Porto - Portugals kulturreiche Weinstadt

Portugals zweitgrösste Stadt Porto war schon immer ein lebendiger Handelsort und ein bedeutendes wirtschaftliches Zentrum. Die malerische Barockstadt – für viele Bewohner die heimliche Hauptstadt des Landes – zählt zu den ältesten Städten Europas und hat sich in ihren Altstadtvierteln viel von ihrem historischen Glanz bewahrt.

An der Mündung des Douro direkt am Atlantik gelegen, wird Porto traditionell von seiner Bedeutung als Hafenstadt und bedeutendstes Handelszentrum im Norden Portugals bestimmt. Porto ist aber auch aussergewöhnlich reich an architektonischen Schätzen und kulturellen Einrichtungen, darunter neben den renommierten Museen und historischen Weinkellereien auch eine Vielzahl von Theatern und eines der modernsten Konzerthäuser des Landes.

Das Stadtbild des historischen Porto zeichnet sich nicht so sehr durch einzelne herausragende Monumente aus, sondern bezaubert seine Besucher vielmehr in seiner Gesamtheit, mit seinen gewundenen Strassen, dicht gedrängten Prachtbauten und dazwischen hervorragenden Barockkirchen, mit seiner terrassenartigen Lage an den Ufern des Rio Douro und der authentischen Geschäftigkeit seiner Altstadtgassen. Zum Reiz der alten Hafenstadt trägt nicht zuletzt auch Portos weltberühmtes Exportprodukt bei, der Portwein, der heute wie vor Hunderten von Jahren in der Region produziert wird.


Portweinboot auf dem Rio Douro (Bild: Luis Miguel Bugallo Sánchez / Wikimedia / CC)


Vom griechischen Handelsplatz zur Barockstadt

Schon seit Tausenden von Jahren ist das Douro-Tal rund um das heutige Porto besiedelt, und unter den Griechen entwickelte sich die Stadt bereits zu einem regionalen Handelsplatz. Von den Westgoten wurde Porto zur Festung ausgebaut und zum Bischofssitz gemacht, bevor die Stadt im 8. Jahrhundert von den Mauren eingenommen wurde. Während der Reconquista, der Rückeroberung maurisch besetzter Gebiete, fiel Porto schliesslich wieder unter christliche Herrschaft und brachte im Mittelalter eine blühende Architektur hervor, der die Stadt bis heute den Beinamen „Barockstadt“ verdankt.

Fast alle der barocken Prachtbauten, darunter unzählige Kirchen, stammen vom italienischstämmigen Architekten Niccolò Nasoni. Nasoni baute unter anderem den markanten Gockenturm Torre dos Clérigos, der mit einer Höhe von rund 75 m weithin sichtbar über der Altstadt thront und einst den einlaufenden Schiffen als Orientierungshilfe diente. Der Torre dos Clérigos ist heute das Wahrzeichen von Porto und bietet Besuchern von seinen sechs Stockwerken aus einen atemberaubenden Blick über die Stadt. Auch Portos Kathedrale Sé do Porto, die zweitürmige Hauptkirche der Stadt, zählt auf einem Altstadthügel zu den charakteristischen Kirchenbauten. Unter den Elementen aus verschiedenen Epochen sticht besonders der Kreuzgang aus regionstypischen blau-weissen Fliesen hervor, während der allgegenwärtige Niccolò Nasoni auch diesem Kirchenbau mit einer neuen Loggia seinen Stempel aufdrückte.


Ausblick vom Torre dos Clérigos (Bild: Jonik / Wikimedia / CC)


Portos Altstadt Ribeira

Verschlungene Gassen, dichtgedrängte Häuser und kleine Geschäfte charakterisieren die Ribeira, Portos historisches Altstadtviertel über dem Douro. Obwohl Ribeira zu den ältesten Teilen der Stadt zählt, fasziniert das Viertel mit einer überraschenden Lebendigkeit, die es am Tage zu den abwechslungsreichsten Gegenden der Stadt macht. Während am Ufer des Douro traditionelle Portweinboote in den Wellen schaukeln, reihen sich entlang der Promenade Restaurants, Kneipen und Souvenirläden, darunter auch das wohl berühmteste Restaurant Portos, das Chez Lapin, in dem regelmässig prominente Gäste anzutreffen sind. Ribeira ist seit 1996 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, und nachdem Portos Altstadt lange Zeit als heruntergekommenes, verarmtes Viertel nicht den besten Ruf genoss, erstrahlen die historischen Gassen dank umfassender Restaurierungsarbeiten mittlerweile wieder in ihrem ursprünglichen Glanz.


Altstadt Ribeira am Douro (Bild: Lucas H. / Wikimedia / CC)


Die kulturreiche Metropole Porto ist aber auch bekannt für ihre erstklassigen Museen und kulturellen Einrichtungen, die mit denen weit grösserer Städte mithalten können. Neben dem Nationalmuseum im Palácio dos Carrancas, dem Museu Nacional de Soares dos Reis, geniesst besonders das Zeitgenössische Kunstmuseum (Museu de Arte Contemporânea da Fundação Serralves) ein hohes Ansehen. Das Museumsgebäude wurde von Portugals berühmtestem Architekten Álvaro Siza Vieira entworfen; die Sammlung umfasst Werke von den 1960er Jahren bis in die heutige Zeit. Erholung vom Stadttrubel bietet ein Besuch an Portos Atlantikstränden, die in bequemer Reichweite von der Innenstadt mit breiten Sandstränden, weitläufigen Promenaden und zahlreichen Restaurants und Bars locken. Ein ganz besonders Erlebnis ist ein abendlicher Besuch an Portos Stadtstränden, wenn die Sonne über dem Atlantik untergeht.

Süss und schwer: Portos berühmtester Export

Er ist ein Klassiker unter den Weinen und zählt in den herausragenden Jahrgängen nicht selten zu den besten Weinen der Welt: der Portwein, Portos bekanntestes und traditionsreichstes Erzeugnis. Schon zu Zeiten der alten Römer war das Douro-Tal im Norden Portugals für seine erstklassigen Weine berühmt; die Tradition des Weinanbaus in der Region reicht jedoch noch viel weiter zurück. Seit 1756 geben strenge Gesetze vor, aus welcher Region am Rio Douro der „echte“ Portwein stammt, und machen den Portwein zu einem wertvollen regionalen Qualitätsprodukt.


Besuch in einer Portwein-Kellerei (Bild: Angelo Romano / Wikimedia / CC)


Entlang der Douro-Ufer zeugen noch immer historische Transportboote von der langen Geschichte der Portwein-Produktion im Norden Portugals. Die Boote der traditionsreichen Kellereien werden mittlerweile zwar nur noch zu touristischen Zwecken verwendet; viele der alten Kellereien sind jedoch nach wie vor in Betrieb und können auf geführten Rundgängen besucht werden. Eine Weinprobe ist in der Regel in der Führung inbegriffen. Einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Portwein-Produktion bietet ausserdem das Portwein-Museum Museu do Vinho do Porto, das in einem Wein-Lagerhaus aus dem 18. Jahrhundert direkt am Fluss untergebracht ist.

 

 

Oberstes Bild: Blick vom Torre dos Clérigos (Bild: Wafry / Wikimedia / CC)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“]


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