Fliegenfischen in der Schweiz

Fliegenfischen ist ein Sport den man an vielen Schweizer Flüssen und Seen gut betreiben kann. Früher galt Angeln als spiessig und langweilig. Heute aber nimmt der Stress am Arbeitsplatz für viele zu. Gleichzeitig scheint selbst Freizeit heute oft ein Wettbewerb darin zu sein möglichst aufregende Dinge zu erleben. Deshalb werden entspannende Tätigkeiten immer beliebter. Angeln gilt als meditativer Sport.

Beim Fliegenfischen werden kunstvolle Köder aus Schnüren selbst hergestellt, die dazu dienen Beutetiere zu imitieren. Das Fliegenbinden ist ein wichtiger Teil des Sports, der vielen Anglern Freude macht. So hält das Hobby auch in den Jahreszeiten, in denen das Angeln nicht möglich ist beschäftigt. Das Fliegenfischen ermöglicht eine Tätigkeit, bei der man sich stundenlang mit der Natur im Einklang befindet. Im Gegensatz zu so vielen anderen Tätigkeiten geht es beim Fischen auch heute noch nicht um Geschwindigkeit. Wichtig sind dagegen Achtsamkeit, Raffinesse und Leidenschaft.

John Horrock und das Fliegenfischen

John Horrock gilt als Begründer des Fliegenfischens auf dem Festland. John Horrock fischte 1835 zum ersten Mal mit einer Fliegenrute. Er war aufgrund der Überfischung in Europa besorgt und forderte daher eine Reformierung des traditionellen Angelns. Er war nicht der Erfinder des Fliegenfischens, sondern übersetzte hauptsächlich britische Literatur. Die Leidenschaft, mit der er über das Fliegenfischen sprach und schrieb, hat aber viele Menschen inspiriert. Gleichzeitig benannte er die Gefahren der Überfischung deutlich und plädierte für eine verantwortungsvolle Fischerei. Auch heute liegt der Umweltschutz vielen Fliegenfischer am Herzen.

Was unterscheidet das Fliegenfischen von anderen Angeltechniken

Da die Fliege – so wird die Imitation des Beutetieres genannt – sehr leicht ist, kommen beim Fliegenfischen besondere Schnüre zum Einsatz. Die leichten Schnüre erfordern besondere Wurftechnik. Es gibt verschiedene Schnüre und dazu passende Wurftechniken. Die Wurftechniken erfordern fliessende Bewegungen, die gut zu der meditativen Stimmung in der Natur passen. Die Wurftechniken werden zunächst in Trockenübungen in einem Kurs gemeinsam geübt.

Beim Fliegenfischen wird zwischen dem Trockenfliegenfischen und dem Nassfliegenfischen unterschieden. Beim Nassfliegenfischen sinkt der Köder unter das Wasser. Beim Trockenfliegenfischen schwimmt er auf der Wasseroberfläche. Bei Letzterem werden Köder verwendet, die Insekten imitieren. Die Wahl für das Trockenfliegenfischen oder das Nassfliegenfischen entscheidet sich je nachdem, welche Köder die gewünschte Fischart bevorzugt.


Beim Fliegenfischen kommen besondere Schnüre und eine spezielle Wurftechnik zum Einsatz. (Bild: Annette Shaff – shutterstock.com)

Beim Binden der Fliegen können alle Tiere nachgeahmt werden, die zu den Beutetieren der Fische gehören. Das können Insekten, Krebse oder kleine Fische sein. Zum Binden des Köders werden Garn, aber auch natürliche Materialien wie Federn und Tierhaare verwendet. Natürlich erfüllt es mit besonderen stolz einen Fisch mit einem selbst hergestellten Köder zu fangen. Zudem können nach einiger Übung nicht nur Modelle nachgebaut werden. Es können auch eigenen Muster entwickelt werden. Übrigens spart es natürlich auch Geld, wenn man seine eigenen Köder binden kann. Wer noch nie Fliegen gesehen hat, wird überrascht sein, wie ästhetisch und kunstvoll diese Köder aussehen. Kein Wunder, dass sie zur Faszination für das Fliegenfischen beitragen.

Je nachdem welches Tier der Köder nachahmt, erhöhen sich die Chancen, verschiedene Fischarten zu fangen. Köder, die Frösche imitieren, eignen sich zum Beispiel zum Fangen von Hechten oder Forellen. Überhaupt erfährt man beim Fliegenfischen so einiges über die Biologie von Fischen. So kann zum Beispiel Wissen, darüber wie die Augen der Fische funktionieren, für die Platzwahl entscheidend sein. Das Fliegenfischen ermöglicht es so, die Natur ganz anders wahrzunehmen und kenne zu lernen.

Geeignete Orten zum Fliegenfischen in der Schweiz

In der Schweiz gibt es in den Alpen und Voralpen viele Orte, die zum Fliegenfischen geeignet sind. Zu empfehlen sind beispielsweise die Tessiner Seen. Im Lago Maggiore können Zander, Hechte und Seeforellen gefischt werden. Wer Glück hat, fängt im Luganer See vielleicht einen Weissfisch. Fischarten, die zu den Weissfischen gehören, gelten in Lugano als Spezialität und werden zum Beispiel als Fischwürstchen zubereitet. Beide Seen sind zudem beliebte Ausflugsziele. Am Lago Maggiore werden weitere Wassersportarten betrieben und er ist von schönen Lagunen umgeben. Um den Luganer See herum gibt es besonders schöne Wanderrouten.



Viele Schweizer Seen bieten mit ihrer glatten, klaren Oberfläche optimale Bedingungen für Anfänger. Fortgeschrittene wollen aber oft auch in Wildgewässern Fliegenfischen. Auch Flüsse und Bäche sind zum Fliegenfischen geeignet. Oft leben gerade dort viele Fische. Zudem sind Wildgewässer für manchen vielleicht besser vom Wohnort aus zu erreichen. Sie eignen sich so für Ausflüge zwischen grösseren Ausflügen zu Seen.

An vielen Schweizer Seen gilt das Freiangelrecht für das Fliegenfischen. Es wird also keine Erlaubnis zum Angeln benötigt. Allerdings gibt es einige gesetzliche Einschränkungen bezüglich der verwendeten Ausrüstung. Das kann sich je nach See und Kanton unterscheiden, sodass es sich immer lohnt sich vorher zu informieren. Auch das Freiangelrecht gilt nicht an allen Seen. Lizenzen erhalten sie in diesen Fällen in Gemeinde- und Touristenbüros.

 

Titelbild: GROGL – shutterstock.com

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Mehr zu Marta Fischer

Marta Fischer ist leidenschaftliche Autorin mit einem ausgeprägten Harmoniebedürfnis.
Schreiben empfindet sie als Lebenselixir und möchte damit möglichst viele Menschen erreichen.

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