Der Malerweg in der Sächsischen Schweiz führt auf herrliche Abwege

Es gibt Regionen und Landschaften, die sind beliebte Feriendestinationen. Und dann gibt es solche, die inspirieren aufgrund ihrer Schönheit und Ausstrahlung Künstler. Dazu gehört die Sächsische Schweiz, die aufgrund ihrer Felstürme, Schluchten und Wälder bereits seit Jahrhunderten Schaffende aus der Kunstszene angezogen hat. Nun gibt es einen Fernwanderweg, der zu den schönsten Motiven führt.

Caspar David Friedrich etwa nahm sich zwar die eine oder andere künstlerische Freiheit bei seinen Gemälden, die man heute in Museen bestaunen kann, heraus, doch es gilt als erwiesen, dass ihn die Region Sächsische Schweiz zu Bildern inspirierte. Heute würden ihn vermutlich die zahlreichen Gäste, die zum Bergwandern hierher kommen, stören.


Malerweg, Sächsische Schweiz (Bild: Rabbite21, Wikimedia, CC)


Fernwanderweg seit 2006

Es soll hier gewesen sein, dass sich der König der Romantik, wie Caspar David Friedrich auch gerne genannt wird, zu einem seiner bekanntesten Gemälde, „Felsenlandschaft im Elbsandsteingebirge“, inspirieren liess. Wer genauer hinsieht, erkennt das Neurathener Felsentor. Wem auffällt, dass die Brücke aus Holz fehlt, der sei auf Friedrichs künstlerische Freiheiten hingewiesen.


„Felsenlandschaft im Elbsandsteingebirge“ von Caspar David Friedrich (Bild: Caspar David Friedrich, Österreichische Galerie Belvedere, Wikimedia)


Ähnliche Freiheiten hat sich der Tourismusverband der Region herausgenommen, als 2006 der Fernwanderweg entstand. Denn hier sollte das Wandererlebnis im Vordergrund stehen und weniger die Geschichte der Künstler, auch wenn diese natürlich entsprechend berücksichtigt werden. Der moderne Malerweg ist nun ein 1120 Kilometer langer Rundweg, der zu den Highlights für Gäste der Sächsischen Schweiz gehört. Mit dem historischen Pfad hat er allerdings nur mehr wenig gemeinsam.

Vorbei an der Lochmühle im Liebethaler Grund, wo es einen wunderschönen Wasserfall gibt, gelangen die Wanderer zum nächsten Topmotiv. Dies besteht aus dem Uttewalder Grund mit dem imposanten Felsentor. Hier soll den Erzählungen nach Caspar David Friedrich eine Woche verbracht haben, um die eigentümliche Faszination des Ortes festzuhalten – heute würde man wohl sagen, er hat hier ein Abenteuer-Camp der besonderen Art verbracht.


Malerweg – Mystischer Wald am Morgen (Bild: Rabbite21, Wikimedia, CC)


Romantik wie selten woanders

Wer sich hier umsieht, mit all den Felstürmen, Schluchten und Wäldern des Elbsandsteingebirges, der wird feststellen, dass es kaum einen besseren Ort für romantische Sehnsüchte gibt als hier. Wo es nicht imposant genug war, half man der Natur einfach etwas nach. Etwa beim Amselfall, wo der Lichtenhainer Wasserfall aufgestaut wurde. Das Schauspiel, bei dem sich die Schleusen öffnen und das Wasser in tosendem Guss über die Felsen strömt, ist heute noch zu beobachten.

Direkt oberhalb des Wasserfalls geht der Weg weiter zum sogenannten „Kuhstall“. In dieser Höhle versteckten die Bauern im Dreissigjährigen Krieg ihr Vieh vor den Schweden. Das Dach bildet eine Felsplattform, auf dem sich einst die markante Ritterburg in den Himmel erhob. Das weite Tal rundherum ist bedeckt von dunklem Wald, der nicht nur für einen spannenden Tag voller Abenteuer mit den Kindern perfekt geeignet ist, sondern auch als Zwischenstation bei der Wanderroute gefragt ist.



Der historische Malerweg führte hinter dem kleinen und grossen Winterberg weiter bis direkt zum Prebischtor. Die moderne Routenführung bietet dagegen eine Abzweigung nach Schmilka. Anschliessend geht es auf der linken Elbseite zurück nach Pirna. Während des Weges steigen die Wanderer dabei auf den Wolfsberg sowie den Papststein und den Gohrisch. Über ziemlich steile Eisentreppen geht es auch auf den Pfaffenstein, dessen 42 Meter hohe Felsnadel namens Barbarine ein besonderes Wahrzeichen ist.

 

Oberstes Bild: Auf dem Malerweg in Elbsandsteingebirge (© Jerzy Sawluk  / pixelio.de)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“]

Karte Malerweg, Sächsische Schweiz (Bild: Rolf Böhm, Wikimedia, GNU)

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