Verborgenes Val Müstair: Stille Natur, karolingische Kultur und Entschleunigung
von belmedia Redaktion Alle Länder Allgemein Europa News Schweiz Trips
Unberührte Berglandschaft trifft auf tausend Jahre Kultur. Schönheiten entdecken abseits des Trubels.
Val Müstair entfaltet stille Pracht: Alpine Seen, duftende Arvenwälder, karolingische Fresken im Kloster St. Johann – eine Einladung an das Innehalten.
Natur, die verzaubert
Das Val Müstair bietet rund 250’000 Meter Wanderwege in nahezu unberührter Umgebung – ideal für stille Momente in der Natur. Pfade führen durch dichte Arvenwälder, über Blumenwiesen und entlang des Rombachs in sonnendurchflutete Auengebiete. Besonders eindrucksvoll: der Lai da Rims, ein abgelegener Bergsee auf 2’395 m in der Ortlergruppe – nur zu Fuss erreichbar, fernab touristischer Routen.
Der Schweizerische Nationalpark am Ofenpass grenzt direkt ans Tal. Wanderungen lassen sich kombinieren – etwa zur Alp la Schera mit Blick ins Val Mora oder durch das Val Vau mit steilen Flanken, Murmeltieren und rauschenden Wildbächen.
- 250’000 m Wanderwege in geschützter Umgebung
- Panoramarouten zwischen Arven, Seen und Almen
- Kombination mit Schweizerischem Nationalpark möglich
Kultur zwischen Karolingik und Konvent
Das Benediktinerinnenkloster St. Johann in Müstair zählt seit 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es beherbergt Wandmalereien aus dem 8. Jahrhundert – darunter Szenen wie das Weltgericht oder die Flucht nach Ägypten, verteilt auf fünf horizontale Bildreihen. Die romanische Klosterkirche ist nahezu vollständig erhalten und einzigartig im Alpenraum.
Ein weiteres architektonisches Erbe ist der Plantaturm – ein Wehr- und Wohnturm aus dem 10. Jahrhundert. Heute dient er als Museum, das klösterliches Leben über Jahrhunderte hinweg dokumentiert. In Valchava wiederum verbindet das Museum Chasa Jaura bäuerlichen Alltag mit moderner Kunst – untergebracht in einem Engadinerhaus aus dem 17. Jahrhundert.
Herbstlich, echt und entschleunigt
Zwischen September und Oktober zeigt sich das Val Müstair in goldgelben Farbtönen. Die Lärchen verfärben sich, auf den Alpwiesen kehren die Herden zurück. Wer Ruhe sucht, findet jetzt die ideale Kombination aus klarer Luft, weitem Blick und leeren Wegen.
- Leuchtende Lärchenwälder und klare Herbstluft
- Regionale Küche mit Capuns, Käse und Hauswurst
- Unterkünfte von Gasthaus bis historischer Chasa Chalavaina
Sanfte Mobilität, bewusst reisen
Dank Postauto-Anbindung ist das Tal auch ohne Auto erreichbar. Zwischen Zernez und Müstair verkehrt regelmässig eine Buslinie – ideal für flexible Etappenwahl entlang der Senda Val Müstair, einem durchgehend markierten Höhenweg.
Einheimische Anbieter setzen zunehmend auf Nachhaltigkeit – von solarbeheizten Unterkünften über geführte Naturbeobachtungen bis zu Produkten aus lokaler Direktvermarktung. Wer bewusst reisen will, findet hier ein Modell für entschleunigte Ferientage.
Quelle: reiseziele.ch-Redaktion
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