Istanbul - Reisen zwischen zwei Kontinenten

Obwohl Istanbul nicht die offizielle Hauptstadt der Türkei ist, bildet sie in vielerlei Hinsicht den Mittelpunkt des Landes. Ihre aussergewöhnliche Lage zwischen Europa und Asien verleiht der Stadt eine ganz besondere Bedeutung und macht sie zu einem Sammelpunkt unzähliger Kulturen, Sprachen und Geschichten.

Istanbul – das legendäre Konstantinopel – wurde gegründet von den Griechen, erobert von Römern und Kreuzrittern; die Perser hielten ebenso Einzug in die Stadt am Bosporus wie die Goten und die Herrscher des Osmanischen Reichs. Umso weniger verwundert es, dass Istanbul bis heute aussergewöhnlich reich an kulturellen, militärischen und religiösen Bauwerken unzähliger Völker und Epochen ist.

Besucher können die Überreste der byzantinischen Architektur ebenso entdecken wie die prachtvollen Paläste des Osmanischen Reichs; alevitische Gebetshäuser wechseln sich mit historischen Kirchen und imposanten Wehranlagen ab. Ihre einzigartige Faszination verdankt Istanbul aber in besonderem Masse ihren Moscheen, die gleich einem Meer aus unzähligen Minaretten über dem Bosporus thronen. Vor allem in den Abendstunden bieten die prachtvoll beleuchteten Türme einen Anblick, den kein Besucher so schnell vergisst.


Hagia Sophia in Istanbul. (Urheber: Marion Schneider und Christoph Aistleitner / Wiki)


Die Hagia Sophia und die Blaue Moschee: Istanbuls Wahrzeichen

Im Herzen der Altstadt liegen sich die beiden Wahrzeichen von Istanbul gegenüber: die Hagia Sophia und die Blaue Moschee. Kaum eine Ansichtskarte kommt ohne die Kuppeln und Minarette der Moscheen aus, die beide ganz unterschiedliche historische Hintergründe aufweisen.

Wie der griechische Name verrät, war die Hagia Sophia ursprünglich ein byzantinischer Kirchenbau, der in der Spätantike als Kathedrale der orthodoxen Christen errichtet wurde. Nach der Eroberung Istanbuls durch die Osmanen wurde die Hagia Sophia zur wichtigsten Moschee der Stadt umgebaut und zu diesem Zweck mit dem ersten der heute vier Minarette versehen. Obwohl damals alle christlichen Insignien zerstört oder entfernt wurden, gilt die Hagia Sophia vielen orthodoxen Christen bis heute als Heiligtum.


Eine seitliche Halbkuppel der Sultan-Ahmed-Moschee in Istanbul. (Urheber: H005 / Wiki / Lizenz: CC)


Der korrekte Name der Blauen Moschee ist Sultan-Ahmed-Moschee in Anlehnung an den gleichnamigen Herrscher, der ihren Bau 1609 in Auftrag gab. Ihren Beinamen verdankt die Blaue Moschee den blauweissen Fliesen, die einen Grossteil der Kuppeln und Mauern zieren und der prachtvollen Moschee mit ihren sechs Minaretten und neun Kuppeln eine ganz besondere Faszination verleihen. Die Bauweise mit sechs Minaretten ist im islamischen Raum eine bemerkenswerte Ausnahme; nur zwei Moscheen weltweit können eine noch grössere Zahl an Minaretten aufweisen.

Auf den Spuren der Sultane durch Istanbuls Paläste

Wer Istanbul einmal in seiner ganzen Pracht erleben möchte, muss sich aufs Wasser begeben. Ob auf dem urigen Ausflugsboot oder auf der Pendlerfähre, die den europäischen mit dem asiatischen Teil der Stadt verbindet – erst vom Wasser aus offenbart sich die wirkliche Schönheit und Vielfalt dieser aussergewöhnlichen Metropole. Drei besonders prunkvolle Bauwerke können dabei aus direkter Nähe bestaunt werden: der Dolmabahçe-Palast, der Beylerbey-Palast und der Topkapi-Palast. Die drei imposanten Gebäude zählen zu den unzähligen Palastanlagen, die die türkischen Sultane einst in der Stadt am Bosporus errichten liessen.


Dolmabahçe-Palast, Istanbul. (Urheber: Bildpixel / pixelio.de)


Der Topkapi-Palast und der Dolmabahçe-Palast beherbergen heute zwei der bedeutendsten Museen der Stadt. Im Topkapi-Palast können die Wohngebäude der Sultane einschliesslich Harem, Schatzkammer und Privatgemächern besichtigt werden; auch Kostbarkeiten wie einer der ältesten erhaltenen Korane, die Barthaare sowie die Waffen des Propheten Mohammed sind hier ausgestellt. Der Dolmabahçe-Palast wiederum, bei dessen Bau allein 14 Tonnen Gold nur für die Deckenverzierung aufgewendet wurden, wird bis heute für staatliche Anlässe genutzt. Besucher können in den prachtvollen Hallen unter anderem das Sterbebett des Staatsgründers Atatürk besichtigen.

Basar-Spezialitäten, Istanbul. (Urheber: Josep Renalias / Wiki / Lizenz: CC)


Orientalische Genüsse, europäisches Nachtleben

Orient und westliche Lebensweise sind in Istanbul verschlungen wie in kaum einer anderen Stadt. Während Besucher sich in den Boutiquen, Nachtclubs und Szeneläden der Einkaufsstrasse Istiklal Caddesi in die grossen europäischen Metropolen versetzt fühlen, versprühen die unzähligen Strassen- und Stadtteilmärkte einen Zauber wie aus 1001 Nacht. Der Grosse Basar in der Altstadt ist mit Sicherheit ein Muss für jeden Touristen; dementsprechend touristisch ist dieser historische Markt jedoch auch ausgerichtet. Wer sich mit der Stadtfähre auf die touristisch kaum erschlossene, dafür aber umso authentischere asiatische Seite von Istanbul begibt, kann sich dort in ein Marktgewirr stürzen, das eher an die Basare türkischer Provinzstädte erinnert als an eine reine Touristenattraktion.


Istanbul: Galata-Viertel und historische Halbinsel. (Urheber: Selda Yildiz and Erol Gülse / Wiki / Lizenz: CC)


Die türkische Küche zählt zu den reichhaltigsten und vielseitigsten Küchen weltweit, und in Istanbul sind viele Köstlichkeiten für den Besucher zum Greifen nah. An jeder Ecke verkaufen Strassenhändler frisches Simit – das typische türkische Sesambrot – für weniger als 50 Cent; frischgepresste Fruchtsäfte, Esskastanien und Fischbrötchen sind als schnelle Snacks ebenso willkommen wie ein unglaublich preiswertes und ebenso schmackhaftes Mittagsgericht in einer der vielen kleinen Garküchen der Stadt.

Galatabrücke in Istanbul. (Urheber: Bildpixel / pixelio.de)


In diesen Mini-Restaurants, die auf den ersten Blick oftmals an Fast-Food-Imbisse erinnern, nehmen viele Einwohner ihr Mittagessen zu sich. Die Qualität der Menüs liegt hier oftmals deutlich über der, die man in den touristisch orientierten Restaurants erwarten kann – und das zu einem Bruchteil des dortigen Preises. Ein ganz besonders Erlebnis ist der Besuch in einem der Restaurants, die unter der Galatabrücke angesiedelt sind. Während über den Köpfen der Gäste nächtliche Angler ihr Glück versuchen, werden ein Stockwerk tiefer frische Fisch- und Meeresfrüchtespezialitäten serviert.

 

Oberstes Bild: Bosporus-Brücke – © asikkk – Fotolia.com[vc_text_separator title=“Hier liegt dieses Reiseziel“ title_align=“separator_align_center“]
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