Weg für Eigeninitiative und höhere Leistung in der Tourismusbranche ebnen.

Was sollte ein Besucher auf Malta tun, um die Einheimischen zum Lächeln zu bringen?

Edward Zammit Lewis: Ihnen einfach auch nur ein Lächeln schenken …

Und was würden die Einwohner auf Malta tun, um die Besucher zum Lächeln zu bringen?

Edward Zammit Lewis: Nun ja, viele Dinge. Ich denke aber, es ist hauptsächlich die herzliche Gastfreundschaft unserer lokalen Bevölkerung. Die traditionelle Gastfreundschaft der Malteser unterstützt das gesamte touristische Angebot auf Malta sehr stark. Mehr als 90 Prozent der Touristen bewerten die Gastfreundschaft als am „höchsten zufriedenstellend“. Wir geben unseren Besuchern auch weiterhin viele gute Gründe zum Lächeln, wenn sie unsere wunderschönen Inseln besuchen.

 

Artikel von: TUI AG
Artikelbild: © In Green – Shutterstock.com

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