BUGA in Heilbronn als Motor der Stadtentwicklung

Im April findet in Heilbronn die erste Bundesgartenschau seit 42 Jahren statt. Diese nutzt Heilbronn, um im innerstädtischen Quartier Neckarbogen zwischen Gärten und Seen eine Brachfläche am Flussufer innovativ erblühen und begrünen zu lassen. Dies ist eines der spannendsten Projekte zur Entwicklung einer Stadt von Deutschland.

In Heilbronn herrscht Aufbruchsstimmung. Grund dafür ist die 39. Bundesgartenschau (Buga), die vom 17. April bis 6. Oktober 2019 in der baden-württembergischen Stadt über die Bühne gehen und über zwei Millionen Gäste anziehen wird. An der Ausstellung geht es heuer für einmal nicht bloss um Florales, aussergewöhnliche Gärten und kulturelle Veranstaltungen.

Diesmal integriert die 40 Hektar umfassende Buga den Bau des neuen Stadtviertels Neckarbogen, bei dem Qualität, Innovationen, Nachhaltigkeit und Architektur als Gesamtkunstwerk gefragt sind. Das neue Viertel am gleichnamigen Fluss auf dem brachliegenden Hafengelände in der Nähe des Bahnhofs wird von der Stadt, der Buga, Investoren, Architekten und den bis zu Bewohnern gemeinsam entwickelt. „Ein solches Projekt hat es noch nie gegeben“, sagt Barbara Brakenhoff, die verantwortliche Architektin und Koordinatorin der Baustelle.





Verdichteter Lebens- und Arbeitsraum

Sie erzählt leidenschaftlich, dass sie den Neckarbogen in der Tradition des Bauhauses sieht, welches dieses Jahr sein hundertjähriges Jubiläum feiert. „Bauhaus verknüpft Architektur mit Kunst und der Frage, wie Menschen leben wollen“, sagt die Architektin in einem Baucontainer mit Karten und Grafiken in der Hand und einem Schutzhelm auf dem Kopf. Um sie herum wird gehämmert und gebohrt, der erste Bauabschnitt des Neckarbogens soll Mitte April zu besichtigen sein. Die Zeit drängt.

Fertig gebaut wird das verdichtete Stadtviertel nach der Buga. Am Ende sollen rund 1000 Arbeitsplätze und Wohnraum für 3500 Menschen zur Verfügen stehen. „So viele braucht es, damit eine Infrastruktur mit Geschäften, Arztpraxen, Kitas und Schulen entstehen kann“, erklärt Barbara Brakenhoff.



Lebendiges, vielseitiges Viertel

Trotz seiner traumhaften und praktischen Lage besteht der Neckarbogen nicht bloss aus luxuriösen Eigentumswohnungen. Über 50 Prozent sind Mietwohnungen, der Rest der Nutzfläche verteilt sich auf Baugemeinschaften, Einrichtungen für Kinder, Projekte für Menschen mit Handicap und Studentenwohnungen.

Jedes der letztlich 23 nachhaltigen Häuser mit Holzlamellen, Solarpaneelen oder Schindeln an den Fassaden ist einzigartig – nicht bloss das mit zehn Etagen und 34 Metern höchste Holzhaus von Deutschland. Die ersten Häuser werden bereits bewohnt sein, wenn die Gartenschau beginnt.

Damit das Viertel optisch interessant wird, durfte jeder Architekt maximal zwei Häuser planen. Ausserdem erhielten die Investoren der Gewinner-Projekte erst dann eine Baugenehmigung und den Kaufvertrag für die Grundstücke, nachdem sie ihre Häuser den hohen Qualitätsansprüchen angepasst hatten. „Das war ungewöhnlich. Abgesprungen sind deshalb jedoch bloss wenige Geldgeber und Planer“, sagt Barbara Brakenhoff. Solche und weitere strenge Richtlinien der Stadt und der Buga-Gesellschaft bei der Konzeptvergabe würden dem Viertel die Lebendigkeit und eine gute soziale Mischung sichern, sagt die Architektin.

Visionär, sozial, mutig

Für sie, die schon grosse Seniorenheime geplant hat, ist der Neckarbogen so etwas wie die Krönung ihres bisherigen Berufslebens. „Städte müssen grün sein, damit niemand aus ihrer Wohnung in die Tiefgarage gehen, dort ins Auto steigen und in die Weinberge fahren muss, um zu joggen oder zu radeln. Das können sie im Neckarbogen vor der Haustüre am Ufer der Neckar tun“, sagt die Architektin überzeugt.

Ihr Konzept scheint aufzugehen. Die Nachfrage nach Wohnungen im neuen Stadtviertel ist gross: Fast alle Wohnungen des ersten Bauabschnitts sind verkauft. Die Bewohner des Neckarbogens wurden von Anfang an mit Befragungen, Infoveranstaltungen, Baustel¬lenführungen, Werkberichten von Architekten und vielem mehr einbezogen, um sie für das Projekt zu begeistern.
Barbara Brakenhoff sagt, sie sei stolz auf die Stadt Heilbronn, die das innovative Projekt mitgetragen habe. Das passt zum Credo der Architektin: Visionen haben, sozial denken und sich trauen.

 

Quelle: Tourismus Lifestyle Verlag GmbH, Bern
Artikelbilder: © Buga Heilbronn 2019 GmbH

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