Angeln in der Schweiz - darauf sollte man achten

Sowohl für Einheimische als auch für Urlauber gibt es in der Schweiz zahlreiche Möglichkeiten, der Angelleidenschaft nachzugehen. So können Sie nicht nur auf dem Land, sondern auch mitten in der Stadt Fischen – ebenso gibt es in Bezug auf die Fischarten eine grosse Auswahl.

Dies erweist sich insbesondere für Gourmets als Vorteil – immerhin schmeckt frischer Fisch, der in seiner natürlichen Umgebung herangewachsen ist, am besten. Bevor Sie Ihre Angel auspacken, müssen Sie sich mit den Regeln des Landes vertraut machen. So vermeiden Sie ungewollte Gesetzesübertretungen.

Die Bedeutung des Sana

Wollen Sie in der Schweiz Fischen, müssen Sie sich einerseits um ein Patent – also eine Lizenz – sowie einen Sachkundenachweis (den Sana) kümmern. In einigen Kantonen können Sie auch Kurzzeitpatente anfordern. Diese sind einen Monat lang gültig, wobei Sie sich den Sana ersparen. Allerdings ist dies nicht in jedem Kanton anwendbar.

Der Sana ist vor allem Anfängern zu empfehlen. So lernen Sie die Grundlagen zum Angelsport kennen. Diesbezüglich stehen Ihnen spezielle Kurse zur Verfügung. Diese finden in grösseren Städten wie Genf, Chur und Bern statt. Der Sana berechtigt Sie ausserdem dazu, Widerhaken sowie lebende Köderfische zu verwenden.

Das hat es mit dem Freiangelrecht auf sich

In einigen Kantonen gibt es in Bezug auf grössere Seen ein Freiangelrecht. Allerdings sind die Fangmethoden dabei sehr eingeschränkt. So müssen Sie mit natürlichen Ködern und einem Haken fischen. Das Freiangelrecht obliegt ebenfalls den Kantonen. Somit kann es passieren, dass an nur einem See – je nach Abschnitt – unterschiedliche Regelungen gelten.


Bevor Sie Angeln gehen, sollten Sie sich gut über die jeweiligen aktuellen Gesetze und Vorschriften informieren. (Bildquelle: Smiltena – shutterstock.com)

Auch kann es für verschiedene Gewässer im selben Kanton diversifizierte Vorschriften geben. Bevor Sie sich also zu einem See oder Bach begeben, müssen Sie sich mit der rechtlichen Ausgangslage vertraut machen. Wollen Sie in einem verpachteten Gewässer angeln, informieren Sie sich bereits im Voraus über das Patent. Erfragen Sie, ob noch eine ausreichende Zahl solcher Lizenzen verfügbar ist.

Diese Bestimmungen gelten in der ganzen Schweiz

Neben kantonalen gibt es auch schweizweite Bestimmungen zum Fischfang. Gemäss Artikel 23 der Tierschutzverordnung des Bundes ist „Cat and Release“ verboten. Es ist Ihnen also untersagt, einen gefangenen Wasserbewohner wieder zurückzusetzen. Diese Praxis wird in der gesamten Schweiz strafrechtlich verfolgt. Ein allgemeines Anfütterungsverbot ist nicht gegeben. Allerdings wird dieses oft für bestimmte Gewässer ausgesprochen. Es gibt zudem einige Fischarten, die in der gesamten Schweiz unter Schutz stehen.

Der Fang jener neun Arten ist untersagt:

  • Nase mit sämtlichen Unterarten
  • Schlammpeitzger
  • Rhonestreber
  • Meerforelle
  • Atlantischer Lachs
  • Bitterling
  • Marmorata-Forelle
  • Bachneunauge
  • Ghiozzo

Das Fischen des Lachses ist grundsätzlich erlaubt. Allerdings müssen Sie den Fang dokumentieren.



Hier können Sie sich informieren

Eine wichtige Anlaufstelle für potenzielle Angler ist stets die Webseite des Kantonalen Amts für die Fischerei – in einigen Kantonen ist es auch unter der Bezeichnung „Amt für Jagd und Fischerei“ bekannt. Die aktuelle Gesetzeslage können Sie in den Fischereibetriebsvorschriften nachlesen. Auch ist es ratsam, sich über einen bestimmten See oder Fluss im Internet zu informieren. Auf diese Weise lassen sich relativ leicht Patentabgabestellen und die Kosten für die Lizenzen finden.

Zu dieser Saison ist Angeln erlaubt

Prinzipiell dürfen Sie in der Schweiz zu jeder Jahreszeit angeln. Für einzelne Fischarten gibt es jedoch Schonzeiten. So dürfen Sie Forellen während ihrer Laichzeit über den Herbst bis in den Winter nicht stören – zwischen Mai und Oktober dürfen Sie in den Forellenregionen also ungestört Fischen. In der kalten Jahreszeit ist das Angeln vielerorts ohnehin nicht möglich. Im Winter sind die Gewässer in in höher gelegenen Gebieten nämlich oft zugefroren.

Manche Personen versuchen sich zwar im Eisfischen, allerdings setzt dies neben der Erlaubnis ein hohes Mass an Erfahrung voraus. Halten Sie sich am besten an die tiefer gelegenen Regionen und an grosse Seen – hier ist zumeist das ganze Jahr über Saison, wobei die Gewässer nur bei sehr niedrigen Temperaturen gefrieren.

Auf die Ausrüstung kommt es an

Neben der rechtlichen Lage hat auch die Angelausrüstung einen hohen Stellenwert. Vor allem als Anfänger ist es schwer, ein Fischerset von guter Qualität zu finden. Es lohnt sich, vor dem Kauf mehrere Produkte miteinander zu vergleichen. Begeben Sie sich dafür ins Internet. Mittlerweile gibt es Portale, die Angelsets einander gegenüberstellen und die Vor- und Nachteile einzelner Produkte beleuchten.


Ausrüstung gibt es in unterschiedlichen Preiskategorien. Beraten lassen können Sie sich in Fachgeschäften oder online. (Bildquelle: ARENA Creative – shutterstock.com)

Qualität muss dabei nicht teuer sein. Heute gibt es Sets, die trotz einwandfreier Machart zu erschwinglichen Kosten zu haben sind. Machen Sie den Preis aber niemals zum alleinigen Entscheidungskriterium – wichtig ist, dass das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Vor dem Kauf eines Produkts, müssen Sie sich ausserdem überlegen, welche Art von Fischen Sie fangen wollen – danach richten sich nämlich Grösse und Widerstandsfähigkeit der Angel.

Fazit

Machen Sie sich mit den Vorschriften vertraut, bevor Sie Ihre Angelrute auspacken. Sowohl das Kantonsrecht als auch schweizweite Bestimmungen gilt es zu beachten. Des Weiteren müssen Sie sichergehen, dass Sie die Fische beim Laichen nicht stören. Idealerweise überlegen Sie sich bereits im Vorfeld, an welchem See oder Fluss Sie Ihrer Angelleidenschaft nachgehen wollen und informieren sich über die Bestimmungen vor Ort. So können Sie sich in aller Ruhe sämtliche benötigten Dokumente besorgen.

 

Titelbild: Dmitrijs Bindemanis – shutterstock.com

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