Warum die Sonnenbrille unbedingt ins Reisegepäck gehört

Egal ob am Strand, bei einem Stadtbummel oder beim Sightseeing, in den Ferien ist die Sonnenbrille ein unverzichtbarer Begleiter. Auch bei strahlendem Winterwetter im Gebirge macht sich der Sonnenschutz vor den Augen hervorragend.

Wissenswertes rund um das trendige Accessoire und auf was Du bei der Auswahl der Brille achten solltest, verraten wir Dir hier.

Schon die Inuit haben als Schutz gegen Schneeblindheit Knochen oder Holzbretter mit feinen Schlitzen versehen, um ihre Augen gegen die Sonnenstrahlen zu schützen. Im alten Rom nutzte Kaiser Nero grüne Smaragde, um durch sie in die Sonne schauen zu können.

Erste Sehhilfen in Form eines halbkugelförmigen Lesesteins gab es bereits im 13. Jahrhundert. Gegen dessen Ende ging man dazu über, die Glaskugeln deutlich flacher zu schleifen, und erste Brillen tauchten auf. Der Name leitet sich übrigens vom Halbedelstein Beryll ab, aus denen die Kugeln geschliffen wurden; ein Glas war ein Brill, zwei bezeichnete man als Brille. Um sich gegen das Blenden der Sonne zu schützen, verwendeten die Menschen im 15. Jahrhundert farbige Gläser. Der englische Augenoptiker James Ayscough stellte im Jahr 1752 eine Brille mit aufklappbaren Seitenstücken vor. Einen wirklichen Schutz gegen die UV-Strahlen boten diese Brillen jedoch nicht. Das letztgenannte Modell gilt heute als Vorläufer unserer Sonnenbrille.

Im Laufe der Zeit wurden die Sonnenbrillen stetig verbessert. Im Jahr 1907 veröffentlichte der Schweizer Augenkundler August Vogt eine Studie, in der er auf die Gefahren des ultravioletten Sonnenlichts hinwies. Er hatte bei Patienten bemerkt, dass das Sonnenlicht zu schweren und dauerhaften Augenschäden führen konnte. Danach untersuchte der Jenaer Physiker Hans Hartinger das Sonnenlicht und teilte die Strahlen in verschiedene Gruppen auf. Er unterschied zwischen langwelligem und kurzwelligem UV- und Infrarotlicht. Schliesslich entwickelte der deutsche Erfinder Erwin Käsemann einen Polfilter, der den starken Blendungsanteil der Sonne deutlich reduzierte.

Coole Ray-Ban-Modelle der US-Fliegerstaffel

Ihren Siegeszug als cooles Accessoire begannen die Sonnenbrillen während des Zweiten Weltkriegs. Damals trug die US-Fliegerstaffel Brillen des amerikanischen Unternehmens Bausch & Lomb und Ray-Ban-Brillen, die sich seitdem zu wahren Kultbrillen entwickelt haben und noch immer zu den beliebtesten Sonnenbrillen zählen.


Coole Ray-Ban-Modelle der US-Fliegerstaffel (Bild: © visivastudio – shutterstock.com)

Die Qualität der Sonnenbrille

Natürlich soll die Sonnenbrille als modischer Begleiter gut aussehen und das Outfit optimal ergänzen. Dennoch kommt es in erster Linie auf die Qualität der Gläser an. Man unterscheidet zwischen fünf verschiedenen Kategorien:

0 – nur geringer Blendschutz, die Gläser filtern maximal 20 % der Strahlung

1 – bis zu 57 % der Strahlen werden absorbiert, gut geeignet für leicht bewölkte Tage

2 – bis zu 82 % der Sonnenstrahlen werden gefiltert, sehr gut bei strahlendem Sonnenschein

3 – sehr guter Schutz, der bis zu 92 % der Strahlen absorbiert, perfekt für die Ferien am Meer geeignet

4 – intensiver Sonnenschutz für Gletscher oder Hochgebirge, Verwendung im Strassenverkehr verboten

Die Auswahl der passenden Brille

Bei der Auswahl Deiner Sonnenbrille solltest Du darauf achten, dass die Brille die Bezeichnung UV400 trägt. Das heisst, dass die Gläser die ultraviolette Strahlung bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern absorbieren. Damit bieten sie einen idealen Schutz und filtern alle Strahlen, die zu einer Schädigung der Augen führen könnten, heraus.

Du solltest jedoch bedenken, dass es für die Bezeichnung UV400 keine europäische Norm gibt, das heisst, im Prinzip kann jeder Hersteller diese Angabe auf seiner Brille platzieren. Darum ist es in jedem Fall empfehlenswert, die Sonnenbrille bei einem Optiker zu kaufen und sich dort beraten zu lassen. Bei einigen Optikern kannst Du prüfen lassen, ob Deine Sonnenbrille UV-Strahlen absorbiert.


Bei einigen Optikern kannst Du prüfen lassen, ob Deine Sonnenbrille UV-Strahlen absorbiert. (Bild: © ronstik – shutterstock.com)

Zweites wichtiges Kriterium ist das CE-Zeichen, das belegt, dass die Brille nach europäischen Standards hergestellt wurde. Vorsicht ist bei Sonnenbrillen geboten, die Händler am Strassenrand verkaufen; jene zeigen oftmals ein gefälschtes CE-Zeichen und Du kannst Dich nicht auf 100%igen Sonnenschutz verlassen. Du kannst die Qualität der Brille zunächst auch selbst prüfen: Auf Fingerdruck darf das Brillenglas nicht nachgeben. Fixiere einen Gegenstand und halte die Brille vor Dich. Wenn Du die Brille nun etwas hin- und herdrehst, darf sich der Gegenstand nicht verziehen.

Die Farbtönungen der Gläser

Sonnenbrillen gibt es in verschiedenen Farbtönungen. Experten raten zu braunen, grauen oder grünen Gläsern, da diese die Farbwahrnehmung am wenigsten verfälschen. Braune Gläser filtern besonders das Blaulicht und sorgen für einen angenehm warmen Farbton. Graue Gläser sind in ihrer Farbwiedergabe weitgehend neutral, während grüne Gläser besonders das gesehene Grün verstärken. Kontrastverstärkend wirken gelbe Sonnenbrillengläser, die nicht zum Autofahren geeignet sind und vor allem beim Skifahren eingesetzt werden.


Braune Gläser filtern besonders das Blaulicht und sorgen für einen angenehm warmen Farbton. (Bild: © Syda Productions – shutterstock.com)

Es kommt nicht auf die Tönung der Gläser an; der Grundsatz: je dunkler die Gläser, desto besser der Sonnenschutz, gilt bei Sonnenbrillen nicht. Die Tönung sorgt lediglich dafür, dass das sichtbare Licht reduziert wird, auf den UV-Schutz hat die Färbung der Gläser keinen Einfluss. Wichtig ist, dass die Brille ausreichend gross und das Auge gut geschützt ist. Gefährlich kann es werden, wenn das UV-Licht von oben oder von der Seite eindringen kann. Idealerweise reicht die Sonnenbrille bis zu den Augenbrauen und deckt die gesamte Augenpartie gut ab. Achte beim Kauf der Brille darauf, dass das Modell gut sitzt und nicht verrutschen kann. Wenn die Bügel Druckstellen verursachen, wirst Du die Brille vermutlich selten tragen.

Warum direktes Sonnenlicht den Augen schadet

Das menschliche Auge kann nur Strahlung in einem bestimmten Wellenlängenbereich wahrnehmen. Die Netzhaut ist so aufgebaut, dass wir Lichtwellen mit Längen zwischen 390 und 780 Nanometern aufnehmen können. Alle anderen Strahlen bleiben für uns unsichtbar. Das UV-Licht ist mit Werten von 100 bis 390 Nanometern für uns nicht zu sehen. Aufgrund des ultravioletten Lichts werden Moleküle angeregt, ihr Struktur zu verändern. In unserem Auge kann das also zu dauerhaften Schäden führen.



Dabei kommt es immer darauf an, wie tief die UV-Strahlung ins Gewebe eindringen kann. Während die UV-C-Strahlen von der Ozonschicht gefiltert werden, gelangen UV-A- und UV-B-Strahlen auf die Erde. Wenn wir direkt in die Sonne schauen, kann das zu Verbrennungen auf der Hornhaut und der Bindehaut führen, die Augenlinse oder die Netzhaut schädigen. Es kann eine Trübung der Hornhaut eintreten, die Grauen Star nach sich ziehen kann. Vor allem Verletzungen der Netzhaut führen zu irreversiblen Schäden. Darum ist es wichtig, die Augen zu schützen und eine Sonnenbrille zu tragen – das gilt übrigens auch für Kinder!

 

Oberstes Bild: © Subbotina Anna – shutterstock.com

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Mehr zu Andrea Hauser

Aus meinem langjährigen Hobby, dem Schreiben, ist im Jahr 2010 ein echter Job geworden - seitdem arbeite ich als selbständige Texterin. Davor war ich als gelernte Bankkauffrau im klassischen Kreditgeschäft einer Hypothekenbank tätig. Immobilien und Baufinanzierungen zählen noch immer zu meinen Steckenpferden. Angetrieben durch die Lust, Neues zu entdecken, arbeite ich mich gern in unbekannte Themengebiete ein und lasse mich schnell begeistern.

Mit meiner Familie erkunde ich in den Ferien fremde Metropolen oder lasse bei einem Badeurlaub einfach die Seele baumeln. Seit ich klein bin, sind Bücher meine große Leidenschaft, wenn es meine Zeit erlaubt, bin ich immer mit einem guten Buch anzutreffen. Mich fasziniert alles, was mit Kreativität zu tun hat: Von Acrylbildern, über Glasmalerei bis hin zu Loombands habe ich schon vieles ausprobiert.

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