Wie der Klimawandel die Gletscher bedroht

Wohl kaum einer Sportart macht der Klimawandel so zu schaffen wie dem Wintersport. Ganz gleich, ob Ski, Snowboard oder Langlauf – der Schnee gehört zum Wintersport wie der Ball zum Fussball.

In Zeiten der globalen Erwärmung müssen immer mehr traditionsreiche Skigebiete ihren Betrieb einstellen, da die Schneevorkommen einfach nicht mehr den Stand von früher erreichen. Dies betrifft sowohl die Gletscher in Europa, als auch in anderen Teilen der Erde.

Gletscher schmelzen auf der ganzen Welt

Die Gletscherschmelze ist ein globales Phänomen, das bereits seit Mitte des 19. Jahrhunderts dokumentiert wird. Dies ist bei den Eismassen auf der ganzen Welt zu beobachten. Dass Gletscher wandern und ihre Gestalt im Laufe der Zeit verändern, ist nichts Neues. In tausenden von Jahren haben die Eisriesen ihre Gestalt immer wieder verschoben, doch der rapide Verlust an Masse in den vergangenen Jahrzehnten ist enorm.

Die Gletscher ziehen sich schneller zurück, als zuvor. Seit den 1970er Jahren sind in den Alpen mehr als 50% der Gletscherfläche geschmolzen. Der Triftgletscher in der Schweiz ist beispielsweise allein im Zeitraum von 2002 bis 2005 um 500m beziehungsweise um 10% zurückgegangen. Simulierte Szenarien ergeben, dass bei einer Steigerung der durchschnittlichen Temperatursteigerung von etwa 3 Grad Celsius die gesamten alpinen Gletscher bis 2100 verschwinden würden.



Dies hat natürlich auch Auswirkungen auf den Wintersport. Die Gletscher dienen als ganzjährig nutzbare Trainingsmöglichkeiten für professionelle Ski- und Snowboarder. Da auf den Gipfeln eine nahezu sichere Schneewahrscheinlichkeit herrscht, beginnen die Nationalteams ihre Trainingseinheiten bereits im Sommer auf dem Gletscher, wenn im Tal oder auf der Alm noch die Kühe grasen. Doch immer mehr Gletscher-Skigebiete müssen mittlerweile schon auf Schneemaschinen zurückgreifen.

Nicht nur die Alpen sind betroffen

Wie bereits erwähnt, sind nicht nur die Alpen von dem Gletscherrückgang betroffen. So erläutert Betway, dass der Kebnekaise-Gletscher seinen Status als höchster Punkt Schwedens 2018 verlor, da der Gletscher in den letzten 20 Jahren ungefähr einen Meter Höhe pro Jahr verlor. Trotzdem wird der Ski-Weltcup 2019 im schwedischen Åre stattfinden. In der gesamten Region versucht man momentan, mit nachhaltigen Technologien gegen den Ausstoss von Emissionen vorzugehen und so den Klimawandel einzudämmen.



Ein Szenario wie in den südamerikanischen Anden soll um jeden Preis vermieden werden. Escape from Reality berichtet, dass Chacaltaya in Bolivien einst als das höchste Skigebiet der Welt galt. Doch die Gletscherschmelze sorgte auch hier in wenigen Jahrzehnten für ein jähes Ende der Wintersportaktivitäten. Bemerkenswert ist der enorme Verlust an Masse in der jüngeren Vergangenheit. In den Jahren 1940 bis 1982 ging der Gletscher etwa einen Meter pro Jahr zurück. In den Jahren zwischen 1982 und 1993 waren es hingegen schon sechs Meter pro Jahr. Seit 2009 ist der Gletscher nahezu vollständig geschmolzen und die Liftanlagen stehen still.

Damit dieses Schicksal nicht auch die europäischen Skigebiete in den Alpen und Skandinavien ereilt, muss auch bei den Wintersportlern ein Umdenken stattfinden. Pausenlos verkehrende Skibusse im Tal und nächtelang laufende Skikanonen auf den Pisten müssen dringend eingegeschränkt werden, um die Gletscher noch länger erhalten zu können.

 

Titelbild: nullplus – shutterstock.com

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