10 Tipps zum Wohnmobil – So fahren Sie sicher und bequem

Campingferien mit Wohnmobil erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Immer mehr Familien greifen auf die alternative Reisevariante zurück. Dabei steht nicht allein das Sparpotenzial im Fokus, sondern vermehrt die maximale Flexibilität und Unabhängigkeit.

Um sicher unterwegs zu sein und das Reiseziel möglichst komfortabel zu erreichen, müssen sowohl bei den Vorbereitungen als auch während der Fahrt einige Faktoren beachtet werden. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Reise sinnvoll gestalten.

Fahrzeugeigenschaften

Dass ein eigenes Wohnmobil zahlreiche Vorteile mit sich bringt, ist Hobby-Campern längst klar. Nicht nur der im Vergleich zum Zelten um ein Vielfaches höhere Komfort prägt das Reisen positiv. Auch die Flexibilität, die damit einhergeht, sorgt für gute Stimmung. Beispielsweise können Pausen individuell und Zwischenstopps ohne Planung eingelegt werden. Allerdings hängt der Campingspass massgeblich davon ab, ob das Fahrzeug richtig ausgewählt wurde.

Sollten Sie noch kein eigenes Fahrzeug besitzen, ist das Modell zunächst abhängig von der Personenanzahl auszusuchen. Nicht nur ein eigener Schlafplatz sollte für jeden Mitreisenden zur Verfügung stehen. Auch ein separater Sitzplatz ist wichtig und in Wohnmobilen gesetzlich vorgeschrieben, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Je nach Reisedauer muss zudem das Platzangebot stimmen. Bedenken Sie, dass sie bei schlechtem Wetter möglicherweise mehrere Stunden auf engstem Raum ausharren müssen. Ausserdem ist auf ausreichend Stauraum wertzulegen, um die Ausrüstung vollständig und vor allem gut gesichert, verstauen zu können. Nicht weniger wichtig, ist die Frage, welcher Wohnmobil-Typ es sein soll. Die folgende Tabelle dient der Orientierung:

Fahrzeugtyp Personenanzahl Eigenschaften
Alkoven Ideal für 4 Personen
  • Schlafplätze befinden sich über dem Fahrerhaus
Vollintegriert Ideal für 4 Personen
  • viel Platz und Komfort
  • hoher Wohnwert
teilintegriert Ideal für 2-3 Personen
  • flacher Aufbau
  • breite Spur
  • Fahrerhaus zählt zum Wohnbereich
  • tiefes Chassis
Camping-Bus Ideal für 2 Personen
  • kleiner Wohnraum
  • gut zu fahren
  • mit Aufstell- oder Hochdach


Fahrzeug mieten

Haben Sie sich für einen Fahrzeugtyp entschieden, müssen Sie nicht zwangsläufig in ein eigenes Wohnmobil investieren. Mietfahrzeuge sind eine praktische und günstige Alternative. Die Kosten halten sich in Grenzen und Sie können trotzdem von allen Vorteilen profitieren. Möglichkeiten zum Mieten gibt es regional bei stationären Händlern und im Internet.

Sollten Sie die komfortable Onlineabwicklung vorziehen, raten wir zu unabhängigen Vermittlungsagenturen, die mit einer maximalen Angebotsvielfalt überzeugen und das mühsame und zeitaufwändige Recherchieren erleichtern.

Mittlerweile gibt es einige Plattformen, die potenzielle Mieter mit Vermietern zusammenbringen und die Suche nach geeigneten Fahrzeugen beschleunigen. Das deutsche Unternehmen Campanda kooperiert in der Schweiz mit privaten Wohnmobil-Besitzern sowie kommerziellen Anbietern und erlaubt es auf der Buchungsplattform unter campanda.ch eine Vielzahl an Wohnmobilen zu vergleichen und die Verfügbarkeit der Mietfahrzeuge unmittelbar zu prüfen.

Nutzer müssen lediglich den Ort der Anmietung, den gewünschten Reisezeitraum sowie den Fahrzeugtyp eingeben und das System ermittelt alle derzeit verfügbaren Angebote. Falls Sie im Ausland Ferien machen möchten und erst vor Ort ein Reisemobil mieten möchten, können Sie gleichzeitig auf das weltweite Mietfahrzeug-Repertoire zurückgreifen. Nachdem Anfragen unverbindlich gestellt wurden, erhalten potenzielle Mieter die Angebote und können für den persönlichen Bedarf das passende Modell aussuchen. Sollten Sie eine solche Plattform aufsuchen, achten Sie auf gute Serviceleistungen, eine übersichtliche Darstellung der Einzelheiten sowie Transparenz.

Mietpreise richtig kalkulieren

Abhängig vom Fahrzeugmodell können die Mietkosten variieren. In der Tabelle wurden Orientierungswerte für Tagespreise aufgeführt, die es erleichtern, das Ferienbudget zu kalkulieren. Allerdings sind die Angaben keinesfalls als verbindlich zu betrachten. Sie dienen für einen groben Überblick.

Alkoven Vollintegriert Teilintegriert Camping-Bus
Hauptsaison
(Juli-September)
140 CHF 165 CHF 140 CHF 115 CHF
Zwischensaison
(Mai, Juni)
120 CHF 145 CHF 125 CHF 90 CHF
Nebensaison
(April)
100 CHF 120 CHF 105 CHF 70 CHF
Sparsaison
(Januar-März und Oktober-Dezember)
80 CHF 100 CHF 90 CHF 65 CHF

Umso länger die Reise, desto niedriger die Tagespreise. Neben dem Fahrzeugtyp sind Ausstattung und Alter des Fahrzeugs massgeblich. Bei der Berechnung der Gesamtkosten müssen Zusatzkosten für Campingplatz, Benzin, Strom und Ähnliches einbezogen werden. Beim Mieten wird fast immer eine Kaution verlangt, die im Voraus zu leisten ist.

Vorsicht geboten ist bei Kilometerlimits! Einige Vermietungen beschränken die Kilometeranzahl pro Tag, was bei einem Plus an Kilometern mit einem Aufpreis verbunden ist.

Klären Sie, ob ein Limit besteht und dieses für die geplante Strecke realistisch ist. Zusätzlich kann aufgrund von Stornierungen die Reisekasse leiden. In den Allgemeinen Vermietbedingungen informieren die Vermieter beziehungsweise Vermittlungsagenturen über eventuelle Stornogebühren. Da eine Stornierung wegen Krankheit oder sonstigen Zwischenfällen nie auszuschliessen ist, ist eine Reisekostenrücktrittsversicherung ratsam.


Ferien mit dem Wohnmobil – ein Spass für Gross und Klein. (Bild: © AVA-Group, pixabay.com)

Vorsicht Maximalgewicht

Für jedes Wohnmobil gilt ein maximales Gesamtgewicht. Wie hoch es ist, steht im Fahrzeugschein. Schnell wird die zulässige Gesamtmasse überschritten, was im Ernstfall schwerwiegende Folgen haben kann. Beim Beladen des Reisemobils müssen Sie das Gewicht im Auge behalten.

Korrekt Beladen

Um unnötigen Verletzungen bei Unfällen oder Vollbremsungen vorzubeugen, müssen Wohnmobile richtig beladen werden. Das Risiko, das von herumfliegenden Gepäckstücken ausgeht, ist markant. Das Ziel muss darin bestehen, sämtliche Gegenstände zuverlässig zu fixieren. Dies gelingt entweder durch die Unterbringung in verschliessbaren Schränken und Schubladen oder mit Hilfe von Gurten. Um dem Fahrzeug mehr Stabilität zu verleihen, muss schweres Gepäck möglichst tief platziert sein. Leichte Dinge wie Kleidung und Handtücher gehören nach oben. Durch diese Pack-Art wird der Schwerpunkt nach unten verlagert.

Testfahrten

Wer mit dem Fahren von Wohnmobilen keine oder nur wenig Erfahrung hat, sollte vor Reiseantritt mindestens zwei Testfahrten absolvieren. Gleiches gilt bei unbekannten Fahrzeugen. Während die erste Testfahrt ohne Beladung stattfindet, muss die zweite mit voller Beladung durchgeführt werden. Da Sie sich mit dem Fahrverhalten vertraut machen, wird der sichere Umgang verstärkt. Fahren mehrere Personen, sollte jeder eine Testfahrt machen. Dabei sind Testbremsungen gleichermassen entscheidend, um ein Fahrgefühl zu erhalten. Ebenso sollte das Kurvenfahren getestet werden. Auch die Autobahn sollte vor der Reise befahren werden, um das Verhalten bei höheren Geschwindigkeiten zu prüfen. Die veränderten Sichtverhältnisse und Reaktionen des Fahrzeugs sind nicht zu unterschätzen.

Fahrverhalten anpassen

Im Vergleich zu einem herkömmlichen Pkw unterscheidet sich das Verhalten bei Wohnmobilen drastisch. Ruckartige Bewegungen am Lenkrad und Unaufmerksamkeit haben bei Reisemobilen weitaus fatalere Folgen. Spur- und Richtungswechsel müssen vorsichtiger durchgeführt werden und auch Kurven müssen behutsamer befahren werden. Aufgrund der grösseren Fahrzeugfläche ist den Windverhältnissen die volle Aufmerksamkeit zu schenken. Seitenwind, egal ob bei Sturm oder aufgrund von Überholmanövern, kann sehr gefährlich werden. Schnell geraten Wohnmobile ins Schwanken. Eine vorausschauende Fahrweise muss selbstverständlich sein.

Campingplatz reservieren

Insbesondere in der Hauptsaison ist es sinnvoll, auf dem gewünschten Campingplatz einen Stellplatz zu reservieren. Ansonsten besteht die Gefahr, dass am Anreisetag die gesamte Fläche ausgebucht ist und Sie im erschöpften Zustand durch die eventuell mehrstündige Anfahrt eine Alternative suchen müssen. Viele Betreiber bieten die Möglichkeit, im Voraus einen geeigneten Platz zu reservieren und verbindlich zu buchen. Im Campingführer des ADAC können Sie aus mehr als 5’000 Campingplätzen in Europa wählen und über die Internetpräsenzen der Camping-Plätze online die Buchung vornehmen.


Unterwegs mit dem Wohnmobil: Freiheit und Unabhängigkeit geniessen. (Bild: © Ben_Kerckx, pixabay.com)

Richtig versichern

Bei gemieteten Wohnmobilen ist es üblich, dass die Fahrzeuge mit Haftpflicht und Vollkasko versichert sind. Lesen Sie die vertraglichen Bestandteile diesbezüglich genau. Achten Sie auf die Höhe der Selbstbeteiligung. Je nach Anbieter kann sie bei mehr als 1’000 CHF liegen. Sitzen während der Reise mehrere Personen am Steuer, ist das anzugeben. In der Regel müssen Fahrzeugmieter mindestens 21 oder sogar 25 Jahre alt sein.

Sollten Sie in ein eigenes Fahrzeug investieren, hängt der Versicherungsumfang vom Fahrzeug ab. Kaufen Sie ein neues oder neuwertiges Modell, lohnt sich die Vollkasko. Handelt es sich um ein älteres Fahrzeug, wäre Vollkasko meist übertrieben. Ob die Haftpflicht reicht oder die Teilkasko ergänzt wird, muss jeder selbst entscheiden. Mit einem zusätzlichen Verkehrsrechtschutz schützen Sie sich gegen Streitigkeiten bei Unfällen.

Achtung Führerausweis!

Vor dem Kauf eines Fahrzeugs oder dem Mieten muss kontrolliert werden, ob der bestehende Führerausweis ausreicht. Welcher Führerausweis für das entsprechende Fahrzeug innerhalb der Schweiz benötigt wird, können Sie auf dem Portal der Schweizer Regierung nachlesen.

Fazit

Das Reisen mit Wohnmobil bietet zahlreiche Vorteile. Damit die Fahrt sicher und bequem wird, müssen einige Faktoren beachtet werden. Von der Auswahl des Fahrzeugs über die korrekte Beladung bis hin zu Versicherungen und Führerausweis müssen Touristen an alles denken. Beginnen Sie deshalb rechtzeitig mit den Vorbereitungen und arbeiten Sie unsere Checkliste ab.

 

Oberstes Bild: © MemoryCatcher, pixabay.com

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