Allianz Ballungsraum Flughafen Süd - gegen mehr Belärmung des Südens

Opfikon, Dietlikon, Wangen-Brüttisellen, Dübendorf, Wallisellen und die Stadt Zürich haben sich in der Allianz Ballungsraum Flughafen Süd zusammengeschlossen, um die Interessen der lärmbelasteten Bevölkerung gegenüber dem Flughafenbetreiber zu vertreten.

Jetzt hat die Allianz beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) eine Stellungnahme zu den Änderungen im SIL-Objektblatt eingereicht. Die Allianz begrüsst, dass die Südstarts geradeaus über Mittag vom Tisch sind. Dies entspreche dem Grundsatz, dass der Fluglärm möglichst wenig Menschen und diese mit möglichst wenig Lärm belasten soll. Die angekündigten 13 000 Südstarts seien auf jeden Fall zu viel und mehr als eine „Ausnahme“.

Die schlechteste aller Lösungen

Südstarts geradeaus stellten lärmtechnisch die schlechteste aller Varianten dar. Nirgends rund um den Flughafen lebten und arbeiteten mehr Menschen, als im direkten Süden. Darum müssten Südstarts geradeaus eine Ausnahme bleiben. Die angekündigten 13 000 Starts seien keine Ausnahme mehr. Sie basierten auf einer unrealistischen Luftverkehrsprognose des BAZL, die im Jahr 2030 mit jährlich 346 000 Flugbewegungen rechne.

Die Allianz wehrt sich gegen diese zusätzliche Belärmung des Südens. Bereits heute lebt mehr als jede vierte vom Fluglärm betroffene Person im Süden des Flughafens. Nach wie vor sieht die Allianz mehr Potential in der Ertüchtigung des Ostkonzepts durch Verlängerung der Pisten 28 und 32.

Keine Priorität für Tiefflüge „auf Wunsch der Luftwaffe“

Die Allianz – und im speziellen die Stadt Zürich – zeigt sich ausserdem irritiert, dass „auf Wunsch der Luftwaffe“ neu der Südstart mit Rechtskurve im Objektblatt aufgenommen werden soll. Der dicht besiedelte Stadtkreis 11 mit hohem Verdichtungspotential soll in geringer Höhe überflogen werden, weil weiter südlich verlaufende Routen auf einer kurzen Strecke durch den Kontrollraum des Militärflugplatzes Emmen führen.

Hier würden die Interessen der Luftwaffe höher gewichtet als der Schutz von über hunderttausend Menschen vor massivem gesundheitsschädlichem Lärm. Dieser Südstart mit Rechtskurve widerspreche dem Zürcher Fluglärmindex, der durch einen Abstimmungsentscheid rechtsverbindlich sei.

Keine Kapazitätserhöhung auf Kosten der Sicherheit

Das BAZL hat die Absicht, mit den Änderungen im SIL-Objektblatt die Sicherheitsmarge am Flughafen Zürich zu erhöhen. Durch den geplanten Kapazitätsausbau wird die Sicherheitsmarge wieder abnehmen. Die Allianz lehnt eine Kapazitätserhöhung grundsätzlich ab. Erst recht, wenn dadurch die Sicherheitsmarge verkleinert würde.

 

Quelle: Allianz Ballungsraum Flughafen Süd
Artikelbild: © Steve Mann – shutterstock.com (Symbolbild)

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