Die Osterinsel – irgendwo im Nirgendwo

Mitten im Südpazifik, knappe 3700 km von der heimlichen chilenischen Hauptstadt Valparaiso und 4250 km von Tahiti entfernt, liegt die sagenumwobene Osterinsel, von ihren Bewohnern auch Rapa Nui genannt.

Diese vollkommen isolierte Insel zieht die Touristen in den letzten Jahren magisch an. Die Hauptattraktion sind die über 800 „Moai“, die riesigen Steinskulpturen, die überall auf der Insel verteilt sind. Ihr Sinn? Der ist bis heute unter Forschern und Anthropologen umstritten.

Ein polynesischer König und sein Kanu


Die Hauptattraktion sind die über 800 „Moai“, die riesigen Steinskulpturen. (Bild: © Alberto Loyo – shutterstock.com)

Der Legende nach wurde Rapa Nui vor über 1300 Jahren von einer Gruppe polynesischer Ureinwohner entdeckt. Warum sich der polynesische König mit seinen treuen Mannen auf den Weg machte, ist bis heute nicht geklärt – doch sie fanden den wohl einzigen Platz, an dem sie hätten ankern können: den Anakena-Strand.

Während fast die gesamte Küste der Osterinsel aus scharfkantigem Vulkangestein oder bis zu 300 m abfallenden Klippen besteht, entdeckten die Polynesier am Anakena-Strand endlich einen Landeplatz – und fanden es hier so schön, dass sie einfach ihr grosses ovales Kanu umdrehten und es als Haus benutzten.


Fast die gesamte Küste der Osterinsel besteht aus scharfkantigem Vulkangestein. (Bild: © Thomas Barrat – shutterstock.com)

Doch erst ab dem 12. Jahrhundert wurde mit dem Bau grösserer Projekte begonnen. Die Zeremonialplattformen und Steinskulpturen pflasterten schon bald die ganze Insel – doch mit dem Einfall der Missionare schien auch die Kultur der Rapa Nui langsam zum Erliegen zu kommen.

Heute gehört die Osterinsel zwar geografisch zu Polynesien, politisch allerdings ist sie Teil Chiles, von dem die Insel 1888 annektiert wurde.

Was hat es mit den Moai auf sich?

Die imposanten Steinfiguren, die sich wirklich überall auf der Insel finden, stellen Forscher auch heute noch vor ein Rätsel. Es wird gemutmasst, dass sich vor dem Einfall der Missionare über 1000 der „Moai“ über das gesamte Inselgebiet erstreckten.


Was hat es mit den Moai auf sich? (Bild: © Amy Nichole Harris – shutterstock.com)

Doch so mystisch ist die verbreitetste Erklärung für die riesigen Statuen (die grösste ist fast zehn Meter hoch) eigentlich gar nicht: Sie sollen berühmte und geachtete Häuptlinge sowie Ahnen der Rapa Nui darstellen und damit eine Verbindung zwischen dem Diesseits und dem Jenseits herstellen.

Heute sind die Steinskulpturen natürlich die Hauptattraktion für Touristen – und damit auch Einnahmequelle Nummer eins. Als Souvenirs sind kunstvoll handgetöpferte Statuen und Vasen besonders beliebt.



Wer die abgelegene Insel am Ende der Welt besuchen möchte, kann dies mit dem Flugzeug aus von Tahiti oder aber Santiago de Chile tun – Kreuzfahrten sind wegen des extrem rauen Südpazifiks nur für Reisende mit seefestem Magen zu empfehlen.

 

Oberstes Bild: © hecke61 – shutterstock.com

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