Die Greina-Hochebene – Wanderfreuden in luftiger Höhe  

Die Greina-Hochebene befindet sich an der Grenze des Kantons Graubünden zum Tessin im Bereich der sogenannten Adula-Alpen. Der gleichnamige Pass ist ein uralter Alpenübergang, der bereits von den Römern genutzt wurde.

Pass und Hochebene bilden eine einzigartige Wanderregion in der an Attraktionen sicher nicht armen Schweizer Alpenwelt. Für einen Tagestrip sind Wanderungen in der Greina-Hochebene allerdings weniger geeignet. Wer hierher kommt, sollte mindestens zwei Tage einplanen, man kann in dem Gebiet aber auch gut eine ganze Woche verbringen – ein ideales Ziel für ein verlängertes Wochenende oder einen Kurzurlaub, bei dem Abgeschiedenheit, Naturerfahrung und Stille gefragt sind.

Tundra auf 2‘200 Metern Höhe

Die Plaun la Greina – so der rätoromanische Name – erstreckt sich auf rund 2‘200 Meter Höhe und ist etwa sechs Kilometer lang und einen Kilometer breit. Eine solche ausgedehnte Fläche in dieser Höhenlage ist ungewöhnlich – zumindest für die Schweiz. Die Passhöhe bringt es mit 2‘355 Metern noch auf ein paar Meter mehr.

Dem Wanderer präsentiert sich eine Landschaft von rau-herber Schönheit. Die Höhenlage lässt keinen Baumwuchs zu, nicht einmal Sträucher oder niedrige Gebüsche können sich hier halten. Nur eine dünne Grasnarbe bedeckt den felsigen Untergrund dort, wo sich genug Erde für Pflanzenwuchs ansammeln konnte.


Die Plaun la Greina (Bild: © Sigapo – shutterstock.com)

Hinzu kommen Moose und einige Bergblumen, dazwischen immer wieder nackter Fels und Schneefelder. Es ist eine typische, weitgehend unberührte Tundra-Landschaft, die sich dem Betrachter zeigt. Sie wird umrahmt von Bergen, die sich angesichts des schon erreichten Höhenniveaus eher wie felsige Hügel ausnehmen.


Die Greina-Hochebene ist eine weitgehend unberührte Tundra-Landschaft. (Bild: © Alessandro D’Ambrosio – shutterstock.com)

Als Schutzzone anerkannt

Die Greina-Hochebene ist wasserreich. Sie bildet eine wichtige Wasserscheide und birgt manche Quellen. Mehrere Bergbäche durchfliessen in ungeordnetem Lauf das Gelände und bilden hier und da kleine Teiche und Moore. Trotz des kargen Bewuchses weist die Ebene eine grosse Biotopen-Vielfalt auf – ein Grund, warum sie schon länger als Schutzzone ins Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler der Schweiz aufgenommen wurde.


Mehrere Bergbäche durchfliessen in ungeordnetem Lauf das Gelände. (Bild: © Peter Wey – shutterstock.com)

Das ist keineswegs selbstverständlich gewesen, denn mehrfach war die unberührte Natur akut gefährdet. Es gab in der Vergangenheit immer wieder Pläne, die Greina-Hochebene komplett mit einem Stausee zur Stromerzeugung zu fluten. Eine erste Konzession wurde bereits 1916 erteilt, das letzte Projekt legte man 1986 nach heftigen öffentlichen Protesten endgültig ad acta.


Die Greina-Hochebene befindet sich an der Grenze des Kantons Graubünden. (Bild: © Alessandro D’Ambrosio – shutterstock.com)

Vielfältige Angebote zum Wandern

Es gibt diverse Tourenangebote und Möglichkeiten für Greina-Wanderungen. Vom Tessin aus startet man häufig von Olivone oder von Campo aus. Die Route führt dann am Stausee Lago di Luzzone entlang und über die Motterasciohütte, den Pass Crap oder das Val Camadra zum Greina-Pass. Die Alternative ist eine Wanderung von der bereits seit 1925 existenten Terrihütte aus. Der Zugang zur Hütte ist von den Graubündner Orten Vrin oder Rabius aus über das Val Sumvitg möglich. Wer die körperliche Anstrengung der Wanderung nicht scheut, wird durch einmalige Naturerlebnisse in einer einzigartigen Landschaft entschädigt – ein Ausflug der sicher unvergessen bleibt.



Fazit

Die Greina-Hochebene an der Grenze von Graubünden und Tessin ist eine Tundra-Landschaft, die in der Schweiz ohne Vergleich ist. Wanderungen hier sind ein besonderes Ausflugs-Erlebnis.

 

Artikelbild: © Peter Wey – shutterstock.com

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