Die dunkle Seite Berlins: Vier Orte, an denen Tageslicht nicht nötig ist

Der Reiz des Dunklen: Noch bis 14. Oktober 2018 bringen jeden Abend Lichtinstallationen des Festivals „Berlin leuchtet“ die Besucher der Hauptstadt zum Staunen. Doch auch düstere und dunkle Orte üben auf viele Menschen eine gewisse Faszination aus.

So hat MyPostcard — die Postkarten App mit dem weltweit grössten Postkartenangebot — vier Orte und interessante Touren in Berlin recherchiert, die einen Besuch lohnen. Manche dieser Erlebnisse kann man leider nur im fotografischen Gedächtnis festhalten. Wenn Kameras erlaubt sind, sollten diese unbedingt einen guten Blitz haben.

1. Teufelsberg — Impressionen aus der Zeit des Kalten Krieges

Auf der zweithöchsten Erhebung der Stadt, dem Teufelsberg im Berliner Grunewald, befindet sich eine Radarstation aus der Zeit des Kalten Krieges. Das Areal ist insgesamt 48.000 Quadratmeter gross und kann besichtigt werden. Wer eine kleine Zeitreise machen und sich gleichzeitig die höchste Street Art Galerie der Stadt anschauen möchte, ist hier genau richtig.

Denn neben einer Dokumentation der Geschichte des Teufelsberges und fotografischen Impressionen gibt es auf dem Gelände viel zu entdecken. Zwar darf momentan die Aussichtsplattform mit den Radomen und der Kuppel nicht besichtigt werden, trotzdem sind die Führungen sehr zu empfehlen. Bei der historischen Führung Freitag um 14 Uhr, Samstag um 13 Uhr und Sonntag um 13 Uhr sowie um 15 Uhr begleiten Experten und Zeitzeugen die Teilnehmer 90 Minuten lang und erzählen ihnen viel Wissenswertes zur Geschichte des Teufelsberges.

Von Mittwoch bis Sonntag haben Besucher von 12 Uhr bis 20 Uhr auch die Gelegenheit, die sicheren Bereiche der Radarstation alleine zu besichtigen. Wer gegen Abend im Dunkeln über das Gelände läuft, nimmt diese „Zeitreise“ nochmal ganz anders wahr. Auch einige der verlassenen Räume sind nur spärlich beleuchtet und bieten aussergewöhnliche Foto-Motive. Mystisch wird es bei den historischen Fackelwanderungen, die aber leider momentan nicht angeboten werden. Die Tickets für die historische Führung kosten 15 Euro. Wer Fotos machen möchte, muss sich zusätzlich noch ein Foto-Ticket für 15 Euro kaufen.






Bilder: Dari Fofi


2. Die Berliner Unterwelten entdecken

Seit 1997 erforscht und dokumentiert der Berliner Unterwelten e.V. die geschichtlichen Zusammenhänge des Berliner Untergrundes. Der Verein bietet Führungen und Seminare an. So zeigt der Zeitzeuge Manfred Gräber zum Beispiel am 16. Oktober 2018 um 14 Uhr in einer Sonderführung mit dem Titel „Erinnerungen eines Kriegskindes“ die unterirdischen Schutzräume im U-Bahnhof Gesundbrunnen, die während des Zweiten Weltkriegs auf mehreren Etagen zu Luftschutzzwecken entstanden sind.

Die Luftschutzanlage blieb nach dem Krieg erhalten, da eine Sprengung durch die Alliierten den U-Bahntunnel mitzerstört hätte und wurde 1998 vom Verein Berliner Unterwelten wiederentdeckt. Bei der zweistündigen Tour werden die Besucher über den Bombenkrieg und Luftschutz in Berlin sowie über die Thematik Kriegsbauwerk und Denkmalschutz aufgeklärt. Eine telefonische Anmeldung ist erforderlich. Das Ticket kostet 18 Euro. Leider sind Film- und Fotoaufnahmen während der Führungen nicht gestattet.


© Stefan Gier

© Frieder Salm





Bilder: Holger Happel


3. Flucht durch den Tunnel im Berlin Dungeon

In Berlins dunkle Vergangenheit tauchen die Besucher des Berlin Dungeon ein. Es gibt elf Liveshows mit professionellen Schauspielern — so lernt man die Hauptstadt und deren Geschichte mal auf eine etwas andere Weise kennen. Bei der Show „Flucht durch die geheimen Tunnel“ erleben die Besucher, wie der Ritter Erich Valke im Verlies der Gerichtslaube im Nikolaiviertel seine Geschichte über den grossen Brand von Berlin im 14. Jahrhundert erzählt.

Währenddessen eilen Gerichtsdiener herbei, um den Ritter zu seiner Verurteilung zu bringen. Wenn sie die Besucher dort finden, könnten diese als Mitwisser gesehen werden. Daher müssen sie auf einem Floss durch die geheimen Tunnel Berlins im 14. Jahrhundert fliehen. Das Abenteuer in den düsteren Tunneln kann beginnen. Das Online-Ticket kostet ab 16 Euro. Besucher dürfen im Dungeon selbst keine Bilder machen, können sich aber von dem Fotografen-Team in gruseligen Kulissen fotografieren lassen und das Foto am Ende käuflich erwerben.


© Berlin Dungeon

4. Konzert im Dunkeln

Ein „Dinner in the Dark“ ist nichts Neues mehr, aber ein Konzert im Dunkeln ist doch ziemlich ungewöhnlich. In Berlins erstem Dunkelrestaurant „NOCTI VAGUS“ essen die Gäste seit mittlerweile zehn Jahren im Dunkeln. Ausserdem gibt es dort auch ein Kulturprogramm, das auf der weltweit ersten Dunkelbühne aufgeführt wird. Von Gruseldinner, Krimi Dinner bis hin zu Dunkeltheater und -konzerten wird einiges geboten. Beim Musik Dinner „Stars in the Dark“ spielen die Musiker bekannte Hits, während die Gäste das Dinner in the Dark geniessen.

Die nächsten Termine sind am 13. und am 27. Oktober 2018 jeweils um 18 Uhr. Bei freier Menüwahl kostet die Show mit Dinner 69 Euro pro Person. Da es dem Konzept der völligen Finsternis widersprechen würde, ist es nicht erlaubt, während der Vorstellung zu fotografieren.

 

Quelle: Wilde & Partner
Titelbild: Dietmar Arnold

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