Raus aus der Grossstadt und hinein ins Strandleben - Guaruja

Sao Paulo bietet mit dem zwei Quadratkilometer grossen Ibirapuera Park einen der grössten Parks in Südamerika und eine grüne Oase mitten in der Grossstadt, die einzigartig ist. Seen, Schatten spendende Bäume und unzählige Wege laden zu sportlichen Aktivitäten oder einem gemütlichen Nachmittag mit Kokosnussmilch und Obst ein.

Und trotzdem wollte ich mal wieder raus aus der Stadt, etwas Ruhe geniessen und frische Luft atmen. Und so entschied ich mich, ans Meer nach Guaruja zu fahren.

Laut Routenplaner sollten mich nur zwei Stunden Autofahrt vom rauschenden Meer trennen, Arbeitskollegen warnten mich jedoch schon vor einer drei bis vier Stunden dauernden Fahrt. Aber ich hatte Glück (und mit Mai wahrscheinlich auch die richtige Jahreszeit erwischt) und nach rund zwei Stunden sah ich bereits das Meer am Horizont.


In Guaruja angekommen, ist es ein Leichtes, den Weg zum Strand zu finden. (Bild: © Johannes Gruber)

Aber bereits die Fahrt von Sao Paulo nach Guaruja war abwechslungsreich und nicht zu unterschätzen. Ich überquerte einen Pass und fuhr durch dschungelähnliche Wälder. Etwas bedrückend fand ich die riesigen Erdölraffinerien, die sich am Rande dieser Wälder befanden und Bilder boten, wie man sie sonst nur aus dem Fernsehen kennt. Entscheidet man sich bei der Fahrt mit dem Auto von Sao Paulo nach Guaruja für die Autobahn, sollte genug Bargeld mitgenommen werden. Auf halber Strecke befindet sich eine Mautstation. Die Autobahnmaut ist nicht übertrieben hoch, jedoch ist eine Bezahlung mit Kreditkarte nicht möglich.

In Guaruja angekommen, ist es ein Leichtes, den Weg zum Strand zu finden. Am Iporanga e das Conchas Beach, dem bekanntesten Strand in Guaruja, angekommen, stieg das Urlaubsgefühl in mir merklich – Sandstrand soweit das Auge reicht und sonst nur das gleichmässige Rauschen der Wellen, die zum Surfen einluden. Die Jahreszeit (wie erwähnt, war ich im Mai unterwegs) brachte mit sich, dass die Temperaturen zwar etwas zu niedrig für ein ausgedehntes Sonnenbad waren, dafür jedoch der Strand nur mässig besucht war und man ihn ungestört entlangschlendern konnte. Zahlreiche Standbars luden zum Verweilen ein, und natürlich durfte auch eine erfrischende Kokosnuss von den herumfahrenden Verkäufern nicht fehlen.


Eine erfrischende Kokosnuss am Strand (Bild: © Johannes Gruber)

Nach etlichen entspannten Stunden am Strand beschloss ich, noch etwas Sightseeing zu betreiben. Viel Informationen über Sehenswürdigkeiten in Guaruja fand ich leider nicht, jedoch sah ich einige interessante Bilder von Forte dos Andradas, einer Festungsanlage am Meer. Also machte ich mich mit der Hoffnung, noch eine schöne Aussicht auf Guaruja abstauben zu können, auf zur Rua Horácio Guedes Barreiros. Leider war am Ende dieser Strasse auch meine Fahrt zu Ende, denn der Eingang war schwer bewacht und es machte auch nicht den Anschein, als ob Touristen gerne gesehen wären.

Also trat ich die Rückreise nach Sao Paulo etwas früher als geplant an. Leider hatten unzählige Leute die gleiche Idee, und so benötigte ich gut drei Stunden von Guaruja wieder zurück nach Sao Paulo. Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass ich noch Glück hatte. Wie bereits erwähnt, erzählten Arbeitskollegen von Rückfahrten, die fünf Stunden und länger dauerten.


Forte dos Andradas, einer Festungsanlage am Meer (Bild: © Johannes Gruber)

Zurückschauend hatte sich der Ausflug nach Guaruja ans Meer auf jeden Fall gelohnt. Es war angenehm, das Grossstadtleben für einige Stunden hinter sich zu lassen und die Seele am Strand baumeln zu lassen. Sonne, Strand und Meer sind auch die Hauptgründe, Guaruja zu besuchen. Hat man länger Zeit, so empfehle ich, entlang der Küste nach einsamen Strandbuchten Ausschau zu halten und dort einige Stunden zu verbringen. Je nach Jahreszeit solltest du jedoch mehrere Stunden für die Fahrt von und nach Guaruja einplanen. Aufgrund der Nähe zur Millionenmetropole Sao Paulo ist es ein sehr beliebtes Ziel für Wochenendausflüge, was sich an den Staus sonnabends oft bemerkbar macht.

[Factbox]

  • Guaruja, Sao Paulo, Brasilien
  • Rund 305.000 Einwohner, 143 Quadratkilometer
  • Sprache: Portugiesisch; grundsätzlich funktioniert die Verständigung auf Englisch, jedoch kann es um einiges leichter sein, wenn du einige Sätze auf Portugiesisch kannst (ganz abgesehen von dem Sympathieplus, das dir in diesem Fall entgegengebracht wird).
  • Währung: Brasilianische Real; ein Brasilianischer Real entspricht ungefähr 0,35 Franken; Getränke und Speisen in den Strandbars waren etwas niedriger als in Österreich oder Deutschland
  • Sicherheit: Wie in vielen Städten in Südamerika sollten Strände oder einsame Gassen nach Sonnenuntergang vor allem alleine gemieden werden. Allgemein empfiehlt sich, Wertgegenstände nicht offen zu zeigen beziehungsweise zu tragen. Ich persönlich fand es aber nicht weniger sicher als anderswo in Sao Paulo oder Rio de Janeiro.

 

Oberstes Bild: © Bertolo – Shutterstock.com

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Mehr zu Johannes Gruber

Dank meines Berufes als Softwarentwickler für Logistiksysteme habe ich die Möglichkeit, auch unbekannte oder für Urlaube eher aussergewöhnliche Orte zu besuchen. Dies verbinde ich gerne mit meinem grossen Hobby, der Fotografie, und versuche, so viele Eindrücke wie möglich festzuhalten. Auf www.johannes-gruber.net veröffentliche ich einige der Bilder und möchte den Lesern zusätzlich Tipps für einen Besuch geben.

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