Suriname - Südamerikas unentdecktes Paradies

Suriname, der kleinste unabhängige Staat in Südamerika, ist vom internationalen Tourismus bislang weitgehend unentdeckt geblieben. Doch das ändert sich zunehmend, denn nicht nur niederländische Touristen wissen die kulturellen und landschaftlichen Attraktionen Surinames in zunehmendem Masse zu schätzen. Auch aus anderen Teilen der Welt zieht es mittlerweile immer mehr Besucher in die ehemalige niederländische Kolonie.

Bei einer Fläche von 163.000 km² hat Suriname eine Bevölkerung von gerade einmal einer halben Million, von denen ein überwiegender Grossteil entlang der Atlantikküste lebt. Dementsprechend unberührt sind die weiten Dschungelgebiete Surinames, die Teil des grössten Regenwaldes der Welt sind, des Amazonas. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern sind in Suriname weite Teile des Urwaldes hervorragend erhalten und locken mit einer aussergewöhnlichen Artenvielfalt.

Aber auch in kultureller Hinsicht ist Suriname einmalig: Bedingt durch die Kolonialgeschichte leben bis heute Christen, Muslime und Hindus Seite an Seite. Unzählige Sprachen existieren gleichberechtigt und werden aktiv gesprochen, und Surinames Hauptstadt Paramaribo ist einer der wenigen Orte weltweit, an denen eine Moschee und eine Synagoge in friedlicher Nachbarschaft nebeneinander stehen.


Amazonas in Suriname (© David Evers / Wikimedia / CC)


Unberührte Strände und Küstenlandschaften in Suriname

Surinames Küsten sind gesäumt von unberührten Mangrovenwäldern und idyllischen Stränden, von denen einige wie der Strand von Albina eine ganz besondere Attraktion zu bieten haben: Jedes Jahr finden sich am Rand des Fischerdörfchens Schildkröten aus aller Welt ein, die am Strand des Ortes ihre Eier vergraben. Auch das nahegelegene Naturreservat Galibi ist ein hervorragender Ort zur Beobachtung der Schildkröten, die eine Grösse von zwei Metern und mehr erreichen.

Surinames Küste bietet aber auch einen Einblick in die lange Geschichte der Kolonialfarmen, die noch zur Zeit des Sklavenhandels errichtet wurden und von denen einige bis heute in Betrieb sind. Die alten Bananen- und Zuckerplantagen – einige nur noch Ruinen, andere frisch renoviert – vermitteln einen authentischen Eindruck von den traditionellen Produktionsverfahren. An der Nordwestküste lädt mit dem Naturschutzgebiet Bigi Pan noch ein ganz besonderer Ort zu einem Besuch ein. An der Grenze zum benachbarten Guyana beheimatet das Schutzgebiet eine grosse Anzahl teils seltener Vogelarten, darunter Fischadler, Flamingos und Rote Ibisse.


Kaiman im Schutzgebiet Bigi Pan (© WiDi / Wikimedia / CC)


Paramaribo – Zentrum des kulturellen Lebens

Wer sich eine Zeitlang in den scheinbar unendlichen Weiten des Amazonas aufgehalten hat, für den ist Surinames Hauptstadt Paramaribo eine wirkliche Überraschung. Fast die Hälfte der Landesbevölkerung lebt hier, und während das ländliche Suriname für Einsamkeit und undurchdringliche Regenwälder steht, ist Paramaribo das pulsierende Herz des Landes – mit Shoppingmeilen und Nachtclubs, mit kolonialem Glanz, moderner Kunst und einer Küche, die sich Einflüssen aus allen Teilen der Welt rühmen kann.

Fast alle Reisenden nutzen Paramaribo als Ausgangspunkt für ihre Entdeckungsfahrten. Dabei fällt es jedoch dem Einen oder Anderen schon einmal schwer, dieser lebendigen Metropole den Rücken zu kehren, und das nicht nur wegen der beeindruckenden Weltkulturerbe-Altstadt. Niederländischer Kolonialstil trifft in Paramaribo auf moderne Architektur, das beschauliche Flair einer idyllischen Kleinstadt auf die Weltoffenheit einer Hafenmetropole und Hauptstadt – und das alles vor dem Hintergrund einer einzigartigen kulturellen Vielfalt.


Gebäude im traditionellen Kolonialstil in Paramaribo (© Mark Ahsmann / Wikimedia / CC)


Paramaribo wurde im Jahr 1613 gegründet und war ab 1667 Zentrum der niederländischen Kolonie. Heute weist die Stadt nicht nur eine beachtliche Anzahl an kolonialen Bauten aus dieser Zeit auf; auch französisch und amerikanisch beeinflusste Gebäude sind erhalten. Charakteristisch für Paramaribo und ausschlaggebend für die Kleinstadt-Atmosphäre ist die traditionelle Holzbauweise der Stadt, mit der sich Surinames Hauptstadt einen ganz eigenen Stil geschaffen hat.

Auf Entdeckungsreise im Amazonas

Neben den Küsten und Vogelschutzgebieten, den Schildkrötenstränden und der pulsierenden Hauptstadt sind es vor allem die Weiten des Amazonas, die immer mehr Besucher nach Suriname locken. Fast das gesamte Inland ist mit Regenwald bedeckt und durch unzählige querende Flüsse nur schwer zugänglich. Wer sich dennoch die Mühe macht, Surinames Dschungel zu erkunden, kann viele einzigartige Entdeckungen machen: von den grossen Raubtieren des Amazonas – allen voran Jaguare und Kaimane – bis hin zu den über tausend Baumarten des weltweit grössten Regenwaldes, vom See Brokopondo, einem der grössten Stauseen der Welt, bis zur traditionellen Lebensweise der Bewohner.


Stausee Brokopondo (© Rutger Hermsen / Wikimedia / CC)


Die ethnische Vielfalt Surinames spiegelt sich auch abseits der dichter besiedelten Küsten wider, und in den entlegenen Amazonasgebieten leben bis heute viele Nachfahren geflüchteter Sklaven, die sich viele Elemente westafrikanischer Kulturen bewahrt haben. Aber auch indigene und gemischte Volksgruppen leben bis heute in Suriname nach alten Traditionen. Im tiefsten Südwesten des Landes bietet der Ort Kwamalasamutu einen aussergewöhnlichen Eindruck von Surinames indigenen Kulturen. Rund 1000 Angehörige verschiedener Volksstämme leben hier in traumhafter Lage am Fluss Sipaliwini und bieten Besuchern einen Einblick in ihr Alltagsleben.

Auf der Reise durch die abgelegenen Amazonas-Gebiete müssen Besucher zwangsläufig immer wieder auf Boote als Fortbewegungsmittel umsteigen. Viele landschaftliche Attraktionen sind auf andere Weise auch gar nicht zu erreichen, darunter die Inseln im Stausee Brokopondo, die vor der Flutung des Sees Hügel waren und von denen einige Übernachtungsmöglichkeiten bieten. Mit einer Ausdehnung von rund 1560 km² beeindruckt der Brokopondo schon allein durch seine Grösse. Einen ungewöhnlichen Anblick bieten auch die emporragenden Baumstämme, die vor dem Fluten des Stausees nicht gefällt wurden.

 

Oberstes Bild: Grenzfluss Maroni zwischen Suriname und Guyana (© JuliasTravels / Wikimedia / CC)

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