Wandern mit Genuss im Cilento-Nationalpark

Italien steht traditionell für Ferien am Meer oder in einer der zahlreichen Kulturstädte wie Mailand, Venedig oder Brescia. Doch auch Aktivferienliebhaber kommen hier auf ihre Kosten, etwa im süditalienischen Cilento-Nationalpark.

Hier im Süden Kampaniens finden Feriengäste aber nicht nur attraktive Wanderwege in herrlicher Natur, sondern auch allerlei kulinarische Genüsse, die einen Aufenthalt perfekt abrunden, ebenso wie zahlreiche Märchen und Mythen, die sich um diese Region ranken.


Panorama von Magliano Vetere im Cilento-Nationalpark (Bild: Geofix, Wikimedia, CC)


Das Sirenenkap erinnert an Odysseus

Wer sich die Schönheiten des Cilento-Nationalparks genauer ansehen möchte, sollte sich dafür genügend Zeit nehmen. Denn romantische Buchten und mittelalterliche Bergdörfer bezaubern hier ebenso wie abwechslungsreiche Gaumenfreuden, die das typische italienische Flair einer Reise in den Süden aufkommen lassen.

Eine besondere Attraktion ist das Sirenenkap, das auf dem Rundweg von San Marco di Castellabate nach Oligastro passiert wird. Angeblich hat sich hier die Sirene Leucosia in das Meer gestürzt und den Freitod gewählt, da Odysseus sie verschmäht hatte. Die Landschaft hat dunkle, herrlich duftende Pinienwälder zu bieten, wobei die Wanderer auf einem schmalen Trampelpfad unterwegs sind, der immer den Blick auf das azurblaue Meer freigibt. Nach Erreichen des westlichen Punktes des Nationalparks geht es über den 326 Meter hohen Monte Licosa zurück zum Ausgangspunkt der Tour.


Wandern zum Monte Licosa (Bild: Gabriele Pinto, Wikimedia)


Die Region Nationalpark Cilento, die knapp 120 Kilometer südlich von Neapel liegt, ist ein bezauberndes Fleckchen Erde, das noch weitgehend unberührt ist und allein schon deswegen zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Eine abwechslungsreiche Landschaft von Bergen, Schluchten und mittelalterlichen Dörfern prägt das Hinterland, wobei in Richtung Meer traumhafte Sandstrände und verschwiegene Buchten, die eine perfekte Location für Sonnenanbeter darstellen, locken. Wer Erfrischung beim Schwimmen sucht, findet diese in kristallklarem Wasser und bei angenehmen Temperaturen.

Die Blauen Grotten sind beliebtes Ausflugsziel

Damit man die Schönheit der Küste in einem Blick geniessen kann, sollte man einen Ausflug mit dem Motorboot unternehmen. Hier lassen sich die landschaftlichen Höhepunkte der Küste des südlichen Cilento am besten betrachten. Manchmal scheint es, als würden Felsen senkrecht bis zu 80 Meter in die Tiefe stürzen, dazwischen finden sich romantische Buchten zum Baden.

Auch Grotten haben sich ihren Raum in den Felsen gegraben. Die schönste ist die Grotta Azzura, die 90 Meter lang ist und die Besucher zu Fuss begehen können. Mit dem Boot geht’s anschliessend weiter zur Grotta del Snague, die ihren Namen von den rot schimmernden Flechten am Felsen hat. Auch die Grotta dei Monaci mit ihren braunen Stalagmiten, die man glatt für das Abbild betender Mönche halten könnte, ist einen Besuch wert. Wer dann von diesen herrlichen Naturschauspielen immer noch nicht genug hat, sollte bis zum Arco Naturale, einem beeindruckenden Karstbogen, weiterfahren.


Die Grotta Azzura am Capo Palinuro (Bild: Mboesch, Wikimedia, CC)


Nach dieser willkommenen Abwechslung auf dem Wasser lässt sich mit frischer Energie der Rest des Wanderweges in Angriff nehmen. Er besteht aus der Route zur Baia degli Infreschi, die knapp zweieinhalb Stunden in Anspruch nimmt und unter anderem durch das bezaubernde Hafenstädtchen Marina di Camerota führt. Dort lohnt sich ein Abstecher an den Lenticelle-Strand. Der Weg dorthin führt durch schmale Strassen entlang des Monte di Luna, bis man auf Trampelpfade wechselt, und dann geht’s durch den Karst direkt zur Cala Bianca.

Hier lockt die Spiaggia Pozella zum Verweilen; am besten, man geniesst hier auf der Terrasse, die von Pinien beschirmt ist, ohne sich einen Sonnenbrand zu holen, und labt sich an den regionalen Köstlichkeiten der Cucina Cilentana. Vor allem fangfrischer Fisch oder Pasta mit Gemüse der Bauern aus der Region schmecken hervorragend. Alles wird zubereitet in bestem Olivenöl aus Pisciotta, das hier auch verkauft wird und ein köstliches Souvenir für die Daheimgebliebenen abgibt.


Der Ort Pisciotta im Cilento-Nationalpark (Bild: AleBonvini, Wikimedia, CC)


Doch das Öl ist nicht nur einfach Olivenöl, es ist etwas ganz Besonderes. Denn Pisciottano heisst der Baum, den vermutlich die Griechen einst bei ihrer Ankunft in diesem Teil Italiens mit dabeihatten und zurückgelassen haben. Heute bereichern sowohl dessen Früchte als auch das daraus hergestellte Öl die Küche der Region und verleihen ihr ihren einzigartigen Geschmack.

Camerota liegt hoch oben über dem Meer

Was für Pisciotta das Olivenöl, ist für Camerota die Keramik. Darum sollten sich Besucher des Cilento-Nationalparks auch einen Abstecher in dieses Dorf hoch oben nicht entgehen lassen. Die Strasse hinauf windet sich äusserst kurvenreich und sechs Kilometer lang in die Höhe. 300 Meter über dem Meer thront das Dorf Camerota, das direkt im Schatten des Monte Bulgheria liegt. Dieser ist das 1225 Meter hohe Wahrzeichen des südlichen Ausläufers der Cilento-Küste. Die Altstadt besteht aus verwinkelten Gassen, wobei an mehreren Häusern immer wieder der Hinweis auf die eigene Keramik-Herstellung zu lesen ist.

 

Oberstes Bild: San Severino di Centola – verlassenes mittelalterliches Dorf im Cilento (© Gerald Keller, Wikimedia, CC)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://maps.google.de/maps?q=Cilento-Nationalpark&hl=de&sll=51.358062,10.415039&sspn=10.613057,19.753418&t=m&z=17&iwloc=A“ size=“350″]

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