Hongkong: Der gar nicht so nackte Felsen vor der Mündung des Perlenflusses in China

Echte Reisefans sollten opportunistisch veranlagt sein und Gelegenheiten zu tollen Trips bei den Hörnern packen. Niemand in unserer Firma wollte wirklich die Firmenbelange gegenüber den Kunden in Asien auf einer Fachmesse präsentieren. Mein Chef war verlegen um diese vakante Präsentation. Ich hatte noch 5 Tage Resturlaub und wagte einen Vorstoss.

Der exakte Reiseplan sah eine Anwesenheit während der fünf Messetage vor, mein privater Reiseplan ergänzte das um den noch vorhandenen Resturlaub. Ich war sehr gerne bereit, für meine Unterkunft selbst Sorge zu tragen. Das Messehotel war das Hyatt Regency neben dem Ausstellungsgelände und für mich privat etwas zu teuer. Ich wählte das Luk Kwok Hotel in der Gloucester Road im Stadtteil Wan Chai für meinen Reisepart aus.

Meine Firma hatte somit keine Extrakosten zu befürchten, und die Repräsentation auf der Fachmesse war gewährleistet. Mein Chef war sehr angetan von meinem Vorschlag und orderte die Flüge in der Businessclass. Das ersparte mir einen ganzen Haufen Reisekosten. Vor dem Reiseantritt steckte er mir noch diskret einen Umschlag zu, dieser enthielt ein paar Banknoten aus Hongkong (HK-$) und chinesische Remnimbi (Yuan) als Dankeschön dafür, dass ich ihm mit dem Trip aus der Patsche half.


Harcourt House links und MassMutual Tower rechts (Bild: Baycrest, Wikimedia, CC)


Ich sah mich als Schosskind des Glücks und war pünktlich in Zürich, um den Linienflug der Swiss International Air Lines Nummer 138 Nonstop nach Hongkong zu besteigen. Die Businessclass ist schon eine elitäre Form des Reisens, in diesem Airbus A 340 gab es viel Platz und sehr bequeme Sitzplätze. Die planmässigen 11 Stunden und 45 Minuten an Reisezeit sollten schnell vergehen. Das Catering und Unterhaltungsangebot an Bord war wirklich von grosser Klasse.

Auf dem hochmodernen Riesenairport in Hongkong angekommen, erfolgte die Abfertigung mit grosser Effizienz bei der Immigration, und der Abholer des Hyatts hielt dienstbeflissen vor dem Ausgang hinter dem Baggageclaim ein Schildchen mit meinem Namen darauf hoch. Die Tage auf der Messe überspringe ich nun in meiner Schilderung, denn es war dort unsagbar steril und fast schon langweilig zwischen all den Schlips- und Kragentätern in Massanzügen.

Das Hyatt Regency hat das Grandeur eines Spitzenhotels der Extraklasse, das Frühstück war phänomenal reichhaltig und sehr vielfältig. Leider hatte mein Zimmer nur Cityview und ich konnte den Bootsverkehr zwischen Hongkong und Kowloon nicht vom Zimmer aus beobachten.


Hongkong und Kowloon (Bild: Toby Oxborrow; Wikimedia, CC)


Hin- und hergerissen zwischen Hongkong und Kowloon

Hongkong ist die eigentliche Insel und wird dominiert vom Hongkong Peak, welches 400 m über der Stadt thront. Die Geschäftsviertel hier heissen beispielsweise Wan Chai, Causeway Bay oder Admirality. Es gibt auch eine Tramlinie, welche alle wichtigen Stadtteile der Insel mit altertümlichem Schienenverkehr verbindet.

Der grössere Teil dieser geschäftigen Metropole liegt in Kowloon. So heisst der Hongkong gegenüberliegende Teil der Riesenstadt. Man kann mit der U-Bahn unter der Meeresenge hindurch fahren, es gibt aber auch Strassenbrücken und die berühmte Star Ferry. Die Star Ferry-Boote pendeln hochfrequent zwischen Hongkong und dem Festland hin und her. Sie kosten nur sehr wenig Geld und sind daher fast immer recht gut mit Passagieren gefüllt. Ich kaufte mir eine Octopus Card und entledigte mich daher der Münzgeldzahlung bei allen Verkehrsmitteln der Stadt. Diese Guthabenkarte kann vielerorts nachgefüllt werden, bei der Ausreise werden Restguthaben ausgezahlt. Die Octopus Card ist jedem wirklich zu empfehlen!


Golden Star Ferry in Hong Kong (Bild: Pete, Wikimedia, CC)


Kowloon – das neue Territorium

Hier gibt es die berühmte Nathan Road, eine Shoppingmeile vom Allerfeinsten. Diese Strasse beschritt ich einige Male, immer wieder auf der Suche nach neuen Eindrücken und Erlebnissen. Irgendwo in Mongkok gab es einen tollen Nachtflohmarkt, den „Temple Street Night Market“. Ein „Ladies Market“ bescherte meinen weiblichen Angehörigen daheim fast einen halben Koffer voller Bekleidungsstücke. Ich persönlich fand das Angebot des „Sincere“ Electronic Marktes für mich aber viel interessanter. Kaum ein in Asien produziertes Gadget, Handy oder Gerät wird irgendwo preiswerter verkauft als in dieser zollfreien Oase Hongkongs.


Temple Street Night Market in Hong Kong (Bild: Daniel Case, Wikimedia, CC)


Die Hafenrundfahrt gehört zum Pflichtprogramm

Genauso wie die Hafenrundfahrt sollte auch ein Peak-Ausflug geplant werden. Die Peak Tram in Hongkong Island befördert Personen hoch zu dem wohl bekanntesten Aussichtspunkt Asiens. Für den Tagestrip per Zug nach Shenzhen in Rotchina blieb leider nicht genug Zeit übrig, dieser fährt von Kowloon aus bis direkt an die Grenze.

Causeway Bay hat viel Weltklasseshopping, aber auch die bekanntesten Kettenrestaurants anzubieten. Das Outback Steakhouse kannte ich von früheren USA-Trips schon, hier lernte ich aber auch Fat Angelo’s italienische Vielsterneküche und Wagiyu Rind vom japanischen Steakhouse kennen.


Paterson Street, Causeway Bay, Hong Kong (Bild: Iskciedlam, Wikimedia, CC)


Das Luk Kwok Hotel ist nur einen oder zwei Steinwürfe vom Hyatt entfernt etwas weiter im Inselinneren gelegen. Hier in Wan Chai ist wohl auch das Zentrum des Nachtlebens und der Bars zu finden. Die Tram verkehrt etwas weiter von der heutigen Küste entfernt am Fusse der Hügel. Jede Fahrtstrecke kostet nur einen Fahrpreis (Octopus Card!), und vom Oberdeck der Tram können Reisende ein tolles Sightseeing für nur 2 HK-$ (23 Rappen) realisieren. Der begehrteste Sitz dafür ist natürlich oben, ganz vorne über dem Tramfahrer.

 

Oberstes Bild: Hong Kong bei Nacht (Bild: Base64, Wikimedia, CC)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“][vc_gmaps type=“m“ zoom=“14″ link=“https://maps.google.com/maps?q=Hong+Kong&hl=es&sll=37.0625,-95.677068&sspn=38.963048,86.572266&oq=hong&hnear=Hong+Kong&t=m&z=10″ size=“350″]

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