Der Flugzeug-Knigge – richtiges Verhalten im Flugzeug sollte Standard sein

Viele Menschen empfinden den Flug in die Ferien als etwas Aufregendes und Spannendes, für andere wiederum wird er zu einer herausfordernden Belastung. Damit die Zeit im Flugzeug so angenehm wie möglich wird und man weder Personal noch Sitznachbarn beeinträchtigt, gibt es einige Verhaltensregeln, die für eine freundliche Atmosphäre sorgen.

Einsteigen und Gepäck verstauen in der richtigen Reihenfolge

Sollte die Fluggesellschaft nicht von vorneherein die Passagiere gestaffelt einsteigen lassen, empfiehlt es sich, wenn Gäste der vorderen Sitzreihen am hinteren Ende der Warteschlange sind. Das beschleunigt den Ablauf des Einsteigens um ein Vielfaches, denn die Gäste der hinteren Reihen müssen sich so nicht aufwendig an denen der vorderen Sitzreihen vorbeidrängeln. Es gilt auch als sehr höflich, wenn man die anderen Flugpassagiere nicht minutenlang stehen lässt, um sein Gepäck im Overhead Bin zu verstauen, sondern erst mal zügig Platz auf seinem Sitz nimmt. Man kann ja da seine Sachen entsprechend ordnen und nach dem Einsteigen alles richtig verstauen. Betreffend Overhead Bin und Gepäckfach ist es eigentlich höfliche Voraussetzung, dass man bereits darin befindliche Kleidungsstücke nicht einfach zusammenschiebt, um für die eigenen Utensilien Platz zu haben. Richtig ist es, wenn man sie vorsichtig anhebt und eventuell versucht, Raum dahinter oder daneben zu nutzen.


Einsteigen und Gepäck verstauen in der richtigen Reihenfolge (Bild: CandyBox Images / Shutterstock.com)


Sitzplatz und Lehnen sind heiss umkämpft

Um bequem zu sitzen, benötigt ein durchschnittlicher Mensch knapp 60 Zentimeter, die meisten Sitze in den Flugzeugen bieten jedoch kaum mehr als 40 Zentimeter an. Was also tun? In keinem Fall auf Kosten des Nachbarn Platz in Anspruch nehmen. Auch das Ausziehen der Schuhe gilt als tabu und mehr als unhöflich. Wer Zeitung lesen möchte, sollte quasi das richtige Seitenaufschlagen beherrschen. Denn die meisten Tageszeitungen haben ein eher fluguntaugliches XXL-Format, das vorher auf komfortableres DIN-A4-Format gefaltet werden sollte. Damit ist gewährleistet, dass man seine Sitznachbarn nicht behelligt.

Ein brisantes Thema in Sachen Flugzeugkomfort ist der oftmals angesagte „Kampf“ um die Armlehnen. Die meisten Flugzeuge bieten in den einzelnen Reihen drei Sitze und vier Armlehnen, damit ist ausgewogener Sitzkomfort auf allen Plätzen unwahrscheinlich. Diejenigen, die am Fenster Platz genommen haben, verfügen genau in diese Richtung hin meist noch über ein wenig zusätzlichen Raum, der gut genutzt werden kann. Auch der Passagier, der direkt am Gang sitzt, kann seine Ellenbogen in diese Richtung über die Lehne hinausschieben, ohne jemanden zu belästigen. Damit sollte man die mittlere Armstütze dem Gast in der Mitte der Sitzreihe überlassen, damit ist der Nachteil dieses Sitzplatzes im Wesentlichen ausgeglichen.


Sitzplatz und Lehnen im Flugzeug sind heiss umkämpft (Bild: CandyBox Images / Shutterstock.com)


Rückenlehne als Streitthema im Flugzeug

Ein altbekanntes Thema, wenn es zu Streitigkeiten im Flieger kommt, ist die Rückenlehne – gerade in der Economy Class, wo der Platz für die Beine eher knapp bemessen ist, kann es schnell zum Problem für den Hintermann werden, wenn die Lehne mehr oder weniger auf seinen Schoss klappt. Um hier Auseinandersetzungen oder Unhöflichkeiten zu vermeiden, sollte man einige Dinge beachten. Gerade während des Essens und wenn Getränke serviert werden, sollte die Rückenlehne steil gestellt sein. Damit der Hintermann milder gestimmt wird, gebietet es auch die Höflichkeit, wenigstens eine meist rhetorische Frage wie etwa „Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich die Rückenlehne etwas zurückstelle?“ zu formulieren.


Rückenlehne als Streitthema im Flugzeug (Bild: Tyler Olson / Shutterstock.com)


Lärmpotenzial im Rahmen halten

Klar ist, dass Kinder an Bord nicht festgebunden oder unsichtbar gemacht werden können. Doch gewisse Verhaltensweisen wie etwa das sehr beliebte Auf- und Zuklappen des Tabletts am Sitzplatz können mit etwas Autorität entsprechend unterbunden werden. Auch ist es hilfreich, wenn sich Eltern mit den anderen Passagieren dahingehend einigen, dass sie für einen möglichst unbeeinträchtigten Flug sorgen. Eine sicherheitshalber vorgebrachte Entschuldigung wirkt ebenfalls Wunder und stimmt die meisten versöhnlich.

Ein nicht zu unterschätzendes Potenzial für Konflikte an Bord sind auch lauthals geführte Unterhaltungen. Grundsätzlich ist es ja zu begrüssen, wenn man sich mit seinem Sitznachbarn gut versteht. Doch dies sollte in angemessener Lautstärke und nur dann erfolgen, wenn sich jemand auch unterhalten möchte. Deutliche Signale, die bedeuten, dass jemand liest oder in seine Arbeit vertieft ist, sind ebenso zu respektieren wie geschlossene Augen, die die klare Aussage treffen: Ich möchte mich nicht unterhalten.

Richtig aussteigen will gelernt sein

Oftmals ist es in Ferienfliegern Usus, nach der Landung begeistert zu klatschen. Doch unter Flugprofis gilt das eher als Unsitte, denn zum einen wird ohnehin per Autopilot gelandet und zum anderen kann ein Pilot im Cockpit den Applaus gar nicht hören. Steht die Maschine dann endgültig und ist zum Aussteigen bereit, gilt es, Geduld zu bewahren. Also nicht unmittelbar, nachdem die Anschnallzeichen erloschen sind, aufspringen und sein Gepäck aus dem Fach ziehen.

Auch beim Bus, mit dem man übers Rollfeld fährt, ist Hektik nicht angesagt, denn hier gilt im wahrsten Sinn des Wortes: Die Letzten, die einsteigen, sind die Ersten beim Aussteigen. Zum höflichen Verhalten gehört auch, dass man sich bei seinen Sitznachbarn verabschiedet, egal ob man sich mit diesen unterhalten hat oder nicht. Gleiches gilt im Übrigen auch gegenüber dem Bordpersonal, das beim Aussteigen aus dem Flugzeug Spalier steht.

 

Oberstes Bild: richtiges Verhalten im Flugzeug sollte Standard sein (© Andriys / Shutterstock.com)

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