Sevilla - Andalusiens Hauptstadt am Guadalquivir

Der Legende nach wurde sie von Herkules gegründet: Sevilla, die andalusische Hauptstadt am Guadalquivir. Sie zählt zu den Perlen der maurischen Architektur und lockt zugleich mit einem traumhaften mediterranen Flair, mit palmengesäumten Promenaden und einem pulsierenden Nachtleben.

Ihren aussergewöhnlichen architektonischen Reichtum verdankt Sevilla der historischen Bedeutung als Handelsstadt, die über den Guadalquivir bereits zu Zeiten der alten Römer von Handelsschiffen angelaufen wurde. Erst die Mauren verhalfen Sevilla jedoch zu der Pracht, die in den Strassen der Altstadt bis heute allgegenwärtig ist. Im 15. und 16. Jahrhundert diente Sevilla Entdeckern wie Vespucci oder Magellan als Ausgangspunkt für ihre Reisen, während in der ehemaligen Börse der Stadt, der Casa Lonja de Mercaderes, heute das Indienarchiv über die Rolle Sevillas als Handelszentrum des Kolonialreichs informiert.


Plaza de San Francisco, Sevilla. (Urheber: Anual / Wiki / Lizenz: CC)


Architektonische Schätze in Sevillas Altstadt

Mit ihren verschlungenen Gassen, den palastartigen altrömischen Wohnhäusern und einer beeindruckenden maurischen Architektur bietet Sevilla eine wahre Pracht für das Auge. Stadtplätze wie die Plaza del Duque oder die Plaza de San Francisco laden mit Terrassencafés und palmengesäumten Promenaden zum Verweilen ein; die gewundene Fussgängerzone Calle de Sierpes lockt mit Boutiquen, internationalen Ladengeschäften und historischen Gebäuden. Im Altstadtviertel Santa Cruz werden Besucher zwischen weissgetünchten Häusern und engen Gässchen in längst vergangene Zeiten zurückversetzt.

Die Kathedrale von Sevilla ist das grösste gotische Kirchengebäude der Welt und wurde im 15. Jahrhundert an der Stelle der einstigen Moschee errichtet. Mit einer Höhe von 42 m und einer Gesamtfläche vom über 11.500 m² zählt das imposante Kirchengebäude zu den unbestrittenen Wahrzeichen der Stadt. Die Kathedrale von Sevilla ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes und umfasst unzählige Kunstschätze, Glasmalereien und Grabmale, darunter den Sarkophag von Christoph Kolumbus.

Als Palast mit dem schönsten Boden in Europa wird immer wieder der Palacio de la Condesa de Lebrija bezeichnet. Der Palast in der Calle Cuna umfasst nicht nur eine unschätzbar wertvolle Sammlung an römischen Gefässen, Skulpturen und Säulen, sondern auch einen aussergewöhnlich kunstvollen Mosaikboden.


Kathedrale von Sevilla. (Urheber: Bildpixel / pixelio.de)


Sevilla auf den Spuren der Mauren entdecken

Über 500 Jahre lang herrschten die Mauren in Andalusien, und auch in der Hauptstadt Sevilla hinterliessen sie zahlreiche architektonische Schätze. Sehenswert ist vor allem der Maurenpalast Alcázar, der immer wieder erweitert und im Nachhinein mit ausgedehnten Parkanlagen unterschiedlicher Epochen umgeben wurde. Wer einen schönen Panoramablick über die Stadt geniessen möchte, kann dazu die Giralda besteigen, das Minarett der einstigen Hauptmoschee aus dem 12. Jahrhundert. Die Giralda dient heute der Kathedrale als Glockenturm und zählt mit seinen prachtvollen Ornamentmustern, 22 Glocken und der auffälligen quadratischen Form ebenfalls zu den Wahrzeichen der Stadt.

Direkt über dem Guadalquivir errichteten die Mauren im 13. Jahrhundert die Torre de Oro, den Goldenen Turm. Schon von Weitem zeugt dieser zwölfseitige Militärturm von der einstigen Vorherrschaft der Almohaden, auch wenn die Turmspitze mittlerweile nicht mehr wie einstmals mit goldenen Kacheln beschlagen ist. Die Torre de Oro ist heute Sitz des Hafenamts von Sevilla und beherbergt ebenfalls ein Schifffahrtsmuseum.


Plaza de Toros, Stierkampfarena, La Real Maestranza. (Urheber: Bildpixel / pixelio.de )


Stierkampf und Flamenco: kontrastreiches Sevilla

Einen tief verwurzelten Bestandteil der spanischen Kultur können Urlauber bei einem Besuch der Stierkampfarena Real Maestranza am Paseo de Colón erleben, die mit 18.000 Plätzen die zweitgrösste Arena in Spanien ist. In der Real Maestranza finden bis heute regelmässig Stierkämpfe statt; das grausame Spektakel ist jedoch nicht jedermanns Sache und mittlerweile auch in Spanien umstritten. Sehenswert ist das ocker- und weissfarbene Gebäude aus dem Jahr 1761 jedoch allemal, ebenso wie das Stierkampfmuseum, das über Geschichte und Hintergründe dieser alten spanischen Tradition informiert.

Weniger blutrünstig, aber nicht weniger sehenswert ist das Flamencomuseum im Altstadtviertel Santa Cruz. Das Museo del Baile Flamenco ist das erste und bislang einzige Flamencomuseum der Welt, in dem ergänzend zur Ausstellung jeden Tag Flamencotänze und -musik vorgeführt werden. Santa Cruz bietet mit seinen Kneipen und Terrassencafés auch Entspannung nach einem langen Tag; besonders bei den Sevillaner Studenten ist das historische Viertel als Ausgehziel beliebt.


Puente de Isabel II, Triana, Sevilla. (Urheber: Roberto Chamoso G / Wiki / Lizenz: CC)


Sevilla ausserhalb der historischen Altstadt

Der allgegenwärtige Guadalquivir teilt Sevilla in zwei Hälften: das eigentliche Sevilla am Ostufer und die Vorstadt Triana auf der gegenüberliegenden Seite. Während sich die meisten Touristen ausschliesslich in der historischen Altstadt bewegen, birgt auch das alte Seefahrer- und Handwerkerviertel Triana so einige verborgene Schätze.

Unweit der Flussbrücke Isabel II wird die Plaza de Altozano von Häusern mit ungewöhnlichen Balkonen gesäumt, während die Calle Betis, die von der Plaza aus am Flussufer entlangführt, zu den beliebtesten nächtlichen Ausflugszielen junger Sevillaner zählt. Die Calle Betis ist nach dem gleichnamigen Fussballclub Betis Sevilla benannt und verbindet die beiden bekanntesten Brücken der Stadt, die Brücke Isabel II und die Brücke San Telmo.

Immer wieder zieren in Triana verzierte und beschriftete Fliesen die Hauswände – sei es, um an verstorbene Persönlichkeiten zu erinnern, einen Heiligen zu verehren oder einfach die Fassade zu schmücken. Eine der traditionellen Sevillaner Fliesenmanufakturen und die wohl bekannteste im Viertel Triana kann in der Calle San Jorge besucht werden. Die Cerámica Santa Ana fertigt nicht nur moderne Gebrauchsgegenstände an, sondern auch Reproduktionen historischer Keramikkunst.

 

Oberstes Bild: Plaza de España, Sevilla – © stevanzz – Fotolia.com[vc_text_separator title=“Hier liegt dieses Reiseziel“ title_align=“separator_align_center“]
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