Angélique Beldner über ihre Reisen und unvergessliche Begegnungen

Journalistin und Moderatorin Angélique Beldner (48) kann News genauso gut wie Unterhaltung: Sie präsentiert im Schweizer Fernsehen die „Tagesschau“ und die Quizsendung „1 gegen 100“. Seit 2020 moderiert die Bernerin die beliebte Show am Montagabend, seit 2015 die Nachrichtensendungen. Angélique absolvierte einst eine Lehre als Typografin, danach die Schauspielschule und rutschte gleichzeitig in den Radiojournalismus. Sie machte ein Nachdiplomstudium in Journalismus und Organisationskommunikation und wurde 2006 Chefredaktorin bei Radio Canal 3 in Biel. 2008 wechselte sie zu Radio SRF, 2015 dann zum Fernsehen. Als Autorin veröffentlichte sie mit Martin R. Dean das Buch „Der Sommer, in dem ich Schwarz wurde“. Derzeit schreibt sie an ihrem zweiten Sachbuch. Sie ist verheiratet und Mutter zweier Söhne. Unser Bild zeigt sie am Cape Point in Südafrika.

In der Rubrik „Check-in“ beantworten Persönlichkeiten aus Kultur, Politik, Wissenschaft und Sport in jeder Ausgabe zwölf etwas andere Reisefragen.



1. Welche drei Adjektive charakterisieren dich als Reisende am besten?

Vorbereitet, heruntergefahren, fragend.

2. Was war deine eindrücklichste Begegnung auf Reisen?

Das war zweifelsfrei die Begegnung mit zwei wunderbaren Frauen am Flughafen von Los Angeles. Ich startete dort meine halbjährige Weltreise, auf die ich allein aufgebrochen war. Die beiden Frauen waren mit mir im selben Flugzeug aus Frankfurt gesessen. Wir landeten mitten in der Nacht und waren alle drei auf der Suche nach dem Bus Richtung Innenstadt.

Wir entschlossen uns, gemeinsam ein Taxi zu nehmen und auch im selben B&B zu übernachten. Der Funke sprang so schnell über, dass wir uns bereits am nächsten Tag für einen gemeinsamen dreiwöchigen Trip durch die Nationalparks entschieden. Noch nie zuvor und nie wieder danach sind mir in so kurzer Zeit zwei Menschen so sehr ans Herz gewachsen.
In diesen drei Wochen erzählten wir uns gegenseitig das ganze Leben. Das war vor 25 Jahren. Wir drei sind bis heute befreundet, obwohl wir Hunderte Kilometer voneinander entfernt leben.

3. Was kann dich auf Reisen aus der Fassung bringen?

Ein Magen-Darm-Problem!

4. Welche drei Gegenstände finden sich auf jeder Reise in deinem Gepäck?

Die aktuellste Tageszeitung, Ersatz-Kontaktlinsen, Handcreme.

5. Was war das beste Essen, das du auf Reisen probiert hast?

Ein unglaublich leckerer Glasnudelsalat in Hanoi. Da waren gar nicht so viele Zutaten drin. Aber die vielen frischen Kräuter machten den Geschmack so einzigartig, dass ich ihn nie wieder vergessen werde.
Ich habe oft versucht, diesen Salat zu Hause nachzumachen. Ich habe es aber leider nie so gut hingekriegt. Der Nudelsalat war mein absolutes Highlight, doch offen gestanden bestand für mich das Essen in Vietnam aus unzähligen Highlights.

6. Was hat dich das Reisen gelehrt?

Je offener wir durch die Welt gehen, desto mehr schöne Erinnerungen nehmen wir mit nach Hause.

7. Gibt es etwas, auf das du beim Reisen nicht verzichten kannst?

Auf jemanden, der die Spinnen aus dem Hotelzimmer entfernt, wenn es welche hat.

8. Welche Apps nutzt du auf Reisen?

Irgendwelche News-Apps konsultiere ich (leider) fast immer.

9. Was ist dein Lieblingstransportmittel? Und warum?

Auf jeden Fall der Zug. Ich liebe das Zugfahren, weil es mich entspannt, ich im Zug vieles tun kann, aber nicht muss und weil ich es liebe, aus dem Fenster zu schauen. Der Zug ist nicht nur mein Lieblingstransportmittel, sondern auch jenes, das ich mit Abstand am meisten benutze – auch im Alltag. Der Zug ist eine der besten Erfindungen, finde ich!

10. Wohin würdest du reisen, wenn du noch Zeit für genau eine Reise hättest?

Ich würde eine lange, lange Zugreise machen – vielleicht durch die Rocky Mountains oder durch die Länder des südlichen Afrikas.

11. Wenn du ein Land wärst, welches wärst du?

Ich glaube Frankreich.

12. Was tust du, wenn dich der Kulturschock trifft?

Erstmal gut durchatmen und mir dann sagen, dass ich das ja wahrschein- lich auch irgendwie gesucht habe. Sonst wäre ich wohl nicht da, wo mich der Kulturschock gerade trifft.

 

Quelle: Globetrotter‑Magazin / Globetrotter Club
Bildquelle: Globetrotter‑Magazin / Globetrotter Club

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