Hier schlagen Sammlerherzen höher – unterwegs auf Berliner Flohmärkten
VON Andrea Hauser Alle Länder Europa
Der Flohmarkt am Mauerpark ist inzwischen für Touristen zu einem beliebten Anziehungspunkt geworden – doch auch andere Standorte der Metropole haben Sammlern und Schnäppchenjägern einiges zu bieten.
Der Flohmarkt am Mauerpark
Der Flohmarkt am Mauerpark ist sicher der bekannteste der Stadt. Es gibt kaum einen Reiseführer, der den Markt auf dem einstigen Todesstreifen nicht erwähnt. Der Schriftsteller Wladimir Kaminer wird auf der Flohmarktwebsite zitiert: Er bezeichnet den Mauerpark als typische Berliner Sehenswürdigkeit, denn „hier gibt es weder eine Mauer noch einen Park“.
Jeden Sonntag von 8 bis 18 Uhr tummeln sich auf dem Gelände an der Bernauer Strasse zahlreiche Besucher. Neben vielfältigem Trödel und Nippes aus Haushaltsauflösungen bieten junge Berliner Designer ihre Kreationen an – eine durchweg bunte Mischung. Die fröhliche Stimmung überträgt sich auf die angrenzenden Cafés und Bars, die Sie auf einen kurzen Besuch einladen.
Trödelmarkt am 17. Juni
Bei Berlin-Reisenden ebenfalls beliebt ist der Trödelmarkt an der Strasse des 17. Juni. Auf dem grössten und ältesten Berliner Markt finden Sie samstags und sonntags zwischen 10 und 17 Uhr Antiquitäten, alte Bücher, Schmuck oder Porzellan. Leider wissen natürlich auch die – in der Regel professionellen – Händler um die Beliebtheit des Marktes, mit einem günstigen Schnäppchen sollten Sie hier nicht rechnen. Inzwischen akzeptieren einige Stände hier sogar ec- oder Kreditkarten! Dennoch ist die Atmosphäre sehr schön – rund um das Charlottenburger Tor am S-Bahnhof-Tiergarten stöbern Sie nach originellen Schätzen. Seit 1988 schliesst sich an den Trödelmarkt ein Kunstmarkt an, der mit allerlei kuriosen Stücken aufwartet.
RAW-Flohmarkt an der Revaler Strasse
Vorwiegend private Händler tummeln sich auf dem RAW-Gelände an der Revaler Strasse in Friedrichshain. Vielleicht haben Sie ja in einem der umliegenden Klubs gefeiert, dann können Sie sonntags zwischen 9 und 19 Uhr direkt einen Flohmarktbesuch anschliessen. Samstags ist der Markt zwischen 9 und 18 Uhr geöffnet. Auf dem ehemaligen Gelände des Reichsbahn-Ausbesserungswerks RAW ist eine lebendige Atmosphäre entstanden, in der Sie nach Kleidung, originellen Einrichtungsgegenständen oder Kinderspielzeug suchen – das Angebot ist abwechslungsreich, hier ist wirklich für jeden etwas dabei!
Kunstmarkt am Zeughaus
Samstags zwischen 11 und 17 Uhr und sonntags von 10 bis 16 Uhr finden Berlin-Touristen auf dem Markt am Zeughaus zwischen Schlossbrücke und Museumsinsel wunderbare Souvenirs und Mitbringsel. Der historische Standort und die hochwertigen Kunstgegenstände sorgen bereits seit 24 Jahren für den guten Ruf des Marktes. Ganz in der Nähe findet der Antik- und Buchmarkt am Bode-Museum statt. Samstags und sonntags zwischen 10 und 17 Uhr stöbern Sie in entspannter Atmosphäre bei etwa 60 Händlern in Büchern, Schallplatten oder antikem Mobiliar.
Stöbern vor dem Schöneberger Rathaus
Vor der Kulisse des Schöneberger Rathauses findet am John-F.-Kennedy-Platz jeden Samstag und Sonntag von 9 bis 16 Uhr ein Flohmarkt statt. Wenn Sie früh aufstehen, können Sie hier noch richtige Schnäppchen ergattern, denn im Gegensatz zum professionellen Markt am 17. Juni ist Handeln hier durchaus erlaubt. Von der Haushaltsauflösung bis zum antiken Möbelstück oder der Barbie-Puppe, hier finden Sie wirklich alles, was das (Sammler-)Herz begehrt!
Kreuzberger und Neuköllner Märkte
Ähnlich geht es an den Wochenenden auf dem Kreuzberger Flohmarkt am Marheinekeplatz in der Bergmannstrasse zu. Kinderbekleidung, Spielzeug oder sonstiger Trödel bereichern das Angebot. Besonders hervorzuheben ist die ideale Mischung aus privaten und gewerblichen Händlern. Wenn Sie mit Kindern unterwegs sind, ist der Markt neben der Marheineke-Markthalle eine sehr gute Wahl!
Ebenfalls in Kreuzberg findet zweimal monatlich der Kreuzboerg Flowmarkt statt. In den Prinzessinnengärten erhalten Sie eine bunte Mischung aus Kunst, Second Hand und Handmades. Abgerundet wird die Veranstaltung mit einem Musikprogramm. Der Flowmarkt gilt noch als kleiner Geheimtipp in Berlin – Drängeln und Schubsen gibt es daher hier bisher nicht. Etwas älter als sein Kreuzberger Pendant ist der Nowkoelln Flowmarkt, der alle 14 Tage am Maybachufer stattfindet. Beide Märkte punkten mit einer bunten, multikulturellen Atmosphäre, viel Selbstgemachtem und einem wunderbaren Flair.
Kreuzberg geht einmal monatlich mittwochs mit einem Flohmarkt der besonderen Art an den Start: Ab 20 Uhr findet für Langschläfer der Nachtflohmarkt im SO36 statt. Zu Livemusik können Sie in den Angeboten privater Verkäufer stöbern und das eine oder andere Schnäppchen ergattern.
Hallenflohmarkt in der Arena
Unabhängig von Wind und Wetter ist auch der Hallenflohmarkt in Treptow. Samstags und sonntags zwischen 10 und 16 Uhr finden Sie vom Rasenmäher über den Mixer bis hin zum Schreibtischstuhl so ziemlich alles, was sich irgendwie transportieren lässt. Hier können Sie gut handeln und finden vielleicht das eine oder andere Lieblingsstück.
In den Berliner Bezirken gibt es weitere regelmässig stattfindende Flohmärkte. Auf Baumarktparkplätzen, in Kindergärten oder Kirchen können Sie an den Wochenenden auf Schatzsuche gehen; ein Blick in die Zeitung oder ins Internet genügt, um sich über die aktuellen Angebote zu informieren. Viel Spass beim Stöbern!
Oberstes Bild: Aussicht vom Balkon am Rathaus Schöneberg auf John-F.-Kennedy-Platz mit Flohmarkt (© A.Savin, Wikimedia, CC)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://maps.google.de/maps?q=Berlin&hl=de&sll=51.151786,10.415039&sspn=11.074904,19.753418&oq=Berlin&hnear=Berlin&t=m&z=10″ size=“350″]