Viele Kreuzfahrtschiffe haben schlechte Umweltbilanz

Eine Kreuzfahrt ist sicherlich eine aufregende und unvergessliche Erfahrung. Doch viele Schiffe gelten noch immer als Umweltsünder. Zwar sind bei den Neubauten Fortschritte erkennbar, allerdings gibt es noch immer ungeklärte Fragen.

Insgesamt ist bei der Betrachtung moderner Kreuzfahrtschiffe ersichtlich, dass eine geteilte Entwicklung stattfindet. So arbeiten einige Unternehmen daran, die Umweltbilanz ihrer Kreuzfahrtschiffe zu optimieren, bei anderen Unternehmen hingegen stagniert der Fortschritt.

Kreuzfahrtunternehmen AIDA Cruises erhält Lob

Immer wieder erhält das britisch-amerikanische Kreuzfahrtunternehmen AIDA Cruises Lob für die technischen Fortschritte, die bei der Konzeption der Schiffe erzielt werden. Durch das Vorhaben, für neue Schiffe, die in den nächsten zwei Jahren eingesetzt werden, neue Technologien einzusetzen, wird die Umweltbilanz des Unternehmens verbessert. Die neuen Kreuzfahrtschiffe von AIDA Cruises werden mit einer Rauchgasreinigung ausgestattet sein, zusätzlich werden die Emissionen durch den Einbau von Partikelfiltern, Katalysatoren und eines Landstromanschlusses reduziert. Dadurch zählt das Unternehmen zu den fortschrittlichsten der Branche, setzt ein positives Signal. Doch generell gibt es trotzdem Nachholbedarf.



Schweröl-Verbrennung belastet die Umwelt

Trotz der technischen Optimierungen, die einige Unternehmen durchsetzen, gelten Kreuzfahrten bei ihren Kritikern als verpönt. Die Verbrennung von Schweröl wird dabei als Hauptkritikpunkt betrachtet, die Folgen für Mensch und Umwelt werden dabei häufig unterschätzt. Bei diesem Prozess werden toxische Stoffe freigesetzt, etwa Schwefeldioxid, Stickoxide und Schwermetalle. Nur durch eine ausgeklügelte Abgastechnik kann das Risiko für die Umwelt reduziert werden. Ansonsten können die Emissionen über das Meer ans Land geweht werden. Unter Kritik stehen auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen, denn eine solche Verbrennung ist bei Kreuzfahrtschiffen auf hoher See gestattet, während sie bei Unternehmen an Land strikt verboten oder nur unter strengen Auflagen erlaubt ist. Auch wenn sich ein Kreuzfahrtschiff im Hafen befindet, ist die Energiebilanz meist suboptimal. Durch den hohen Energieverbrauch wird auch hier die Luftqualität verschlechtert.


Trotz der technischen Optimierungen gelten Kreuzfahrten bei ihren Kritikern wegen Verbrennung von Schweröl als verpönt. (Bild: hxdbzxy / Shutterstock.com)


Einige Kreuzfahrtschiffe noch immer ohne ausreichende Abgastechnik

Erstaunlich ist zudem, dass sich die Fortschritte in Sachen Umweltschutz von Anbieter zu Anbieter stark unterschiedlich entwickeln. Während manche Unternehmen aktiv an einer Emissionsreduzierung interessiert sind, stagniert die Entwicklung bei anderen. Bei einer Analyse der Kreuzfahrtschiffe, die bis 2019 eingesetzt werden sollen, fällt auf, dass einige Schiffe komplett oder teilweise auf eine Abgastechnik verzichten. Auch beim Treibstoffverbrauch sind klare Unterschiede erkennbar. Erstaunlich auch, dass es keine Grenzwerte für den Ausstoss von Kleinpartikeln bei Kreuzfahrtschiffen gibt. Hier liegt es wohl an der Politik und der Branche, die momentane Lage durch gesetzliche Reglementierungen und Vereinbarungen zu verbessern. Ansätze sind hier etwa die Verwendung von Landstrom während des Aufenthaltes im Hafen, die Verwendung von Flüssiggas und strengere Umweltvorschriften.

 

Oberstes Bild: Die Auswirkungen von Kreuzfahrtschiffen auf Mensch und Umwelt werden oft unterschätzt. (© Vlad G / Shutterstock.com)

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