Schnell Bekanntschaften schliessen – 12 Tipps für Alleinreisende

Egal ob Städtereisen nach San Diego oder Barcelona, Strandferien auf Ibiza oder Winterreisen in der Schweiz – allein zu reisen liegt im Trend. Gründe dafür gibt es genügend – sei es die Trennung vom Partner, berufliche Veränderungen, Umbruchzeiten nach der Schule oder dem Studium, oder ganz einfach der Wunsch nach Abwechslung vom Alltag.

Dabei reisen nicht nur Singles solo, auch Menschen in festen Partnerschaften begeben sich alleine auf Reisen, denn alleine reisen ist eine intensive Erfahrung, und etwas Zeit für sich alleine hat noch niemandem geschadet.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Sie können reisen, wohin Sie möchten, müssen keine Kompromisse eingehen und können sich ganz auf Ihre Wünsche und Vorstellungen konzentrieren.

Was alle Alleinreisenden vereint, ist die Sorge, sich einsam zu fühlen. Denn Soloreisen heisst nicht, dass man die ganze Zeit alleine unterwegs ist.



Die Vorstellung, keine neuen Bekanntschaften auf der Reise zu knüpfen, niemanden zu haben, mit dem man das Erlebte teilen könnte, verunsichert viele und hält manche davon ab, alleine zu verreisen. Doch wer nicht alleine sein will, wird es auch nicht lange bleiben. Mit ein paar kleinen Tricks ist es ganz einfach, ins Gespräch zu kommen. Und die Wahrscheinlichkeit, andere Reisende oder Einheimische kennenzulernen, ist für einen Soloreisenden viel grösser als in der Gruppe. Manchmal ist es nur ein netter Plausch am Frühstücksbuffet, aber nicht selten entstehen daraus dauerhafte Freundschaften.

Wir haben zwölf Tipps für Sie zusammengestellt, wie Sie ganz einfach und schnell Bekanntschaften auf Reisen schliessen können.

1. Klein anfangen: Wochenendtrips

Wer zum ersten Mal solo in die Ferien fährt, sollte sich nicht gleich zu viel vornehmen. Bevor Sie im Eifer gleich für fünf Wochen alleine nach Vietnam aufbrechen, lohnt es sich, das Alleinereisen bei einem Wochenendtrip auszuprobieren. Suchen Sie sich eine schöne Stadt aus und proben Sie für zwei, drei Tage das Soloreisen. Wie fühlt es sich an, alleine ins Restaurant zu gehen? Wie fühlen Sie sich, wenn Sie auf andere Touristen zugehen? Mit einem Probereisetrip testen Sie, ob das Alleinreisen überhaupt etwas für Sie ist, und tasten sich langsam an längere Reisen.


Bevor Sie im Eifer gleich für fünf Wochen alleine nach Vietnam aufbrechen, lohnt es sich, das Alleinereisen bei einem Wochenendtrip auszuprobieren. (Bild: © pixelrain – shutterstock.com)

2. Vorher üben

Es mag etwas seltsam klingen, aber üben Sie zu Hause das Alleinsein. Gehen Sie alleine essen, verbringen Sie einen Tag ohne Handy und Computer und beschäftigen Sie sich nur mit sich selbst. Denn auch wenn Sie viele Leute auf Reisen kennenlernen werden, müssen Sie doch vor allem Zeit mit sich selbst verbringen, und das kann zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig sein.

Üben Sie aber nicht nur das Alleinsein, sondern auch Ihre Kommunikation und das offene Zugehen auf Fremde. Verabreden Sie sich mithilfe von Facebookgruppen oder über Foren mit ein paar Leuten in Ihrer Stadt zum Essen oder zum Museumsbesuch. Wenn Sie die erste Scheu überwunden haben, dann ist die restliche Überwindung gar nicht mehr so gross, und auf Reisen profitieren Sie von Ihrem Selbstbewusstsein und Ihrer offenen Art.


Gehen Sie alleine essen, verbringen Sie einen Tag ohne Handy und Computer und beschäftigen Sie sich nur mit sich selbst. (Bild: © Volt Collection – shutterstock.com)

3. Die richtige Destination wählen

Auch mit der Wahl Ihres Reiseziels können Sie einiges für Ihre Gesellschaft auf Reisen tun. Kennen Sie vielleicht jemanden, der in einer interessanten Stadt wohnt? Vielleicht haben Sie Bekannte in London oder Berlin? Dann nutzen Sie Ihre Kontakte und statten Sie Ihren Freunden einen Besuch ab. Ansonsten wählen Sie Ferienregionen mit einer guten touristischen Infrastruktur aus. Hier können Sie von Kneipen, Hostels und den anderen Touristen profitieren und einfach Kontakte knüpfen.


Vielleicht haben Sie Bekannte in London oder Berlin? (Bild: © William Perugini – shutterstock.com)

Natürlich hängt die Wahl des Reiseziels von Ihren Vorlieben ab. Wie wäre es mit einer Städtereise, oder wollen Sie Strandferien und abends um die Häuser ziehen, sind Sie an Kunst und Kultur interessiert oder eher der sportliche Typ? Überlegen Sie, was Sie von Ihrem Reiseziel erwarten, und schauen Sie dann, wo das Angebot für Soloreisende am besten ist.

4. Nutzen Sie Social Media

Nutzen Sie Social Media, um sich einen Reisepartner zu suchen oder Tipps für Alleinreisende zu holen. Bei Facebook gibt es einige Gruppen, die gezielt die Probleme und Fragen von Soloreisenden erörtern. Tauschen Sie sich mit Gleichgesinnten aus, stellen Sie Fragen und profitieren Sie vom Wissen und von der Erfahrung der anderen.


Nutzen Sie Social Media, um sich einen Reisepartner zu suchen oder Tipps für Alleinreisende zu holen. (Bild: © MJTH – shutterstock.com)

In speziellen Gruppen gibt es auch die Möglichkeit, Reisepartner zu finden. Posten Sie ein Gesuch oder schauen Sie, ob jemand anderes einen Reisepartner sucht und das Angebot für Sie infrage käme. Auch Datingplattformen können bei der Soloreise helfen. Verabreden Sie sich doch ganz unverbindlich mit jemandem an Ihrem Reiseziel.

5. Gruppenreise

Sie brauchen ganz dringend Ferien, aber keiner Ihrer Freunde hat Zeit, und alleine trauen Sie sich einfach nicht? Dann buchen Sie für den Anfang eine Gruppenreise. Es gibt die unterschiedlichsten Angebote von Single-, Städte- oder Studienreisen. Wälzen Sie das Angebot und entscheiden Sie sich für die Reise, die am ehesten Ihren Vorstellungen entspricht. Natürlich sind Sie bei  Gruppenreisen mehr an das Programm gebunden, als wenn Sie alleine auf eigene Faust verreisen, dafür ist Ihnen aber Gesellschaft in der Gruppe garantiert.


Buchen Sie doch einfach für den Anfang eine Gruppenreise. (Bild: © Syda Productions – shutterstock.com)

6. Hostels

Auch die Art Ihrer Unterkunft kann die Chance erhöhen, schnell Bekanntschaften zu machen. Statt eines grossen, anonymen Hotels wählen Sie lieber ein Hostel. Das ist nicht nur günstiger, man trifft auch viel leichter Leute. Im Dorm kommt man zwangsläufig ins Gespräch. Mit etwas Small Talk kann man sich leicht zum Sightseeing verabreden oder einen gemeinsamen Kochabend in der Hostelküche vereinbaren. Es gibt kaum Orte, an denen man schneller ins Gespräch kommt als in Hostels. Nutzen Sie die Chance!


Statt eines grossen, anonymen Hotels wählen Sie lieber ein Hostel. (Bild: © Monkey Business Images – shutterstock.com)

Seien Sie dabei vor allem flexibel. Sie hatten für den Tag einen Besuch im Museum geplant, aber einige aus Ihrem Hostel fahren zum Strand? Dann schliessen Sie sich an und verschieben Sie den Museumsbesuch auf den nächsten Tag.

7. Couchsurfing

Eine andere Möglichkeit der Unterkunft ist das Couchsurfen. Es ist nicht nur kostenlos, es bietet vor allem den Vorteil, dass Sie auf das Insiderwissen eines Einheimischen zurückgreifen können. Viele Gastgeber unternehmen gerne etwas mit ihren Gästen, zeigen ihnen die angesagtesten Bars oder die verstecktesten Cafés. Wenn Sie nicht bei einem Fremden übernachten wollen, dann gibt es bei Couchsurfing auch die Möglichkeit, sich nur  auf einen Stadtspaziergang oder ähnliches zu treffen.


Eine Möglichkeit der Unterkunft ist das Couchsurfen. (Bild: © Vasiliy Koval – shutterstock.com)

Wenn Sie selbst nicht unterwegs sind und zu Hause eine Couch oder ein Gästebett haben, können Sie auch selbst Gäste aufnehmen. So lernen Sie neue Leute aus anderen Ländern kennen, die Sie später einmal selbst besuchen können. Ein glücklicher Kreislauf, auf dem das Couchsurfen beruht.

8. Free Tours

In vielen Städten gibt es kostenlose Stadtführungen. Nutzen Sie diese Möglichkeit, um Kontakte zu knüpfen. Viele der Hostels bieten solche Touren an, veranstalten aber auch andere Aktivitäten wie Pub Crawls oder Ausflüge. Ansonsten finden Sie am Schwarzen Brett in den Hostels oder in Restaurants und Cafés auch Flyer für kostenlose Stadtführungen. Einfacher kann man fast keine Bekanntschaften machen.


In vielen Städten gibt es kostenlose Stadtführungen. (Bild: © Androlia – shutterstock.com)

9. Sport

Sie gehen morgens gerne eine Runde joggen, drehen liebend gerne eine Runde im Hallenbad oder powern sich im Fitnessstudio aus? Gehen Sie Ihren Hobbys auch in den Ferien nach und laden Sie andere Reisende dazu ein. Zu zweit joggt es sich doch gleich besser, und als unverfängliche Verabredung bietet sich ein Sportprogramm auf alle Fälle an.


Sie gehen morgens gerne eine Runde joggen? (Bild: © arthurhidden – fotolia.com)

10. Coworking-Spaces

Coworking-Spaces sind Orte, an denen sich Leute treffen, die ortsunabhängig arbeiten. Hier wird am Laptop gesessen, gearbeitet und zwischendurch genetzwerkt. Viele der Büros haben auch Cafés, wo  man sich auch als Nichtarbeitender aufhalten kann. Hier kommt man leicht ins Gespräch, hat Gesellschaft und Unterhaltung. Coworking-Spaces sind die Wohn- und Arbeitszimmer der digitalen Nomanden und meistens gut gefüllt.


Coworking-Spaces sind Orte, an denen sich Leute treffen, die ortsunabhängig arbeiten. (Bild: © Jack Frog – shutterstock.com)

Wenn Sie selbst mit dem Gedanken spielen, sich mit onlinebasierten Dienstleistungen selbstständig zu machen, dann sind Sie hier garantiert richtig. Aber auch wenn Sie nur einen Kaffee trinken wollen, bietet sich hier die Möglichkeit, mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen, denn die Coworking-Orte sind sehr beliebt.

11. Eine etwas andere Reise

Wer fünf Tage am Strand in der Sonne liegt und liest, wird nicht so einfach Bekanntschaften machen. Haben Sie sich schon einmal überlegt, eine etwas speziellere Form der Reise zu unternehmen? Kreuzfahrten, Sprachreisen, Wanderreisen oder auch Pilgern sind Reiseformen, die auf Gemeinschaft beruhen. Auf dem Schiff werden Sie die Mitreisenden immer wieder treffen, so kommt man leichter ins Gespräch. Und Kreuzfahrten sind schon lange nicht mehr nur etwas für Rentner. Es gibt so viele Angebote, dass Sie sich problemlos eine zu Ihnen passende Kreuzfahrt aussuchen können.


Wer fünf Tage am Strand in der Sonne liegt und liest, wird nicht so einfach Bekanntschaften machen. (Bild: © Dudarev Mikhail – shutterstock.com)

Bei Sprachreisen oder beim Pilgern verbindet das gemeinschaftliche Erlebnis und bietet nicht nur genügend Redestoff, sondern fördert auch das Gruppengefühl. Gerade der beliebte „Camino Francés“ ist gut frequentiert. So ist es auch spontan immer wieder möglich, sich einem oder mehreren Pilgern anzuschliessen. Auch in den Pilgerunterkünften herrscht Geselligkeit, wenn abends draussen am Feuer zusammengegessen wird.

12. Einstellungssache

Ihr Wohlbefinden ist Einstellungssache. Sehen Sie Ihre Reise locker, es muss nicht alles perfekt sein. Das erste Hostel stellt sich als Fehlgriff heraus? Dann ziehen Sie einfach weiter. Sie haben eine Bekanntschaft gemacht und merken recht schnell, dass Sie nicht so ganz auf einer Wellenlänge sind? Es gibt noch genügend andere Mitreisende, mit denen Sie sich sicher besser verstehen. Üben Sie sich in Gelassenheit, dann wird Ihre erste Soloreise auch ein Erfolg für Sie werden.

Die erste Soloreise wird sicherlich etwas ungewohnt sein. Man muss sich erst an das Gefühl gewöhnen und die Schüchternheit ablegen. Sicherlich wird es auf Reisen auch immer wieder Situationen oder Momente geben, in denen Sie sich einsam fühlen werden, doch nach der Reise wird das Gefühl des Stolzes überwiegen. Wenn Sie sich einmal überwunden haben, dann merken Sie, wie leicht man Bekanntschaften schliessen kann und wie froh auch andere Soloreisende über Gesellschaft sind.

Das Alleinreisen hilft, zu sich selbst zu finden, offener zu werden, Freunde zu finden und an Selbstbewusstsein zu gewinnen, und diese positiven Merkmale werden Ihnen auch im Alltag zugutekommen.

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Artikelbild: © Antonio Guillem – shutterstock.com

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Mehr zu Julia Schattauer

Julia Schattauer ist freie Autorin und leidenschaftliche Bloggerin. Geschichten vom Reisen sind ihr Steckenpferd. Neben nützlichen Fakten geht es ihr in erster Linie ums Storytelling. Darum, den Leser in die Welt mitzunehmen und sein Fernweh zu wecken. Als studierte Kunsthistorikerin, Tourismus-, und Literaturwissenschaftlerin schreibt sie ausserdem über Themen aus Kunst und Kultur.

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