Selig am Walensee – ein Film über die Faszination eines ganz besonderen Sees

Es war vor 4 Jahren, als ich die Stelle in einem Weinbaubetrieb in Walenstadt annahm, ohne zu wissen, wohin mich das führen wird. Oh, wie ich die Arbeit in den wunderschön gelegenen Wingert liebte. Hoch über Walenstadt, wo steile Treppen hinaufführen, von wo man den Blick über die ganze Stadt und über den See geniessen konnte.

Nur hatte ich nicht so viel Zeit, die Aussicht zu geniessen, da ich ja arbeiten musste. Mein Lieblings-Wingert lag etwas ausserhalb, am rechten Seeufer entlang, vorbei an dem neuen Outdoor Vergnügungspark. Schon bald erreichte man den Wingert „Seemühle“.

Wie habe ich die Stunden genossen, dort arbeiten zu dürfen. Diese Ruhe, nur das Plätschern des Sees zu hören, war für mich Erholung pur, trotz Arbeit. Manchmal ist der See tiefblau oder türkisfarben. Jeden Tag eine andere Farbe. An manchen Tagen, wenn der Wind auffrischte, sah man die Kitesurfer mit ihren farbigen Fallschirmen.



Ich stellte mir dann immer vor, ich könnte so über die Wellen fliegen. Oder mit einem Gleitschirm von den Churfirsten runter zu schweben. In Gedanken flog ich immer mit. Da ich mich in diese Gegend unsterblich verliebt hatte, entschloss ich mich, meinen Wohnsitz an den Walensee zu verlegen. Am Feierabend nicht mehr traurig zu sein, dass ich wieder weg gehen muss.

Mit etwas Glück fand ich eine nette Wohnung mit Seeblick, auf der gegenüberliegenden Seite. Die Churfirsten ständig im Blickfeld, überwand ich mein Kindheitstrauma. Nur nicht an den Walensee und auf keinen Fall auf die Churfirsten klettern.



In Wattwil geboren und zur Schule gegangen, musste ich schon früh an den Schulausflügen auf die Churfirsten und der Walensee hatte für mich immer etwas Bedrohliches. Ein tiefer, dunkler Bergsee, wo man in den Strudeln ertrinken konnte. Das war der Eindruck, den man mir vermittelt hatte. Walensee der „Qualensee“, hiess es in meiner Jugendzeit. Berühmt für die kilometerlangen Staus an den schönen Wochenenden.

Staus gibt es nicht mehr und der Walensee hat nichts Bedrohliches mehr. Nun war das alles wie verflogen. Jetzt gibt es dafür Natur pur. Ja, diese Gegend hat mich in den Bann gezogen und ich fühle mich zu Hause angekommen. Viele Stunden bin ich schon an dem Seeufer entlangspaziert und geniesse immer wieder diese Idylle. Ein kühles Bierchen in einem dieser schönen Restaurants gehört dann auch dazu. Überall findet man diese Spielplätze an den Ufern.



Eine echte Bereicherung für diese Gegend. All diese Eindrücke wollte ich in meinem Film lebhaft machen. Diese Ruhe und das Gefühl von „Seligsein“, diese Idylle, all das sollte in meinem Film „Walensee….lig“ zum Ausdruck kommen. Ein Film zum „Chillen“.

Da ich mir schon etwas Erfahrung in der Filmerei angeeignet hatte, wagte ich es, mit meinem zweiten Projekt. Ich hoffe, dass mein Film Anklang findet und bei den Zuschauern das gleiche Gefühl von „Seligsein“ auslöst. Auf alle Fälle hat mich die „Filmerei“ fest im Griff und ein weiteres Projekt ist nicht auszuschliessen.



Wer Interesse an meinem Film hat, möge sich bitte an mich per Mail (katalin.jakob @ gmail.com) wenden!

 

Artikelbilder: © Katalin Jakob

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Ich bin die Tochter einer Frau, die als Ungarnflüchtling in die Schweiz gekommen ist, mit ihren zwei kleinen Töchtern und ihrer Mutter. Und ich bin die Tochter eines Mannes, der Ungarn zur selben Zeit verlassen hat, um in der Schweiz ebenfalls ein neues Leben zu beginnen. Mein Vater und meine Mutter haben sich im Auffanglager für Flüchtlinge in Lausanne kennen gelernt. Ich wurde dann am 27.7.1958 in Wattwil, als uneheliches Kind, geboren.

Mein Start in dieses Leben war nicht leicht. Die ersten 50 Jahre kämpfte ich damit, dass ich mich auf dieser Welt unerwünscht und wertlos glaubte. Als uneheliches Kind ungarischer Einwanderer lebte ich anfänglich in einfachsten Verhältnissen.

Es gelang mir, dank harter Arbeit diesem Umfeld zu entfliehen. Trotzdem wollte sich das Glück nicht so richtig einstellen. Obwohl ich mir, gemeinsam mit meinem Mann, ein wohlhabendes Leben erarbeitete, fehlte etwas Wichtiges, von dem ich nicht wusste, was es war. Anstatt frei, wurde ich mit wachsendem Vermögen immer depressiver und abhängiger. Gesundheitlich ging es mir schlechter und schlechter. Erst als ich den Schritt wagte, um mich von meinem Mann und meinem Umfeld zu trennen, begann sich neue Kraft zu regen.

Mit der Trennung von meinem Mann, verliess ich auch meine Arbeitsstelle auf der Gemeinde, wo ich viele Jahre im Bereich Sozialversicherungen tätig war. Mit dem Wegzug nach Savognin und danach in die Bündner Herrschaft, kam ich so zum Weinbau. Ich musste umdenken, da ich die fünfzig schon überschritten hatte und keine Stelle mehr auf einer Gemeinde fand.

Erst versuchte ich mich als Künstlerin, Malerei, und durfte einige Ausstellungen in einer Galerie in Berlin, realisieren.

Gleichzeitig fing ich an, meine Biografie zu schreiben. Das Bedürfnis, meine schwierige Kindheit in Worte zu fassen, war gross. Mein Buch erschien im 2011 bei epubli.de im Eigenverlag - Titel: Duldsame Rebellin. Das Buch habe ich nach 5 Jahren wieder vom Markt genommen und ist nicht mehr erhältlich.

Daraus entstand auch mein erster Film mit dem Titel "Fallensteller", den ich in einem kleinen Theater in St.Gallen vorführen durfte.

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