Atacama-Wüste - bizarre Mondlandschaften im Norden Chiles

Die Atacama-Wüste im Norden Chiles erstreckt sich von der peruanischen Grenzstadt Tacna bis hinab an die Bergbaustadt Copiapó und umfasst auf einer Ausdehnung von rund 1200 km eine weltweit einzigartige Landschaft. Die trockenste Wüste der Welt wird bestimmt von bizarren Gesteinsformationen und unwirklichen Mondlandschaften; verborgene Salzseen und Geysire prägen die Weiten der Atacama-Wüste ebenso wie die verschneiten Gipfel der Anden im Hintergrund.

Die Atacama-Wüste verläuft etwa in paralleler Richtung zwischen den Anden und der chilenischen Pazifikküste und ist trotz ihrer extremen Trockenheit bereits seit mehreren Zehntausend Jahren besiedelt. Die mit bis zu 20.000 Jahren ältesten Mumien, die weltweit jemals gefunden wurden, stammen vom einstmals hier siedelnden Volk der Chinchorros. Die Atacameños lebten vor über 10.000 Jahren an den Oasen unweit des heutigen San Pedro de Atacama und bewohnen bis heute kleine Dörfer in der Wüste, ebenso wie das Andenvolk der Aymara und die Diaguitas im Süden.


Landschaften der Atacama-Wüste (Bild: Smcmurtrey, Wikimedia, CC )


Heute können Touristen die unwirtlichen Weiten der Atacama-Wüste auf den Spuren ihrer heutigen und früheren Bewohner durchstreifen. Vor allem die Ruinen des Atacameño-Dorfes Tulor südlich von San Pedro de Atacama sind ein beliebtes Ausflugsziel, das einen Einblick in die Lebensverhältnisse in der Wüste vor rund 3000 Jahren bietet.

Faszination Atacama Wüste: unterwegs im Norden Chiles

Die Oasenstadt San Pedro de Atacama ist das touristische Zentrum der Atacama-Wüste und bildet in rund 300 km Entfernung zur Hafenstadt Antofagasta eine ideale Ausgangsbasis, um die faszinierenden Naturschauspiele der Region allein oder auf geführten Touren zu besuchen.


Unterwegs in der Atacama-Wüste (Bild: Luca Galuzzi, Wikimedia, CC)


Von hier aus ist das Valle de la Luna, das Mondtal, keine 20 km entfernt. Dieses einzigartige Tal fasziniert mit einer bizarren Schönheit, die einer anderen Welt entsprungen zu sein scheint, und besonders am späten Nachmittag taucht die untergehende Sonne das Tal in ein goldrotes Licht. Das sonnendurchflutete abendliche Mondtal ist nicht nur einer der meistfotografierten Orte in der Atacama-Wüste, sondern auch ein Erlebnis, das dem Besucher für immer in Erinnerung bleibt.

Das Valle de la Luna ist Teil des Nationalreservats Los Flamencos, das auch mehrere Salzseen umfasst. Dem ungewöhnlich hohen Salzgehalt des Wüstenbodens verdankt die Atacama-Wüste neben diesen natürlichen Seen und Lagunen auch die bizarren Salzformationen, die unter anderem im Valle de la Luna entdeckt werden können.

Der berühmteste Salzsee der Region ist der Salar de Atacama südlich von San Pedro de Atacama. Der grösste Salzsee Nordchiles beherbergt eine grössere Anzahl Flamingos und bietet insbesondere bei Sonnenuntergang einen bezaubernden Anblick. Ein unvergessliches Erlebnis ist auch ein Besuch des Vulkans El Tatio, in dessen Kraterrund über 80 Geysire für ein atemberaubendes Spektakel sorgen. Das grösste Geysirfeld der südlichen Erdhalbkugel ist von San Pedro aus zu Fuss zu erreichen; bei einer Höhe von 4280 m sollten insbesondere unerfahrene Besucher den Aufstieg jedoch langsam angehen lassen.


Flamingos im Salzsee Salar de Atacama (Bild: BenGoetzinger, Wikimedia, CC)


San Pedro de Atacama selbst verdankt seine Bedeutung in erster Linie der Nähe zu einigen der spektakulärsten Naturwunder Chiles. Das verschlafene Oasenstädtchen mit wenigen Tausend Einwohnern überzeugt aber zugleich mit seinem ganz eigenen Charme. Zwischen einfachen Lehmhäusern und pittoresken Kolonialbauten bietet der Ort Gelegenheit, inmitten von unberührter Natur einige Tage zu entspannen.

Gruppen von Lamas wandern durch die Strassen von San Pedro, während die Einwohner den allgegenwärtigen ausländischen Gästen mit der ihnen eigenen Gelassenheit und Gastfreundlichkeit begegnen. Wer einen Einblick in die kulturelle Vielfalt der Atacama-Wüste erhalten möchte, sollte bei seinem Aufenthalt einen Besuch im archäologischen Museum der Stadt nicht versäumen. Hier sind Textilien, Schmuckstücke, Keramik und weitere Fundstücke aus der Region ausgestellt.


Eine Strasse in San Pedro de Atacama (Bild: Ana Raquel Hernandes, Wikimedia, CC)


Die Atacama-Wüste – Paradies für Astronomen

Ihrer aussergewöhnlichen Trockenheit ist es zu verdanken, dass die Atacama-Wüste weltweit zu den besten Orten zur Sternenbeobachtung zählt. Astronomen aus aller Welt finden sich regelmässig in den unwirtlichen Weiten der Wüste ein, um von Chiles Mondlandschaften aus die wirklichen Himmelsgestirne zu beobachten. In der Vergangenheit wurden in der Atacama-Wüste bereits mehrere bedeutende Sternwarten errichtet, von denen der astronomische Komplex Paranal als fortschrittlichste und leistungsstärkste Sternwarte weltweit gilt.

Reisende brauchen in der Atacama-Wüste weder Sternenwarten noch Teleskope, um den unvergleichlich klaren Sternenhimmel der Wüste zu geniessen. Neben der extremen Trockenheit trägt auch die äusserst geringe Besiedelung der Wüste ihren Teil zur ungewöhnlichen Klarheit des Himmels bei.


Sonnenaufgang über dem Observatorium „La Silla“ in der Atacama-Wüste (Bild: ESO, Wikimedia, CC)


Die blühende Atacama-Wüste

Alle paar Jahre einmal haben Reisende die Möglichkeit, in der Atacama-Wüste ein ganz besonderes Naturschauspiel mitzuerleben. In Jahren mit ungewöhnlich starken Niederschlägen verwandelt sich die karge Wüstenlandschaft in ein schier endloses Blütenmeer, und wo sonst nur trockener Staub vom Wind aufgewirbelt wird, spriessen in diesen Jahren Blumen mit so exotischen Namen wie Añañuca Amarilla, Guanaco-Pfote oder Löwentatze.

Das Naturwunder der blühenden Wüste ist dem Klima-Phänomen El Niño zu verdanken, das in regelmässigen Abständen einen Temperaturanstieg der Meeresströme vor der chilenischen Küste verursacht. Dadurch werden die normalerweise schnell verdunstenden Küstennebel mit zusätzlicher Feuchtigkeit versorgt; die Folge sind ungewöhnliche Regenfälle über der sonst so trockenen Atacama-Wüste. Das Phänomen der blühenden Wüste ist weltweit einzigartig und setzt sich aus insgesamt über 200 Pflanzenarten zusammen, von denen viele ausschliesslich in der Atacama-Wüste anzutreffen sind.

 

Oberstes Bild: Bergformationen in der Atacama-Wüste (Bild: Lisa Germany/ESO, Wikimedia, CC)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“][vc_gmaps type=“m“ zoom=“14″ link=“https://maps.google.com/maps?q=San+Pedro+de+Atacama,+Chile&hl=es&ie=UTF8&sll=37.0625,-95.677068&sspn=38.963048,86.572266&oq=San+Pedro+de+Atacama+&hnear=San+Pedro+de+Atacama,+Provincia+de+El+Loa,+Regi%C3%B3n+de+Antofagasta,+Chile&t=m&z=7″ size=“350″]

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