Mückenstiche in den Ferien: So können Sie sich schützen

Auf einer Ferienreise werden Mücken schnell zum Problem. Gerade an beliebten Reisezielen erweisen sich die kleinen Plagegeister meist als hartnäckige Begleiter, denn am Meer, an Seen und in feuchten tropischen Ländern fühlen sie sich besonders wohl.

Wer von den Mücken um seinen Schlaf gebracht wird, hat an seiner Ferienreise kaum noch Freude. Noch schlimmer sieht es für diejenigen aus, bei denen Mückenstiche starken Juckreiz oder gar eine allergische Reaktion auslösen. Die möglichen Folgen gehen jedoch weit über diese lästigen Begleiterscheinungen hinaus, denn in vielen Ländern können Mücken lebensgefährliche Krankheiten wie Gelbfieber, Denguefieber oder Malaria auslösen.

Umso wichtiger ist es, sich von Beginn an optimal gegen Mücken zu schützen. Das gilt besonders für Gebiete, in denen Mücken lebensgefährliche Krankheiten übertragen können. Wie so oft sind vorbeugende Massnahmen auch in diesem Fall die beste Garantie dafür, gesund aus den Ferien zurückzukommen.


Ideal für Mücken: feuchte, heisse Länder (© Michael Heimann / pixelio.de)


Wo muss ich mit Mücken rechnen?

Grundsätzlich muss mit Mücken an fast jedem Reiseziel gerechnet werden. Viele Mücken fühlen sich jedoch an feuchten und warmen Orten besonders wohl. Deshalb haben wir zu Hause vor allem im Sommer mit Mücken zu kämpfen, genauso wie in den klassischen Strandferien in subtropischen und tropischen Ländern. Gehäuft treten Mücken auch in Regenzeiten auf, wie sie zum Beispiel viele Länder in Asien, Afrika und der Karibik kennen. In dieser Zeit sammelt sich an vielen Stellen Wasser an und dient den Mücken als idealer Brutplatz.

Bevor Sie verreisen, sollten Sie unbedingt mit Ihrem Hausarzt und gegebenenfalls einem Tropenmediziner über empfohlene Impfungen sprechen. Gegen Gelbfieber können Sie sich impfen lassen; gegen Malaria sind Prophylaxe-Mittel erhältlich. An Malaria können Sie jedoch trotz eingenommener Impfstoffe erkranken, und gegen Denguefieber gibt es bis heute keinen Impfstoff. Auch, wenn beide Krankheiten bei frühzeitiger Behandlung in den seltensten Fällen tödlich enden: Ersparen Sie sich besser den unangenehmen Krankheitsverlauf und schützen Sie sich durch vorbeugende Massnahmen gegen Mückenstiche.

Mit Chemie gegen Mücken

Um der Mückenplage Herr zu werden, wurde in der Vergangenheit eine Vielzahl chemischer Lösungen entwickelt. Insektenschutzmittel in Sprayform, als Hautcremes oder elektrische Mückenstecker wirken mal mehr, mal weniger gut gegen Mücken. Sie haben jedoch einen grossen Nachteil: Die Giftstoffe werden auch vom Menschen eingeatmet oder über die Haut aufgenommen. Sie sollten daher eher als kurzfristige Lösung dienen, um für einen befristeten Zeitraum mit den Mücken fertigzuwerden.


Die Anopheles-Mücke, Überträger von Malaria (© Jim Gathany / Wikimedia / public domain)


Auch natürliche Duftstoffe wie Zitrone oder Lavendel werden hin und wieder gegen Mücken empfohlen. Ob diese Methoden tatsächlich wirksam sein können, ist umstritten. Umgekehrt kann es jedoch sehr wohl helfen, auf allzu starke Düfte bei kosmetischen Produkten zu verzichten. Süsse Deos und Parfüms wirken meist besonders anziehend auf Mücken. Auch der körpereigene Geruch zieht Mücken je nach Person mehr oder weniger stark an, weshalb auch auf eine gründliche Körperhygiene geachtet werden sollte.

Mechanische Barrieren gegen Mücken

Am effektivsten ist es in jedem Fall, den Mücken keinen Zugang zu bieten. Moskitonetze und Mückengitter sollten vor allem in den Tropen immer vorhanden und funktionstüchtig sein, das heisst, sie sollten vollständig schliessen. Offene Türen und Fenster ohne Mückengitter sollten wenn möglich immer geschlossen bleiben. Achten Sie besonders darauf, das Licht nicht in offenen Räumen anzuschalten.

Empfohlen wird ausserdem das Tragen langer Oberbekleidung. Bedenken Sie auch, dass dünne, eng anliegende Kleidung Mücken nur bedingt abhält. Zum Teil stechen die Plagegeister auch einfach durch dünne Kleidungsschichten durch. Ausserdem ist das Tragen von heller Kleidung sinnvoll, da helle Farben von Mücken weniger deutlich wahrgenommen werden als dunkle.


Lange, helle Kleidung schützt vor Mückenstichen (© Lupo / pixelio.de)


Wenn es doch passiert: Tipps zur Behandlung von Mückenstichen

Bei normalen Mückenstichen ist das grösste Problem meist der Juckreiz, der durch das Gift der Mücke ausgelöst wird. Hier helfen vor allem kühlende Massnahmen jeder Art. Auf keinen Fall sollte an den Stichen gekratzt oder gerieben werden, denn das verstärkt nicht nur den Juckreiz, sondern erhöht auch das Risiko einer bakteriellen Infektion.

Im Fall einer allergischen Reaktion bilden sich besonders grosse, zum Teil verhärtete Rötungen, die jedoch trotz des äusseren Erscheinungsbildes weitgehend harmlos sind. Zur Behandlung einer solchen Mückenstich-Allergie ist auch die Anwendung von Antihistaminika in Gel- oder Tablettenform möglich. Der enthaltene Wirkstoff lindert die allergische Reaktion, indem das Allergie auslösende Histamin gehemmt wird.

Wenn Sie trotz aller Vorsorge eine der tropischen Mückenkrankheiten erwischt, bleiben Sie ruhig: Selbst die berüchtigte Malaria wird meist nur dann lebensbedrohlich, wenn sie nicht behandelt wird oder wenn das Immunsystem bereits geschwächt ist. Die wichtigsten Verhaltensregeln sollten Sie bereits vor der Reise bei einem Tropenmediziner einholen, und im Ernstfall sind die Ärzte im Reiseland meist sehr erfahren in der Behandlung von Malaria. Wenn Sie in abgelegene Gegenden ohne medizinische Versorgung reisen, weisen Sie den Arzt vor der Reise unbedingt darauf hin, damit er Sie diesbezüglich eingehender beraten kann.

Bei Denguefieber reicht es in der Regel ebenfalls aus, sich umgehend in medizinische Behandlung zu begeben. Da gegen Gelbfieber eine sichere, zehn Jahre wirksame Impfung existiert, sollten Sie bei Reisen in betroffene Gebiete kein Risiko eingehen und sich rechtzeitig gegen Gelbfieber impfen lassen.

 

 

Oberstes Bild: Gemeine Stechmücke (© Frank Hollenbach  / pixelio.de)

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