In den Ferien richtig schön braun werden – das sind die Regeln fürs Sonnenbad

Sonnenschutz ist wichtig – das haben wir verstanden. Sonne macht Hautkrebs und Falten. Wissen wir! Das Problem: Nach einer Reise in den Süden auf den „gesunden“ Teint und die strahlende Haut angesprochen zu werden fühlt sich trotzdem gut an. Dieser Hauch von Sonne, Sand und Meer, der unserer Ferienbräune anhaftet, lässt uns erholt und erfrischt aussehen und weckt Erinnerungen an die schöne Zeit auf Reisen. Die gute Nachricht: Sonnen ist erlaubt!

Wer Krebs, Hautschäden und Falten vorbeugen möchte, muss deshalb keineswegs blass durch den Sommer gehen. Eine gewisse Gewöhnung an die Sonne ist sogar gut für die Haut. Hier sind die Regeln für natürliche Sonnenbräune.

Natürlich und sanft bräunen – so geht’s

Genauso wie die Sonne vom Frühjahr bis zum Hochsommer immer stärker wird, gewöhnt sich auch die Haut langsam immer mehr an die Strahlung. Am Anfang des Frühjahrs oder einer Reise in den Süden läuft die Melaninproduktion schleppend an, später bräunen wir dann immer leichter und schneller. Deshalb ist es auch keine gute Idee, die Haut ohne Übergangsphase am Strand und in den Bergen starker UV-Strahlung auszusetzen. Besser ist es, die noch blasse Haut im Frühsommer und vor einer Ferienreise immer wieder für kurze Zeit an die Sonne zu lassen; so lernt sie, sich selbst zu schützen. Die Haut wird für den Hochsommer oder Aufenthalte im Süden richtiggehend trainiert. Für Sonnenbäder und längere Aufenthalte in der prallen Sonne sind auch schon daheim Sonnenschutzcremes notwendig.

In den Ferien ist Sonnen erlaubt, aber nur mit ausreichendem, dem Hauttyp angepasstem Sonnenschutz, denn Sonnenbrand, auch in leichten Ausprägungen, schadet der Haut immer. Die durch Sonnenschäden gestresste Haut bleibt übrigens auch nicht lange braun. Wunderbar und lang anhaltend braun wird man nur durch sanftes Sonnen in kurzen Abschnitten. Das funktioniert auch mit Sonnenschutz super. Ausserdem wichtig: während der Mittagszeit lieber im Schatten aufhalten. Nach ein paar Stunden praller Sonne ist es ebenfalls Zeit, unter einen Baum, einen Schirm oder nach drinnen umzuziehen.

Der Melaninproduktion unter die Arme greifen: Kosmetik macht es möglich

Braun wird man durch dunkles Melanin, das sich als Schutzschicht um die Hautzellen legt und Strahlung abwehrt. Eigentlich warten die Hautzellen mit der Melaninproduktion auf ein Startsignal durch Sonnenstrahlen, die Kosmetikindustrie hat aber andere Stoffe gefunden, die ebenfalls die Bildung des dunklen Hautpigments anregen. Das sind zum Beispiel Pflanzenextrakte wie Echinacea oder bräunungsaktive Wirkstoffe wie Tyrosin C oder Pro-Melanin-Extrakt. Enthalten sind diese Substanzen in Sonnencremes mit Bräunungsverstärker oder Produkten, die auf dem Etikett „Schutz und Bräune“ versprechen. Karotin- oder Karottencremes färben die Haut übrigens auch, dieser Effekt schützt aber nicht vor der Sonne.



Bitte nicht – diese Bräunungsfehler schaden der Haut dauerhaft

  • Nicht auf der Sonnenbank vorbräunen. Die Strahlung im Solarium ist anders zusammengesetzt als die der natürlichen Sonne. Sie aktiviert ausschliesslich Melaninvorstufen und bereits gebildetes Hautpigment, die entstandene Bräune schützt nicht vor der Sonne. Die Sonnenbank ist nicht geeignet, um die Haut an die Sonne zu gewöhnen, und erhöht das Krebsrisiko um ein Vielfaches.
  • Direkt am ersten Ferientag ein langes Sonnenbad? Besser nicht! Auch mit Sonnenschutzcreme ist die Haut jetzt noch nicht bereit für intensive Strahlung. Im Süden ist die langsame Gewöhnung genauso wichtig wie daheim.
  • Geiz ist ungesund. Das gilt nicht nur für die Menge der verwendeten Sonnenlotion, sondern auch für die Höhe des Lichtschutzfaktors. Um den gesamten Körper einzucremen, sind mindestens drei bis vier Esslöffel Sonnencreme nötig, für das Gesicht ein weiterer Teelöffel voll. Im Süden und im Gebirge ist zudem ein höherer Lichtschutzfaktor nötig als zu Hause, auch bei vorgebräunter Haut. Blasse Hauttypen brauchen immer hohe Lichtschutzfaktoren.
  • After-Sun-Lotion wirkt nicht gegen die Schäden, die UV-Strahlen der Haut zufügen, sie gibt ihr lediglich verlorene Feuchtigkeit zurück und wirkt angenehm kühlend. Wer sich einen Sonnenbrand einfängt, erhöht sein Hautkrebsrisiko und muss mit vorzeitiger Hautalterung rechnen, ganz gleich, ob danach gut gecremt wird oder nicht.
  • Wasserfest bedeutet, dass der Sonnenschutz im Wasser nicht sofort abgewaschen wird und auch im Wasser wirkt. Nachdem die Haut getrocknet ist oder abgetrocknet wurde, muss trotzdem neu gecremt werden.
  • Die Wasseroberfläche reflektiert das Sonnenlicht wie ein Spiegel, die Stärke der Strahlen wird vervielfältigt und wirkt intensiv auf die Haut ein. Da reicht auch eine Schutzlotion nicht mehr aus. Die Haut wird extrem gestresst. Direkt am oder auf dem Wasser ist es deshalb ratsam, luftige Kleidung überzuziehen.
  • Lichtschutzfaktor lässt sich nicht addieren, aufstocken oder verlängern. Wer lange in der Sonne bleiben möchte, ist von Anfang an mit einem hohen Schutzfaktor gut beraten.

http://beautytipps.ch/wp-content/uploads/2015/06/Mann-Sonnenbrand-Tamara-Kushch-shutterstock_24427435-528x350.jpg
Für viele lustig – aber nicht für die Haut. Sonnenbrände sollten möglichst vermieden werden. (Bild: © Tamara Kushch – Shutterstock)

Die Sache mit der Sonne ist nicht in Schwarz und Weiss unterteilt. Die Wirkung der UV-Strahlung ist nicht allein schädlich und Falten bildend, sondern macht auch gute Laune und ist Teil des Sommers. Das Gefühl warmer Sonnenstrahlen auf der nackten Haut ist für viele das, was die Ferienzeit ausmacht.

Zum Glück hat uns die Natur mit einer effektiven Schutzfunktion ausgestattet, die wir mit langsamer und vorsichtiger Gewöhnung aktivieren können. So vorbereitete Haut ist zusammen mit einer ausreichenden Portion Sonnenschutzmilch am Strand oder im Gebirge gut geschützt. Wer Sonnenbrand und zu intensive Bestrahlung vermeidet, wird schön braun und muss auch nicht immer nur im Schatten sitzen. Trotzdem ist es wichtig, den Sonnenhöchststand im Schatten zu verbringen, sich am Wasser etwas überzuziehen und ausreichenden Lichtschutzfaktor zu wählen. Und ist es nicht so, dass der Geruch von Sonnencreme mittlerweile genauso fest mit dem Sommer verbunden ist wie heisses Wetter und weisse Streifen von Bikiniträgern auf den gebräunten Schultern?

 

Oberstes Bild: © Alliance – Shutterstock

author-profile-picture-150x150

Mehr zu Maria Wildt

Maria Wildt ist Agraringenieurin und Beautybloggerin der ersten Stunde. Beauty, Lifestyle, Natur, Umwelt und Wissenschaften sind daher ihre liebsten Themen. Seit 2007 ist sie Bloggerin, seit 2013 freiberufliche Onlineredakteurin und Texterin.

website-24x24
jQuery(document).ready(function(){if(jQuery.fn.gslider) {jQuery('.g-16').gslider({groupid:16,speed:10000,repeat_impressions:'Y'});}});