Die Lüneburger Heide bietet herrliche Naturerlebnisse und Wanderfreuden

Wer gerne alte Heimatfilme im Fernsehen schaut, kennt die Kulisse nur zu gut: Intensiv blühende lila Heideflächen, die für jegliches Klischee und Kitsch wunderbar passen, dazwischen sieht man Reetdächer von Ställen hervorblitzen. Doch was am Bildschirm gut wirkt, ist in der Realität noch besser. Gerade im September zeigt sich die Heidelandschaft von ihrer wahren Pracht und bietet sich als Ferienziel für Wanderer und Radfahrer gleichermassen an.

Der Wilseder Berg ist ein beliebtes Ziel zum Bergwandern, wobei man von oben auf die Heideflächen und weidende Schafherden herabblickt. Kein Auto stört die Ruhe, höchstens Pferdekutschen fahren und versetzen Sie in eine motorlose Zeit. Doch die Region hat neben der Idylle mehr zu bieten, wie unser nachfolgender Bericht zeigt.


Der Wilseder Berg ist ein beliebtes Ziel zum Bergwandern. (Bild: Matthias v.d. Elbe, Wikimedia, CC)


Naturschutzpark Lüneburger Heide schreibt Bewegung gross

Die Ferienregion zwischen Aller und Elbe lebt zwar vom Image der Erika, wirbt aber mit dem lila blühenden Heidekraut. Doch wie fern Werbung und Realität voneinander entfernt sein können, zeigt sich hier. Denn Heideflächen, so gross sie auch erscheinen mögen, machen nur einen geringen Teil der hiesigen Landschaft aus. Kartoffeläcker, Weiden und tiefgrüne Wälder sowie Zuckerrübenfelder dominieren die Landwirtschaft.

Wer hier Ferien macht, hat viele Möglichkeiten, aktiv zu sein. Wanderungen, egal ob zu Fuss oder mit dem Rad bzw. dem Esel, vermitteln einzigartige Naturerlebnisse. Storchennester und Biber beim Burgenbau queren den Weg der Touristen, manchmal schlängelt sich sogar eine Kreuzotter vorbei. Das UNESCO-Bioreservat Bleckede vermittelt Wissen um Natur und Landschaft in einem eindrucksvollen Heide- und Walderlebniszentrum. Gerade für Familien ist es ein unvergessliches Erlebnis, im Wald Spuren wilder Tiere zu suchen oder sich mit Blättern der Bäume zu beschäftigen.


Das UNESCO-Bioreservat Bleckede (Bild: H.Peierl, Wikimedia, GNU)


Etwas nostalgischer geht es zu, wenn man die Museumseisenbahn besteigt oder aber eine Stadtführung mit dem Nachtwächter der Region macht. Der Freizeitpark Heide-Park Soltau wiederum ist für gesteigertes Adrenalin zuständig, wenn die Achterbahn mit 120 km/h ihre Runden dreht. Für alle Motorbegeisterten ist die Anlage des Formel-1-Piloten Ralf Schumacher zum Kartfahren einen Besuch wert.

Eingang zum Freizeitpark Heide-Park Soltau (Bild: Stefan Scheer, Wikimedia, CC)


Die Lüneburger Heide bietet auch historisches Erleben

Auch wenn die Natur bei einem Aufenthalt in der Lüneburger Heide im Vordergrund steht, gibt es auch historisch Sehenswertes. Die reetgedeckten Häuser, die oft von altem Baumbestand umgeben sind, zeigen ein anderes Gesicht der Region. Viele der Höfe bieten heutzutage Ferienwohnungen an und versorgen die Gäste mit Bioprodukten, die sie selbst hergestellt haben.

Die Städte in der Lüneburger Heide blicken auf eine lange Vergangenheit zurück. Sehenswert sind in jedem Fall der Dom von Verden und der Dom von Bardowick, deren Wurzeln auf das 1. Jahrtausend zurückgehen. Kunstschätze findet man in den Klosterkirchen und den prächtigen Kirchen von Celle und der Stadt Lüneburg, aber auch in zahlreichen kleinen Heidekirchen, die im Sommer Veranstaltungsort für Konzerte und Theateraufführungen sind.

Am schönsten sind die bunt bemalten und reich beschnitzten Fachwerkhäuser in der Stadt Celle, während ein etwas kurioser Bau die Touristen in Bispingen erwartet: ein Haus, das auf dem Kopf steht. Wer hier durch die Tür geht, durchstreift die Räume auf den Zimmerdecken und sieht alles über sich.


Domplatz in Verden (Bild: Franzfoto, Wikimedia, GNU)


Nicht alles ist gerade in der Lüneburger Heide

Für den Aufenthalt in der Heide ist kein Auto notwendig, da der öffentliche Verkehr perfekt ausgebaut ist. Auch das Radwegenetz ist umfassend und gut ausgezeichnet, wobei man bei der Nutzung schnell merkt, dass hier gar nicht alles so gerade und eben ist, wie man meint. Routen durch die Clenzer Schweiz oder entlang der Elbuferstrasse haben deutliche Steigungen und veranlassen, dass Radfahrer ordentlich in die Pedale treten müssen. Begeisterte Pilzesser müssen sich keine eigene Pilzzucht anlegen, denn in den weitläufigen Waldgebieten gibt es gerade im Herbst viel zu ernten.

Wo ursprünglich herrliche Misch- und Eichenwälder die Landschaft bedeckten, ist heute weitläufiges Heideland. Im 9. Jahrhundert begannen nämlich die Bauern die Bäume zu fällen und den Boden für Ackerbau zu nutzen. Auf dem nährstoffarmen Untergrund breitete sich die Strauchheide rasch aus, womit sich die Sache mit der Landwirtschaft schnell wieder erledigt hatte. Man begann mit der Zucht von Heidschnucken, denn diese Wildschafart ernährt sich von jungen Trieben der Heidesträucher.



Künstler wie Dichter und Maler erkannten die Schönheit der Landschaft und verbreiteten in ihren Werken die romantische Atmosphäre der Heidelandschaft. Damit stiessen sie bei den Grossstädtern sowohl auf offene Augen als auch Ohren und die heute noch verbliebene Heide entwickelte sich zum begehrten Ausflugsziel. Heute ist von einem Rückgang der Heidelandschaft nichts mehr zu spüren, ganz im Gegenteil, typische Heideferiengäste sind zum Wirtschaftsfaktor der Region geworden.

 

Oberstes Bild: Lüneburger Heide zwischen Schneverdingen und Camp Reinsehlen (© AxelHH, Wikimedia, GNU)[vc_text_separator title=“Wo liegt dieses Reiseziel?“ title_align=“separator_align_center“ color=“grey“][vc_gmaps link=“https://www.google.ch/maps?q=Heide+Park,+Soltau,+Deutschland&hl=de&ll=53.024361,9.87819&spn=0.007395,0.021136&sll=46.813187,8.22421&sspn=2.154157,5.410767&oq=Heide-Park+Soltau+&t=m&z=16&iwloc=A“ size=“350″]

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