Übernahme von Brussels Airlines durch Lufthansa in trockenen Tüchern

Am 31. Dezember 2016 kann die Ausübung der Kaufoption wirksam werden und Anfang Januar 2017 dann die vollständige Übernahme von Brussels Airlines durch die Lufthansa erfolgen. Dies wurde möglich, nachdem sich Lufthansa mit allen Altaktionären der SN Airholding auf die Übernahme-Modalitäten verständigt und der Vorstand der Deutschen Lufthansa AG der Ausübung der Call Option zum Kauf der ausstehenden 55 Prozent der Aktien am 14. Dezember 2016 zugestimmt hat.

Der Kaufpreismechanismus für die Übernahme der 55 Prozent Aktienanteile an der SN Airholding wurde bereits 2008 mit der Vereinbarung der Call Option festgelegt. Der Kaufpreis für die 55 Prozent Aktienanteile an der SN Airholding beträgt 2,6 Millionen Euro, die an ein Konsortium aus rund 30 belgischen Aktionären fliessen.

Carsten Spohr, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG: „Nach dem Erwerb von 45 Prozent an der SN Airholding vor acht Jahren wollen wir nun den nächsten Schritt in unserer vertrauensvollen und erfolgreichen Zusammenarbeit gehen. Als Aktionär und Partner von Brussels Airlines sind wir bereits eng miteinander verbunden. Daher wissen wir Belgien und insbesondere Brüssel als hochattraktive Märkte zu schätzen, die unser Angebot im Herzen Europas bestens ergänzen.

Zudem verfügt Brussels Airlines bereits heute über eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur und bringt etablierte Langstreckenverkehre vor allem von und nach Afrika in das Portfolio der Lufthansa Group. Und wir wissen um die hohe Qualifikation, Motivation und engagierte Leistung der 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Brussels Airlines.“

Nach der Übernahme soll Brussels Airlines unter dem Dach der Eurowings Group sowohl ihre 23 Langstreckenziele als auch ihre 79 Destinationen im Europaverkehr weiterhin bedienen. Die Marke „Brussels Airlines“ wird um den Zusatz „Member of the Eurowings Group“ ergänzt. Gemeinsames Ziel von Lufthansa und Brussels Airlines ist eine weitere Stärkung der Marktposition im belgischen Luftverkehrsmarkt.

Die laufende Flottenharmonisierung auf Flugzeuge der Airbus A320-Familie soll weiter fortgesetzt werden. Mit ihrer Flotte von 42 Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen sowie neun Langstreckenjets vom Typ Airbus A330 konnte Brussels Airlines ihre Passagierzahlen in der Vergangenheit stark ausweiten. Allein von 2013 bis 2015 gelang eine Steigerung um 30 Prozent auf insgesamt 7,5 Millionen Fluggäste. Mittelfristig sollen Investitionen in die Flotte die Effizienz weiter verbessern sowie die Kapazitäten auf der Kurz- und Langstrecke erhöhen.

In den vergangenen drei Jahren hat Brussels Airlines ihre um Treibstoff bereinigten Stückkosten um fast zehn Prozent gesenkt und nachhaltig effiziente Strukturen etabliert. Für das Geschäftsjahr 2015 wurde ein Betriebsgewinn von 43,4 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Synergieeffekte einer vollständigen Integration sollen einen mittleren zweistelligen Millionen-Eurobetrag pro Jahr ausmachen. Kurzfristig können Integrationskosten das Ergebnis zunächst belasten.

Chairman of the Board von Brussels Airlines, Viscount Etienne Davignon: „Die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit von Brussels Airlines und Lufthansa hat bewiesen, dass wir gemeinsam Perspektiven erschliessen. Konsolidierung im Luftverkehr ist wichtiger denn je. Unter dem Dach der Lufthansa Group kann Brussels Airlines einerseits Synergien noch besser nutzen und andererseits ihre spezifischen Kompetenzen weiterentwickeln.

Gemeinsam können wir unsere Position im Wettbewerb stärken und unsere Kurz- und Langstreckenverkehre ausbauen. Wir bringen unsere Langstrecken- und Umsteigeverbindungen nach Afrika als wichtigen Teil in die Lufthansa Group ein und wollen unsere starke Position weiter ausbauen.“

In Zukunft soll Brussels Airlines eine wichtige Rolle für die weitere Entwicklung der Eurowings-Gruppe zu einem paneuropäischen Anbieter übernehmen. Um den Integrationsprozess persönlich zu begleiten, wird Carsten Spohr Mitglied des Board von Brussels Airlines als Co-Vorsitzender neben Viscount Etienne Davignon. Dem Board werden unverändert drei weitere belgische Mitglieder angehören. Das Management Board bleibt unverändert unter der Führung von CEO Bernard Gustin. Zusätzlich wird ein belgischer Beirat gegründet, der die Integration beratend unterstützen wird.

Carsten Spohr: „Als führender Aviation-Konzern haben wir bereits mehrfach gezeigt, dass wir bei der Erweiterung unserer Airline Gruppe die Interessen der jeweiligen Heimatmärkte sorgsam im Blick haben. Wir wollen auch den wichtigen Luftverkehrsstandort Brüssel nachhaltig stärken und die Verbindungsqualität für die Hauptstadt Europas weiter verbessern.

Auf Basis ihrer erfolgreichen Entwicklung kann Brussels Airlines wichtige Impulse geben, um unser paneuropäisches Punkt-zu-Punkt Angebot unter der Marke Eurowings Group zum Erfolg zu führen. Gemeinsam werden wir für unsere Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter – und insbesondere auch für Belgien – erfolgreich sein.“

 

Quelle: Lufthansa Group
Artikelbild: © Tupungato – shutterstock.com

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