Zelturlaub: So werden die Ferien im Zelt ein Erfolg

Ein Zelturlaub scheidet die Geister: Manche schwören auf die Ferien unter freiem Himmel, die Nähe zur Natur und sehen im Zelturlaub die Chance, vom hektischen Alltag abzuschalten. Anderen stellen sich die Nackenhaare auf, wenn sie nur an all die Krabbeltiere und die unbequemen Isomatten denken.

Für alle Fans des Zelturlaubs oder die, die es zum ersten Mal ausprobieren wollen, haben wir eine ganze Reihe an Tipps zusammengestellt. Von der Wahl des Zeltes bis hin zu den neuesten Trends in Sachen Camping erfahren Sie hier alles, was Sie für Ihre Ferien im Freien wissen müssen. Ausserdem zeigen wir Ihnen ein paar der schönsten Campingplätze in Europa.

Welches Zelt ist das richtige?

Ähnlich wie bei Koffern oder Rucksäcken ist auch bei Zelten die Auswahl an Modellen schier unbegrenzt. Vom winzigen Ein-Mann-Zelt bis hin zum Grosszelt für die ganze Familie, von der günstigen Basic- bis zur exklusiven Luxusvariante – die Wahl fällt auf jeden Fall nicht leicht. Es würde den Rahmen sprengen, auf jede Variante einzugehen, doch einige allgemeine Tipps können wir Ihnen mit auf den Weg geben:

1. Nach Anlass auswählen

Überlegen Sie, wann und mit wem Sie das Zelt nutzen wollen. Wer allein oder mit dem Partner reist, braucht kein Zelt, in das die komplette Grossfamilie samt Cousin zweiten Grades passt. Wer eher in wärmeren Regionen unterwegs sein wird, der braucht kein Zelt, das den Temperaturen im Basislager des Mount Everest trotzen könnte. Also überlegen Sie, mit wie vielen Leuten Sie das Zelt nutzen werden und für welche Temperaturen es geeignet sein sollte. So können Sie die Art des Zeltes schon grob definieren.

Wer zum Beispiel das Zelt lediglich als Schlafraum bei einem Festival braucht, der könnte mit einem Ein-Mann-Wurfzelt schon zufrieden sein. Tunnelzelte bieten viel Platz bei wenig Gewicht. Sie sind somit ideal für den Kurztrip mit leichtem Gepäck. Wer mit Kindern im Schulalter die Campingplätze unsicher machen möchte, könnte ein Zelt kaufen, welches über separate Kabinen verfügt.

Besonders wichtig ist auch, wie ich das Zelt transportiere. Ist die Anreise mit dem Auto geplant und kein Zeltplatzwechsel vorgesehen, dann spielen das Gewicht und die Grösse der Verpackung keine Rolle. Anders sieht es aus, wenn das Zelt zum Beispiel bei einem Wanderurlaub getragen werden muss. Beim Trekking kommt es auf jedes Gramm und die Grösse an. Schliesslich muss man auch die Verpflegung und das restliche Equipment tragen. Hier bieten sich sogenannte Leichtzelte an.

2. Informieren oder beraten lassen

Ein Zeltkauf sollte kein Spontankauf sein. Gehen Sie in ein Fachgeschäft und lassen Sie sich beraten. Die Experten vor Ort wissen, worauf es ankommt, und helfen Ihnen bei der Auswahl. Ansonsten hilft es auch, sich im Internet zum Beispiel anhand von Testberichten zu informieren. Schliesslich kostet ein gutes Zelt auch ein bisschen Geld, und da sollte der Kauf durchaus wohlüberlegt sein. Gerade Aspekte wie Haltbarkeit und Verarbeitung lassen sich oft erst nach längerer Nutzungszeit beurteilen, da helfen Bewertungen von anderen Kunden.



Packliste: Was brauche ich im Zelt?

Ein Zelturlaub erfordert eine gewisse Vorbereitung. Damit die Zeltferien kein Survival-Trip werden, schreiben Sie sich eine Packliste. So haben Sie eine Liste mit den wichtigsten Dingen, die Sie in den Ferien mit Zelt benötigen. Natürlich macht es auch hier einen Unterschied, ob Sie mit dem Auto anreisen und deshalb grosszügig packen können oder ob Sie Ihr Equipment auf dem Rücken tragen müssen. Einige Sachen sind aber unvermeidbar für die Zeltferien und gehören unbedingt auf die Packliste.

Neben den Gegenständen, die Sie auf jeder Reise benötigen, wie genügend Unterwäsche oder Zahnbürste, gibt es auch einige spezielle Artikel für die Zeltferien. An erster Stelle steht da natürlich das Zelt, gefolgt von Schlafsack und Isomatte bzw. Luftmatratze. Kissen und Decken sorgen für mehr Gemütlichkeit im Zelt.

Die Kleidung betreffend sollte man sich definitiv auf Outdoor einstellen. Also warme Kleidung, Regenjacke und Gummistiefel sind da keine schlechte Idee.

Damit man sich kulinarisch selbst versorgen kann, braucht man einige Gegenstände: Gaskocher oder Grill mit dem entsprechenden Anzünd- und Brennmaterial, Feuerzeug sowie ein Topf und eine Kanne für Wasser gehören ebenfalls zur Standardausrüstung. Besteck und Geschirr sowie das passende Essen sollten auch eingepackt werden. Kleinigkeiten wie Küchenrolle, Müllsäcke, Spülmittel und Spülschwämme vergisst man gerne einmal, sind aber auch wichtige Begleiter beim Zelturlaub. Wer genügend Platz hat, kann auch eine Kühlbox einpacken, so können auch verderbliche Lebensmittel mitgenommen oder Getränke gekühlt werden.

Auch die Reiseapotheke sollte an Ferien im Freien angepasst sein. Deshalb gehören Pflaster, Insektenschutz und Allergietabletten mit ins Gepäck. Für kleine Malheure lohnt es sich, ein Reisenähset einzupacken. Besonders wichtig sind auch Campinglampen, damit man im Zelt nicht im Dunkeln sitzt. Ausserdem werden Kerzen, Wäscheleine, Waschmittel, Verlängerungskabel sowie Campingtisch und Campingstühle genauso benötigt wie eine gute Auswahl an Spielen. Karten- oder Brettspiele sorgen auch am Abend inmitten von Natur für Unterhaltung.

So wird’s im Zelt gemütlich: Kleine Tipps mit grosser Wirkung

Denken Sie daran, dass wildes Campen fast überall in Europa verboten ist. Informieren Sie sich vorab über die Bestimmungen, damit Sie keinen Ärger bekommen. Ausnahmen in Europa sind Schweden, Norwegen und Finnland, aber auch in Italien und Spanien ist das Campen unter freiem Himmel unter bestimmten Bedingungen erlaubt.

Was den Aufbau des Zeltes betrifft, gibt es einige Dinge zu beachten, damit Sie bequem und sicher übernachten: In Mitteleuropa kommen Wind und Regen meist aus nordwestlicher Richtung. Der Eingang des Zeltes sollte also nach Südosten zeigen, damit Regen und Wind abgehalten werden. Unsymmetrische Zelte, wie zum Beispiel Tunnelzelte, sollten mit der schmalen Seite zum Wind stehen, das ist am stabilsten.


Was den Aufbau des Zeltes betrifft, gibt es einige Dinge zu beachten. (Bild: CandyBox Images – shutterstock.com)

In heissen Ländern oder im Hochsommer bietet sich ein Schattenplätzchen an, denn Zelte heizen sich schnell auf. So wacht man schon einmal frühmorgens gefühlt in einer Sauna auf. Büsche sind ideale Schattenspender. Denn direkt unter einen Baum sollten Sie Ihr Zelt auch nicht stellen. Harz, das von den Bäumen tropft, verklebt das Aussenzelt, und herabfallende Äste können je nach Grösse ärgerliche Risse verursachen oder sogar gefährlich werden.

Bevor Sie Ihr Zelt aufstellen, sollten Sie noch kurz einen Blick auf den Boden werfen. Steine, Wurzeln und Äste sind unbequem und können dem Zeltboden schaden. Eine Plane zum Unterlegen schützt zusätzlich vor Beschädigungen.

Ihr Zelt sollten Sie beim Verlassen des Zeltplatzes abschliessen. Kleine Zahlenschlösser ersparen das Schleppen und Verlieren von Schlüsseln.

Im Zelt ist es wichtig, von Anfang an eine gewisse Ordnung beizubehalten. Erstens gilt es, den wenigen Platz gut auszunutzen und nicht unnötig zuzustellen. Hier gibt es auch kleine Hängeschränke aus Stoff oder Stofftaschen, die Sie zum übersichtlicheren Verstauen von Kleidung und anderen Dingen benutzen können. Ausserdem ist es vor allem nachts wichtig, dass man Sachen schnell findet, ohne mit dem Licht alle aufzuwecken.

Hochwertige Luftmatratzen oder eine Isomatte zusätzlich sorgen für mehr Liegekomfort. Decken und Kissen bürgen zudem für Gemütlichkeit und Wärme.


Mit kleinen Tipps wird’s in jedem Zelt gemütlich. (Bild: Jens Ottoson – shutterstock.com)

Zelten mit der ganzen Familie: Tipps rund um den Familienausflug mit Zelt

Für den ersten gemeinsamen Zelturlaub braucht man gar nicht so weit zu fahren. Das Schlafen im Zelt und die Ferien in der freien Natur sind für viele Kinder schon Abenteuer genug. Am besten nimmt man sich erst einmal ein langes Wochenende und testet, wie das Zelten mit der ganzen Familie funktioniert. Beim nächsten Mal kann man sich an weiter entfernte Ziele wagen. Manchmal reicht für den ersten Zeltversuch auch schon der eigene Garten oder der Garten von Oma oder Freunden. So ist man auf der sicheren Seite, falls nachts bei einem Kind die Angst zu gross wird.

Wer gemeinsam mit den Kindern im Zelt schläft, baut am besten ein Isomatten-Lager. Dafür legt man mehrere Matten aneinander und bespannt diese mit einem Bettlaken, so kullert nachts keiner von der Matte. Für Babys eignet sich auch die Wanne des Kinderwagens als Reisebett.

Bei der Auswahl des Campingplatzes lohnt es sich, mit der ganzen Familie gemeinsam zu überlegen. Grössere Kinder können ihre Wünsche äussern und zusammen wird überlegt, welche Dinge für einen gelungenen Urlaub wichtig sind. Wichtig ist es, auf kindgerechte Freizeitmöglichkeiten zu achten. Viele Zeltplätze verfügen zum Beispiel über Schwimmbäder, Spielplätze oder Betreuungsangebote.


Zelturlaub ist besonders für die Kinder etwas ganz Besonderes. (Bild: wavebreakmedia – shuttertstock.com)

Der neueste Trend im Zelturlaub: Glamping

Glamping, auch „glamorous camping”, ist der neue Trend im Outdoorbereich. Glamping ist eine Mischung aus dem Komfort eines Hotelzimmers und dem naturverbundenen Reisen des Campings. Statt unbequemer Isomatte und niedrigem Drei-Mann-Zelt gibt es ein Himmelbett im Tipi. Glamping-Resorts bieten neben Luxuszelten auch den Service eines Hotels einschliesslich Frühstück im Bett.

Besonders interessant ist diese Art des Zeltens für Naturliebhaber, die auf einen gewissen Komfort nicht verzichten möchten, oder Menschen mit Rückenproblemen, die auf keiner Isomatte oder Luftmatratze liegen können. Für viele ist aber auch einfach die Mischung aus Naturnähe und komfortabler Unterkunft ein idealer Kompromiss und ein einzigartiges Erlebnis.

Die Zelte sind beim Glamping keine normalen Drei-Mann-Zelte, sondern meist fest installierte Lodgezelte, die in ihren Ausmassen durchaus auch an Ferienhausdimensionen heranreichen. Badezimmer und Kochmöglichkeit dürfen da nicht fehlen. Der Fantasie sind beim Glamping keine Grenzen gesetzt; so gibt es auch luxuriöse Baumhäuser, Wohnmobile mit allen Annehmlichkeiten oder Zirkuswagen für Liebhaber des nostalgischen Flairs.

Weder Gemeinschaftsduschen noch Tütensuppen vom Gaskocher werden einem beim Glamping begegnen. Stattdessen stehen die Zeichen eher auf Wellness und Privatkoch. Bei so viel Luxus sind aber auch die Preise jenseits vom normalen Zelturlaub.



Wohin in den Zelturlaub? Die schönsten Campingplätze in Europa

Campingplätze gibt es in Europa wie Sand am Meer. Von kleinen Naturplätzen nur für Zelte über grosse Campinganlagen für Familien bis hin zu hochwertig ausgestatteten Luxusplätzen gibt es für jeden Geschmack den richtigen Platz. Es gibt Plätze mit Bäckern, Supermarkt und Restaurants, für Kinder gibt es Spielplätze oder Hallenbäder. Es lohnt sich, sich ein wenig Zeit für die Suche nach dem richtigen Zeltplatz zu nehmen. Wir haben ein paar besondere Zeltplätze herausgesucht, um Ihnen einen Eindruck zu vermitteln, was Zelturlaub eigentlich alles sein kann.

Beginnen wir mit einem Beispiel für Familien. Der Ferienhof Maurus im Allgäu ist ein Paradies für Tierliebhaber und Freunde von Ferien auf dem Bauernhof. Auf der grosszügigen Anlage gibt es jede Menge Tiere und viel Natur. Dieser Platz ist eine Empfehlung für Familien, die raus aus der Stadt und mit ihren Kindern ein paar Tage auf dem Land inmitten wunderschöner Natur erleben möchten.


Campingplätze gibt es in Europa überall. (Bild: sondzr – shutterstock.com)

Zum Thema Glamping gibt es gleich mehrere Empfehlungen. In Portugal beispielsweise bieten die Londoner Besitzer eine ganz besondere Zeltvariante: Sie haben eine Jurte inmitten wunderschöner Natur. Ein Erlebnis der besonderen Art, perfekt geeignet für romantische Flitterwochen.

Ähnlich romantisch geht es auf dem Tipi-Zeltplatz in Frankreich zu. Indianisches Flair im Tipi sorgt für ein Abenteuer mit einer Extraportion Romantik. Die Tipis sind mit Doppelbetten ausgestattet, ausserdem gibt es ein Gemeinschaftshaus mit Kaminofen. Lässt man den Abend am Lagerfeuer ausklingen, sind keine Wünsche mehr offen.

Wie wäre es mit Zelten inmitten von Dünen? Der Zeltplatz Regenbogen Prerow in Prerow bietet dies an: Camping in den Ostsee-Dünen. Der Zeltstrand garantiert nicht nur eine bequeme Liegefläche, sondern auch eine perfekte Aussicht beim Verlassen des Zeltes. Für alle spontanen Camper vermietet der Platz auch Zelte.

Campofelice ist ein Campingplatz in der Nähe von Ascona, direkt am Lago Maggiore. Der Fünf-Sterne-Platz bietet dabei alles, was das Camperherz begehrt: Gastronomie, Lebensmittelgeschäfte, Animation, Sportprogramm und Unterhaltung für die Kinder. Zusammen mit der tollen Lage am See ist der Campofelice ein echter Tipp für alle, die auch im Zelturlaub nicht auf Komfort und Unterhaltung verzichten wollen.

 

Artikelbild: © varuna – shutterstock.com

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Mehr zu Julia Schattauer

Julia Schattauer ist freie Autorin und leidenschaftliche Bloggerin. Geschichten vom Reisen sind ihr Steckenpferd. Neben nützlichen Fakten geht es ihr in erster Linie ums Storytelling. Darum, den Leser in die Welt mitzunehmen und sein Fernweh zu wecken. Als studierte Kunsthistorikerin, Tourismus-, und Literaturwissenschaftlerin schreibt sie ausserdem über Themen aus Kunst und Kultur.

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