Helsinki - weisse Perle an der Ostsee

Umgeben von Schären, Naturbuchten und Nadelwäldern lädt Helsinki zu einem Städteurlaub der ganz besonderen Art ein. Die finnische Hauptstadt spiegelt viel von der Seele der Finnen und ihrer Heimat wider: Sie ist eine lichtdurchflutete Sommermetropole voller Klänge und Gerüche, im Winter jedoch kalt, dunkel und verschneit wie die endlosen Weiten des finnischen Nordens.

Das moderne, international orientierte Finnland können Besucher in Helsinki ebenso erleben wie das wortkarge und bisweilen misstrauische Verhalten, hinter dem viele Finnen ein ausgesprochen sensibles Wesen verbergen.

Anreise durch Helsinkis Schärenlandschaft

Wer Helsinki mit der Fähre erreicht, erlebt die finnische Hauptstadt schon bei der Anreise in ihrer ganzen Schönheit. Zwischen einem Gewirr aus Hunderten kleinen Inseln – mal felsig, mal bewaldet oder von einsamen kleinen Stränden gesäumt – kommt die Stadt langsam näher und eröffnet einen Blick auf die strahlende klassizistische Hafenfront, der die Stadt den Beinamen „Weisse Stadt des Nordens“ verdankt.

Über allem thront weithin sichtbar das Wahrzeichen von Helsinki, der strahlend weisse Dom mit seinen grünen Turmkuppeln. Ob die Anreise nun über das Meer oder aus der Luft erfolgt – die Verbindung Helsinkis zu seiner Natur ist für den Besucher vom ersten Moment an zu spüren. Die umgebenden Wälder und Naturstrände reichen bis weit ins Stadtgebiet hinein, und selbst die Innenstadt ist von Halbinseln und Buchten durchsetzt, die von der engen Beziehung Helsinkis zum Meer zeugen.


Der Dom von Helsinki, Finnland. (Urheber: Clemensfranz / Wiki / Lizenz: CC)


Hauptstadt Helsinki – jung und weltoffen

Mit kaum mehr als 600.000 Einwohnern zählt Helsinki zu den vergleichsweise kleinen europäischen Hauptstädten. Der Ballungsraum Helsinki umfasst jedoch ebenfalls die Städte Espoo und Vantaa und damit insgesamt weit über eine Million Einwohner; das entspricht insgesamt fast einem Viertel der finnischen Gesamtbevölkerung. Kein Wunder also, dass Helsinki nicht nur politisches und wirtschaftliches Zentrum ist, sondern auch einen Grossteil des kulturellen und geistigen Lebens auf sich vereint.

Den Einwohnern der Stadt wird denn auch – oftmals in abschätzigem Tonfall – ein gesundes Selbstvertrauen nachgesagt, das dem Touristen immer wieder zugutekommt. Im Gegensatz zu anderen Teilen des Landes, wo viele Menschen vor dem Kontakt zu Fremden eher zurückschrecken, finden sich in Helsinki viele, vor allem junge Leute, die mit erstklassigen Englischkenntnissen überall dort weiterhelfen, wo es nötig ist. Die Einkaufs- und Flaniermeile Esplanadi erinnert mit ihren Terrassencafés während der Sommermonate an mediterrane Urlaubsziele, während die belebten Stadtparks, Uferpromenaden und Strände bis spät in die Nacht zum Verweilen einladen.


Esplanadi, Helsinki. (Urheber: Foeke Noppert / Wiki)


Von der schwedischen Herrschaft zum russischen Grossherzogtum

Das moderne Helsinki ist ebenso wie der Rest des Landes geprägt von tausend Jahren schwedischer Herrschaft. Schwedisch ist neben Finnisch bis heute offizielle Sprache und begegnet dem Besucher auf Schritt und Tritt – in den zweisprachigen Strassen- und Stationsnamen ebenso wie im schwedisch geprägten Hauptstadtslang. Auch hundert Jahre als russisches Grossherzogtum haben ihre Spuren im Stadtbild hinterlassen; erst während der russischen Herrschaft entwickelte sich Helsinki vom 4000-Seelen-Nest zu der prachtvollen Hauptstadt, die bis heute Besucher aus ganz Europa anlockt.

Ausserhalb des klassizistischen Stadtzentrums rund um den Senatsplatz ist Helsinki insbesondere für seine Jugendstilbauten bekannt, die zu grossen Teilen vom Nationalepos Kalevala und der daraus entstandenen Kunst inspiriert sind. Neben dem Hauptbahnhof und dem Nationalmuseum umfasst insbesondere der Stadtteil Katajanokka viele gut erhaltene Beispiele des finnischen Jugendstils.


Südhafen, Helsinki. (Urheber: Henri Bergius / Wiki / Lizenz: CC)


Helsinki und die finnische Kunst

Das Stadtbild von Helsinki ist bis heute geprägt von den grossen finnischen Künstlern, die entweder direkt oder indirekt ihre Spuren in der Ostseemetropole hinterlassen haben. Neben Carl Ludwig Engel, dem bedeutendsten Architekten des finnischen Klassizismus, hat Helsinki dem Designer und Architekten Alvar Aalto eine ganz besondere Perle zu verdanken. Von ihm stammt das ungewöhnliche Veranstaltungsgebäude Finlandia-Halle, eines der Wahrzeichen der Stadt an der Bucht Töölönlahti.

Dem finnischen Komponisten Jean Sibelius wiederum ist der Sibelius-Park gewidmet, in dem ein orgelförmiges Denkmal an den Künstler erinnert. Dass finnische Kunst sehr eigenwillig sein kann, beweisen so ungewöhnliche Orte wie das Traktorrestaurant Zetor der finnischen Band Leningrad Cowboys. Hier können Besucher an einem Traktor speisen und sich in rustikaler Atmosphäre über die Geschichte der skurrilen Band informieren, die 1989 für den Film „Leningrad Cowboys go America“ gegründet wurde.


Sibelius Monument. (Urheber: Jari Villoria / pixelio.de)


Unterwegs in der Olympiastadt Helsinki

1952 wurden in Helsinki die Olympischen Sommerspiele ausgetragen, und das Olympiastadion prägt mit seinem weithin sichtbaren Aussichtsturm bis heute das Stadtbild. Wer Helsinki aus einer anderen Perspektive kennenlernen möchte, sollte auch einen Bootsausflug zur Festung Suomenlinna nicht verpassen. Die imposante Festungsanlage wurde im 18. Jahrhundert auf fünf Inseln errichtet und zählt heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Suomenlinna ist eines der beliebtesten Ausflugsziele Helsinkis und kann vom Marktplatz am Stadthafen aus in 15 Minuten mit der Fähre erreicht werden.


Suomenlinna von der Seeseite. (Urheber: Michal Pise / Wiki / Lizenz: CC)


Am Stadthafen lädt auch ein weiteres Wahrzeichen der Stadt zu einem Besuch ein: die Uspenski-Kathedrale, die als grösste orthodoxe Kirche Westeuropas von der tiefen Verwurzelung des orthodoxen Glaubens in Finnland zeugt. Das spektakulärste Kirchengebäude Helsinkis ist jedoch ohne Zweifel die Felsenkirche, die 1969 in den Granitfels im Stadtteil Töölö gesprengt wurde. Die Temppeliaukio-Kirche wird über 180 Fenster im Kuppeldach beleuchtet und vermittelt mit ihren unbehauenen Felswänden eine ganz besondere Atmosphäre.

 

Oberstes Bild: Uspenski-Kathedrale, Helsinki – © malajscy – Fotolia.com[vc_text_separator title=“Hier liegt dieses Reiseziel“ title_align=“separator_align_center“]
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