Auf den höchsten Baustellen Andermatts herrscht Hochbetrieb

Im Skigebiet Andermatt-Sedrun wird mit Hochdruck daran gearbeitet, bis zum Start der Wintersaison 2017/2018 drei neue Bahnen mit den zugehörigen Pisten und die Beschneiung im Gebiet Nätschen – Gütsch – Schneehüenerstock fertigzustellen. Auf den acht höchsten Baustellen Andermatts sind über 200 Bauarbeiter mit rund 40 schweren Baumaschinen im Einsatz, damit die Skigebietsverbindung Andermatt-Sedrun Realität wird.

Seit 2015 läuft der Ausbau der SkiArena Andermatt-Sedrun zum grössten und modernsten Skigebiet der Zentralschweiz. Drei neue Sesselbahnen sowie die Beschneiung der Talabfahrt am Gemsstock konnten bereits in den beiden Vorwintern in Betrieb genommen werden.

Die intensivsten Bauarbeiten des Projektes finden im laufenden Sommer/Herbst statt, wie Franz-Xaver Simmen, CEO der Andermatt Swiss Alps AG, am Donnerstag im Skigebiet erläuterte. Rund 200 Personen, über 40 schwere Baumaschinen sowie 10 Baukrane und bis zu drei Helikopter sind derzeit im Gebiet Andermatt – Nätschen – Gütsch – Schneehüenerstock im Einsatz, damit in der Wintersaison 2017/2018 der grösste Teil der Skigebietsverbindung Andermatt-Sedrun in Betrieb genommen werden kann. „Die definitiven Inbetriebnahmen sind von den Witterungsverhältnissen in den kommenden Wochen abhängig“, so Franz-Xaver Simmen. Geplant ist der Saisonstart am Gemsstock für Ende Oktober/Anfang November. Im Gebiet Sedrun/Oberalppass ist der Saisonstart Ende November geplant, am Gütsch vor Weihnachten.



„Gütsch-Express“ mit direkter Anbindung an Bahnhof Andermatt

Aktuell wird an der Gondelbahn Andermatt – Nätschen – Gütsch („Gütsch-Express“) gearbeitet, die ab Bahnhof Andermatt über die neue Mittelstation am Nätschen mit Restaurant („MATTI Familienrestaurant“) und Kinderland („MATTI KidsArena“) zur Bergstation Gütsch führt. In Richtung Schneehüenerstock wird an den beiden Sesselbahnen Hinterbördli – Strahlgand („Lutersee-Flyer“) sowie Vordere Felli – Schneehüenerstock („Schneehüenerstock-Flyer“ gearbeitet. Gesamt-Projektleiter Peter Furger erklärte, dass für die verschiedenen Bedürfnisse wie Trinkwasserversorgung, Beschneiung, Strom und Abwasser 15 km Graben ausgehoben wurden.

An der Oberalppassstrasse entsteht bis zum Beginn der Wintersaison eine Pumpstation, welche die rund 200 Schneeerzeuger im Skigebiet mit gekühltem Wasser aus dem Oberalpsee versorgen und damit für perfekte Pistenverhältnisse während der ganzen Saison bis nach Andermatt sicherstellen wird. Im Skigebiet können damit total 550’000 m2 Pisten beschneit werden.

Der „Gütsch-Express“ verfügt über 18 Stützen und kann 2’400 Personen pro Stunde ins Skigebiet befördern. Die neue Talstation wird mit dem Bahnhof Andermatt über eine neue Unterführung direkt verbunden. Das neue Konzept der Talstation funktioniert nach dem Prinzip „Terminal – Gate“: Ticketkauf, Beratung, Shop, Skischränke etc. verbleiben am Bahnhof, die Talstation selbst besteht nur aus der technischen Infrastruktur mit einem direkten Zugang aus der Personenunterführung. Bereits anfangs Oktober können die Gondeln montiert werden.

Neue MATTI KidsArena bei der Mittelstation Nätschen

Der Andermatter Sonnenhang Nätschen – Gütsch ist perfekt für spannende Abenteuer im Schnee. Bei der neuen Mittelstation Nätschen entsteht ein Schneeparadies für Familien, Kinder und Winterwanderer, das ebenfalls im kommenden Winter den Betrieb aufnimmt, wie Silvio Schmid, CEO der SkiArena Andermatt-Sedrun, erläuterte. Dazu gehören ein Familienrestaurant („MATTI Familienrestaurant“) in der Mittelstation mit grossem Spielbereich und „Mattis Bärenhöhle“. Rund um die Mittelstation entstehen Übungshänge für Kinder, ein Schneespielplatz, eine Abenteuerpiste und vieles mehr. Zusammen mit der zentral gelegenen Skischule wird das Gebiet Nätschen zum neuen Familientreffpunkt im Skigebiet.
Die Matterhorn-Gotthard-Bahn (MGB) modernisiert gleichzeitig die Haltestelle Nätschen mit einer neuen Linienführung.

„Snowfarming“ für frühen Saisonstart

Um am Andermatter Hausberg Gemsstock einen frühen Saisonstart zu ermöglichen, wurden am Gemsstock-Gletscher sowie am St. Anna-Gletscher Schneedepots erstellt. Durch den konsequenten Einsatz von Snowfarming konnten an beiden Orten je rund 25’000 m3 Schnee in bester Qualität vor dem Schmelzen geschützt werden. Dazu wurden an beiden Orten je rund 10’000 m2 Flies verlegt.



Aufwendiges Projekt

Für die im Jahr 2015 gestartete erste Etappe wird mit Kosten von rund CHF 130 Mio. gerechnet. CHF 82 Mio. CHF werden durch die SkiArena selbst finanziert, die Kantone Uri und Graubünden sprachen à fonds perdu Beiträge in der Höhe von CHF 5 bzw. 3 Mio. Weitere CHF 40 Mio. wurden als zinsgünstige, rückzahlbare NRP-Bundesdarlehen zu Verfügung gestellt.

Die Planung für das gesamte Projekt dauerte sechs Jahre (2009-2014). Die Ausführungsprojekte wurden vom Bundesamt für Verkehr (BAV) in einem rollenden Prozess geprüft und bewilligt. Nach Ablauf der gesetzlichen Einsprachefrist konnte jeweils mit dem Bau begonnen werden. Dieses 2-teilige komplexe und zeitaufwendige Gesamtbewilligungsverfahren kam in der Schweiz erstmals zur Anwendung. Unter- stützt wird die Andermatt-Sedrun Sport AG dabei von einer Begleitgruppe, in welcher die Umweltorganisationen, Bund und Kantone sowie die Korporation Ursern vertreten sind. Dieses neue integrale Ver- fahren gewährleistet die Planungssicherheit für die Realisierung des Gesamtkonzepts und ermöglicht ein aufeinander abgestimmtes Vorgehen von Bund, Kanton und Gemeinden.



Zahlen zum Bau 2017

– 8 Baustellen
– Bau von 36 Mastenfundamenten für Gondel-/Sesselbahnen unter Verwendung von 800 m3 Beton
– Total 15 km Graben mit 51’000 m3 Aushub (davon über 50 % Fels) für Wasser, Strom und Entsorgung
– 200 Bauarbeiter
– 25 schwere Raupenbagger
– 15 Schreitbagger
– 10 Baukrane

 

Quelle: Andermatt Swiss Alps
Bilderquelle: Andermatt Swiss Alps

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