Hotel-Roboter und Drohnenvideos: Reisetrends 2016

Die Digitalisierung macht auch vor der Reisebranche nicht Halt: So sind Roboter in Hotels und auf Kreuzfahrtschiffen oder Reiseplanungen mittels Drohnenvideos und Virtual Reality längst keine Zukunftsmusik mehr.

Zur weltgrössten Reisemesse ITB Berlin vom 9. bis 13. März 2016 hat die auf Tourismus spezialisierte PR-Agentur Wilde & Partner einige ihrer Kunden gefragt, welche Trends Reisende 2016 erwarten.

Die Touristiker erklären, wie sich die Ferienplanung verändert, welche technischen Neuerungen Reisende vor Ort erleben und welche Reiseformen in Zukunft besonders gefragt sein werden.

Drohnenvideos und virtuelle Brille helfen bei der Reiseplanung

Noch schöpfen nur wenige Reisewebsites die Möglichkeiten der Digitalisierung aus – dies wird sich künftig ändern. Einer der Vorreiter auf diesem Gebiet ist fincallorca, Marktführer bei der Vermittlung von Fincas auf Mallorca. Auf seiner Website hat der Anbieter dreidimensionale Grundrisse und Drohnenvideos seiner Objekte integriert, um Nutzern ein möglichst authentisches Bild von den Anlagen zu vermitteln.

Hotels per Video aus der Hubschrauber-Perspektive ansehen und so im Voraus genau inspizieren können Interessenten auf immer mehr Reiseportalen und in Reisebüros. Die Idee zu HeliView stammt vom Berliner Unternehmen traffics. „Allein 2015 hat sich die Nutzung versechsfacht“, so traffics-Geschäftsführer Salim Sahi.

Kreuzfahrt-Interessenten können seit Kurzem in zahlreichen Reisebüros unter anderem von DERPART und Lufthansa City Center mit einer 360 Grad-Brille virtuelle Rundgänge auf Schiffen unternehmen. „Bei der grossen Auswahl möchten Reisende das Schiff gerne genau unter die Lupe nehmen“, weiss Steffen Faradi, Geschäftsführer der Pisano Holding, der die sogenannte Virtual Travel Lounge entwickelt hat.


Drohnenvideos helfen bei der Reiseplanung. (Bild: Wilde & Partner)

Reisetrends Curated Shopping und Community-Gedanke

Ein weiterer Trend der Anbieter, um Reisefreudigen die Auswahl zu erleichtern: Curated Shopping. „Kunden haben keine Lust mehr, stundenlang Reiseangebote im Internet zu vergleichen“, erklärt Stefan Menden, Geschäftsführer von Secret Escapes. „Sie wollen persönliche Empfehlungen erhalten, und das jederzeit und überall – in der U-Bahn, im Wartezimmer oder in der Supermarktschlange.“ Um die Entscheidung zu erleichtern, bereitet der Shopping-Club für gehobene Hotels und Reisen zum Spezialpreis seine exklusiven Angebote redaktionell auf. Innerhalb von zwei Jahren hat das Portal seinen Umsatz und die Mitgliederzahl in Deutschland verzehnfacht.

Zunehmend an Bedeutung bei der Reiseplanung gewinnt auch der Community-Charakter. „Urlauber lassen sich von den Empfehlungen anderer Reisender inspirieren und teilen die eigenen Erfahrungen, um anderen Nutzern zu helfen, ihre Traumreise zu gestalten“, erklärt Eric La Bonnardière, CEO von Evaneos. Das Online-Portal vermittelt seine Kunden direkt an lokale Reiseagenten, die ein individuelles Programm nach deren Wünschen erstellen. Interessenten können sich auf der Website die Reiseverläufe anderer Urlauber ansehen und deren Erfahrungsberichte dazu lesen.

Roboter als Service-Kräfte

Auch am Ferienort dürfen sich Reisende künftig von neuen technischen Errungenschaften überraschen lassen. David Ruetz, Leiter ITB Berlin, erklärt: „Im Hotel seinen Frühstückskaffee von einem Roboter serviert zu bekommen, ist heute keine Utopie mehr. Im belgischen Ghent Marriott Hotel heisst der jüngste Mitarbeiter zum Beispiel Mario, spricht 19 Sprachen und ist der erste humanoide Hotelroboter.“ Besucher des diesjährigen ITB Berlin Kongresses können ihn live in Aktion erleben.


Im Hotel seinen Frühstückskaffee von einem Roboter serviert zu bekommen, ist heute keine Utopie mehr. (Bild: Wilde & Partner)

Bei Seereisen hält die Roboter-Technologie ebenfalls Einzug. Udo Völkel, Reiseberater bei Deutschlands grösstem Kreuzfahrtportal Dreamlines, sagt: „Auf der neuen Harmony of the Seas, dem grössten Kreuzfahrtschiff der Welt, das Ende Mai in See sticht, mixen zwei tanzende Barkeeper-Roboter Cocktails für die Gäste.“

Klassische Postkarten werden durch digitale Feriengrüsse ersetzt, weiss Judith Westskogen, Kooperationsmanager bei CEWE ONLINEFOTOSERVICE. „Mit speziellen Apps wie der POSTCARD App von CEWE lassen sich die schönsten Urlaubsfotos in wenigen Schritten bearbeiten und in Form einer Postkarte an Familie und Freunde versenden“, so die Expertin.



Kurztrips und besondere Reisen im Trend

Der eine grosse Jahresurlaub war gestern. „Heute verreisen die Menschen lieber kürzer und öfter und suchen dabei eine kurze Auszeit vom Alltag“, sagt Marc Born, Geschäftsführer von weekend4two, Spezialist im Kurzreise-Segment. Hoch im Kurs stehen Städtetrips sowie Wellness- und Romantik-Wochenenden, die zudem immer kurzfristiger gebucht werden.

Bei längeren Trips sind Ferienreisen fernab der Massen gefragt: „Reisende suchen immer mehr nach individuellen Erlebnissen und direktem Kontakt mit lokalen Veranstaltern“, erklärt Eric La Bonnardière von Evaneos. Diese Nachfrage, die sich heute verstärkt auch im Internet abspielt, bestätigt Julian Grupp, Geschäftsführer des Seychellen-Spezialisten SeyVillas. „Während vor wenigen Jahren hauptsächlich klassische Pauschalreisen über das Internet gebucht wurden, möchten User heute vermehrt individuelle Reiserouten online zusammenstellen“, bekräftigt er. Mit dem neuen Inselhopping-Konfigurator von SeyVillas kombinieren Kunden mit wenigen Klicks verschiedene Seychellen-Kombinationen inklusive Flug, Transfer und Unterkunft miteinander.

Neben den genannten Reiseformen steigt die Nachfrage für Schiffsreisen weiter. „Eine Kreuzfahrt stellt für viele Reisende die ideale Urlaubsform dar“, sagt Eric Davril, Leiter Produktmanagement beim Reiseportal weg.de. „Gäste geniessen an Bord ein Rundum-Paket mit allem Komfort und sehen gleichzeitig auf bequeme Weise eine Vielzahl neuer Orte. Nicht umsonst gehen allein im kommenden Jahr ganze neun neue Schiffe an den Start.“

Viel Bewegung wird es 2016 bei den Reisezielen geben: Aufgrund der angespannten politischen Lage in einigen Ferienregionen suchen Urlauber zunehmend nach alternativen Destinationen. Einen besonders hohen Interessenzuwachs verzeichnet das Reisebewertungsportal HolidayCheck für die Länder Portugal, Bulgarien, Kroatien und die Vereinigten Arabischen Emirate sowie für Afrika – hier insbesondere für Namibia, Tansania, Mauritius und Kenia.

 

Artikel von: w&p Wilde & Partner Public Relations GmbH
Artikelbild: © Wilde & Partner

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Als gelernter Informatikkaufmann war für mich schon schnell klar, dass die Administration von verschiedenen Systemen zu meinem Gebiet werden sollte. Um aber auch einen kreativen Anteil in meinen Arbeitsalltag zu integrieren, verschlug es mich in die Welt des Web Content Management.

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