Bari Gótic: Ein Bummel durchs Barcelonas liebenswerte Altstadt

Bei einem Streifzug durch eines der ältesten Viertel Barcelonas spüren Besucher das ganz besondere Flair der katalanische Hafenstadt. Im Barri Gòtic befinden sich einige der schönsten Sehenswürdigkeiten der Metropole, in den engen Gässchen lässt sich herrlich bummeln und in einzigartigen Boutiquen stöbern.

Barcelonas berühmteste Strasse: La Rambla

Das Altstadtviertel Barri Gòtic erstreckt sich zwischen der Plaça Catalunya und dem Hafen. Im Osten des Viertels befindet sich Barcelonas vermutlich berühmteste Strasse: La Rambla. Die meisten Touristen zieht es bei einem Besuch zunächst auf die Ramblas, wie die Flaniermeile oft genannt wird. Der obere Abschnitt der Ramblas startet am Plaça Catalunya, der mit seinem prächtigen Brunnen ein beliebter Treffpunkt ist.

Einer Legende nach kehren Reisende, die Wasser des Brunnens trinken, wieder in die Mittelmeerstadt zurück. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass sie dem zauberhaften Charme Barcelonas hoffnungslos erlegen sind. Wer in Richtung der Kolumbus-Säule spaziert, erlebt die bunte Meile in ihrer ganzen Pracht: Singvögel, Kleintiere oder Blumen sind an den ersten Ständen zu sehen.

Leider werden diese in der letzten Zeit immer mehr auf den Geschmack der Touristen abgestimmt durch Süssigkeitenbuden ersetzt. Weiter geht es zum Meer hinunter zwischen Souvenirständen, Cafés und Eisständen. Am unteren Teil der Ramblas halten sich zahlreiche Strassenkünstler, Porträtmaler und Artisten auf. Hier bilden sich mehrmals täglich grosse Menschentrauben, und irgendein mehr oder weniger spektakuläres Kunststück ist eigentlich immer zu sehen.

Der Name „Rambla“ bedeutet auf arabisch „sandiger Boden“. Einst begrenzte an Stelle der heutigen Strasse ein Flussbett die westliche Stadtgrenze. Zunächst befanden sich nur einige Klöster in der Gegend, im 18. Jahrhundert legte man schliesslich eine Promenade an.


La Rambla in Barcelona (Bild: Alain Rouiller, Wikimedia, CC)


Unterwegs in den engen Gassen des Viertels

Wer von den Ramblas nach rechts abbiegt, gelangt in die engen Gassen des Barri Gòtic, eines der ältesten mittelalterlichen Viertel Europas. Die Wohnhäuser sind zum Teil noch in einem sehr schlechten Zustand. Neben alten Menschen leben hier vor allem Studenten und Künstler. Leider machen sich in der letzten Zeit auch Immobilienspekulanten breit, die versuchen, alteingesessene Bewohner aus ihren Domizilen zu verdrängen.

Dennoch prägen vor allem diese Einwohner das Viertel: Zwischen Kram- und Tabakläden oder urigen Tapas-Bars befinden sich zwar auch trendige Boutiquen und Geschäfte grösserer Ketten, der liebenswerte Charme ist dennoch erhalten geblieben. Im einen Moment noch inmitten des grössten Trubels, gelangen Besucher nach dem nächsten Abbiegen zu kleinen, lauschigen Plätzen, die zum Verweilen einladen.


Im Barri Gòtic von Barcelona (Bild: Enfo, WIkimedia, CC)


Die Kathedrale von Barcelona – zauberhaftes Idyll inmitten des Trubels

Einer der Höhepunkte des Bari Gòtic ist die gewaltige Kathedrale, mit deren Bau bereits im 11. Jahrhundert begonnen wurde. Sein heutiges Aussehen erhielt das Gotteshaus zwischen 1298 und 1448 – damals liess König Jaume II. die von Mauren weitgehend zerstörte Basilika wieder aufbauen. Restarbeiten an der gotischen Fassade wurden sogar erst im Jahr 1890 beendet.

Besonders sehenswert ist der prächtige Innenraum der Kirche, der durch Buntglasfenster aus dem 15. Jahrhundert in einmaligem Licht erscheint. Hier befindet sich der Grab der Namensgeberin der Kirche: Santa Eulàlia, der einstigen Schutzpatronin Barcelonas. Wie eine wunderbare Oase der Ruhe erscheint der Kreuzgang, der mit kleinen Kapellen, einem Brunnen und einer Schar schnatternder Gänse einen zauberhaften Anblick bietet. Zahlreiche Geschichten und Legenden ranken sich um die Heilige und die Kathedrale. Wer an den dicken Mauern, der Kirche vorbeischlendert, kann sich der Atmosphäre kaum entziehen!


Krypta der Kathedrale von Barcelona (Bild: Xavier Caballé, Wikimedia, CC)


Prächtiger Anblick in der Abendsonne – die Plaça del Rei

Besonders schön ist der Plaça del Rei – in der Abendsonne bieten die prächtigen Bauren einen ganz besonderen Anblick. Neben dem Palau Reial Mayor, dem Königspalast, befinden sich hier der Palau del Llooctinent und die kleine Kapelle Santa Agata. Das stadtgeschichtliche Museu d’Historia de la Ciutat informiert über die frühe Geschichte der Stadt und präsentiert römische Ausgrabungssstücke sowie Exponate aus dem Mittelalter.

Niemand kann Barcelona besuchen, ohne auf den allgegenwärtigen Künstler und Architekten Antoni Gaudi zu treffen! Im Bari Gòtic befindet sich mit dem Palau Güell ein frühes Werk des Künstlers. Die asymmetrischen Formen des Palastes, der im Jahr 1889 für eine reiche Industriellenfamilie errichtet wurde, sind weithin sichtbar. Heute kann das einmalige Bauwerk besichtigt werden.


Palau Güell in Barcelona (Bild: Enfo, WIkimedia, CC)


Wer genug vom Eintauchen in die Vergangenheit hat, kehrt im Bari Gòtic schnell wieder in die Gegenwart zurück: Shoppingfans kommen vor allem in der Carrer de la Portaferissa und der Avinguda del Porta de l’Àngel auf ihre Kosten. Hier haben sich nicht nur zahlreichen internationale Ketten angesiedelt, zwischendurch gibt es auch einzigartige Boutiquen und einheimische Designläden, die zum Stöbern einladen.

Gestatten? Christoph Columbus, Seefahrer

Zurück aus den engen Gassen des Altstadtviertels erblicken Besucher, die sich Richtung Meer wenden, die gigantische Kolumbussäule an der Plaça de la Pau. Die Säule wurde im Jahr 1888 anlässlich der Weltausstellung errichtet und dem Seefahrer Christoph Columbus gewidmet. Dieser kehrte nach seiner Amerikareise nach Barcelona zurück, um Königin Isabella vom neuen Kontinent zu berichten. Wer sich einen Überblick über das Viertel und La Rambla verschaffen möchte, gelangt mit einem Lift im Inneren der Säule auf eine Aussichtsplattform.

 

Oberstes Bild: Im Barri Gòtic von Barcelona (Bild: amaianos, Wikimedia, CC)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“][vc_gmaps type=“m“ zoom=“14″ link=“https://maps.google.ch/maps?q=Barselona,+Spanien&hl=de&sll=46.362093,9.036255&sspn=6.012101,9.876709&oq=barse&hnear=Barcelona,+Catalonia,+Spanien&t=m&z=12″ size=“350″]

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Mehr zu Andrea Hauser

Aus meinem langjährigen Hobby, dem Schreiben, ist im Jahr 2010 ein echter Job geworden - seitdem arbeite ich als selbständige Texterin. Davor war ich als gelernte Bankkauffrau im klassischen Kreditgeschäft einer Hypothekenbank tätig. Immobilien und Baufinanzierungen sowie Versicherungen zählen daher zu meinen Steckenpferden. Ich entdecke aber auch gern neue Themen abseits dieser „trockenen Materie“ und arbeite mich gern in neue Gebiete ein.

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