La Maddalena - Geheimtipp im Mittelmeer

Das Mittelmeer ist bekannt für seine zahlreichen Destinationen, die gerade für die Sommerferien ideal sind. Ob man nun an die italienische Adria oder auf die Balearen will, die Auswahl ist gross und für jeden Anspruch ist das Richtige dabei. Ich entschied mich für einen Aufenthalt fernab von Massen und Jetset und wählte die Inselgruppe La Maddalena für meinen Aufenthalt aus.

Dort der Rummel, hier die Ruhe

Was High Society Zentren wie Porto Cervo und La Maddalena verbindet, sind das smaragdgrüne Meer und die herrlichen langen Strände. Die Inselgruppe um den versteckten Geheimtipp in Italien besteht aus sieben Inseln, die sehr schroff und vor allem winzig klein sind. Auf der Insel Maddalena mit der gleichnamigen Hauptstadt leben knapp 11’000 Einwohner, die alle einen ganz besonderen Dialekt aus einer Mischung zwischen Korsisch und Gallurisch sprechen. Der korsische Einfluss ist schnell erklärt, wurde die Inselgruppe doch einst angeblich von korsischen Schafhirten gegründet. Bis 2008 gab es hier aber auch einen US-amerikanischen Militärstützpunkt, womit sich in die Landessprache auch ein breiter Slang des Englischen mischte.

Durch den Abzug der Militärs aus den USA wurde die Wirtschaft der Hauptstadt arg durcheinander gebracht, doch für Touristen eröffneten sich neue Optionen. Einige der Inseln wurden im Zuge der Gründung des Nationalparks 1994 zur Schutzzone erklärt, wobei andere ehemals gesperrte Gebiete nun für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Vor allem aber haben sich die zahlreichen Strände zu einem wahren Anziehungspunkt für Touristen und Sonnenhungrige entwickelt, manche Buchten sind hingegen von Seglern in Beschlag genommen.


In der Altstadt von La Maddalena (Bild: Joergsam, Wikimedia, CC)


Das Segelboot ist Fortbewegungsmittel Nummer Eins

Segelsüchtige kommen auf La Maddalena ohnehin überall auf ihre Kosten, denn der Trip mit diesem Boot ist einfach die beste Art, sich hier fortzubewegen. Auch wenn zwischen Sardinien und der Hauptinsel regelmässiger Fährverkehr herrscht, ist es einzigartig, einfach in einer Bucht die Segel zu hissen und los zu segeln. Die besten und schönsten Orte sind ohnehin nur so zu erreichen. Da ich selbst weder mit einem Boot ausgestattet bin noch segeln kann, miete ich einen Skipper, der eine bunt zusammengewürfelte Gruppe nach Lust und Laune auf dem Meer vor den Inseln herumchauffiert.

Den besten Ausblick über die Inselwelt habe ich, als ich den Capo d’Orso mit 122 Metern besteige. Der Name des Berges stammt von seinen rötlich glatten Steinformationen, die wunderbar anzusehen sind. Steine sind es auch, die den Maddalena-Archipel in seiner Gesamtheit prägen, egal ob man sich dabei auf der Isola Spargi oder aber auf San Stefano befindet. Die Granitblöcke, die rundgeschliffen erscheinen, inspirieren zu vielen Ideen und Gestaltungsvarianten. Wem der imposante Anblick genügt, dem drängt sich unweigerlich der Vergleich zu Walrossen, die versteinert aus dem Wasser ragen, auf, wobei die Farbgebung von den individuellen Quarzeinschlüssen dominiert wird.


Hafen von La Maddalena (Bild: Marek Ślusarczyk, Wikimedia, CC)


San Stefano als Geheimtipp

Ich erfahre von Einheimischen einen Geheimtipp und mache mich umgehend auf den Weg zu den Granitbuchten der Insel San Stefano, die nun am späten Nachmittag herrlich in der Sonne glänzen. Das Boot geht vor Anker und ich gehe an Land, wobei ich feststellen muss, dass die Gebäude am Kai allesamt verfallen und irgendwie trostlos aussehen. Mitten im Gebüsch, das herrlich blüht und wild wuchert, liegt ein alter entgleister Zugwaggon. Damit ist klar, dass es hier wohl eher florierende Landschaft, als florierende Infrastruktur gibt.

Ich wende mich von der Tristesse ab und mache mich auf den Weg zu einer wahren Sehenswürdigkeit. Gemeint ist der Alterssitz von Giuseppe Garibaldi, der in vielen Reiseführern entweder als Lehrer, Nationalheld oder aber Freimaurer beschrieben wird. Tatsache ist, dass er das italienische Risorgiment im 19. Jahrhundert wesentlich geprägt hat, bevor er sich als leidenschaftlicher Segler hierher, genauer gesagt, nach Caprera zurückgezogen hat.


Nationalpark Arcipelago della Maddalena (Bild: Paolo De Carolis, Wikimedia, CC)


La Maddalena ist Paradies für Segler

Das war’s dann aber auch schon wieder mit Sehenswürdigkeiten, wer vom Segeln fasziniert ist, kommt hier eher auf seine Kosten. Dabei erklärt mir der Skipper an Bord, dass dieses Revier grundsätzlich einfach zu segeln ist. Doch die Fallwinde im Lee der Inseln sowie die Untiefen, die hier massenweise auftreten, bergen aber doch die eine oder andere Gefahr. Doch wer diese gekonnt umschifft, kann eine herrliche Kulisse bestaunen, die aus den einzelnen Inseln, einem endlos langen feinen Sandstrand und dem Horizont besteht. Ich habe genug gesehen und begebe mich ins herrlich erfrischende Nass des Meeres, das in einer ganz eigenen Farbe schimmert und den Blick bis auf den Grund freigibt. Dann geht es wieder zurück ans Deck und ich geniesse die untergehende Sonne, die immer noch herrlich warm auf der Haut prickelt.

 

Oberstes Bild: Wer auf La Maddalena Ferien macht, geniesst Sonne, Strand und Segeln. (© Muesse, Wikimedia, GNU)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://www.google.ch/maps?q=La+Maddalena,+Olbia-Tempio,+Italien&hl=de&sll=46.813187,8.22421&sspn=2.154157,5.410767&oq=La+Maddalena&hnear=La+Maddalena,+Olbia-Tempio,+Sardegna,+Italien&t=m&z=14″ size=“350″]

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