Diebstahl, Gepäckverlust - und jetzt?

Es ist der Albtraum jedes Reisenden: Nach einem entspannenden Strandtag oder Restaurantbesuch ist plötzlich alles weg. Geld, Kreditkarten, Reisepass – was eben noch im Rucksack oder in der Handtasche war, hat während des Essens unbemerkt den Besitzer gewechselt.

Ruhe bewahren ist hier das oberste Gebot, sei es bei einem Diebstahl oder bei verschollenem Gepäck. Panikattacken verbessern die Situation ebenso wenig wie stundenlanges Fluchen. Besser ist es, sich schon vor der Reise mit einer Notsituation auseinanderzusetzen und sich im Rahmen der Möglichkeiten vorzubereiten. Und wenn nichts mehr hilft: Denken Sie an die unzähligen Personen, denen es jedes Jahr genauso ergeht. Schliesslich ist noch kein Reisender an einem Diebstahl oder Gepäckverlust gestorben.

Vor der Reise: Speichern Sie Ihre Daten

Was gespeichert oder kopiert ist, kann nicht verloren gehen. Aus diesem Grund wird Reisenden immer wieder empfohlen, elektronische Kopien von wichtigen Dokumenten wie Reisepass oder Führerschein anzufertigen. Sinnvoll ist es ausserdem, alle Bank- und Kreditkartendaten – besonders die Sperrnummern – in elektronischer Form zu hinterlegen, denn werden diese lediglich im Notizbuch notiert oder gar zusammen mit den Karten in der Geldbörse aufbewahrt, ist bei einem Diebstahl auch gleich die Sperrnummer weg. Wichtige Daten können zum Beispiel auf dem persönlichen E-Mail-Account hinterlegt werden und sind so selbst bei einem vollständigen Gepäckverlust aus jedem Internet-Café weltweit abrufbar.


Einladung für Langfinger (Bild: Karl-Heinz Laube / pixelio.de)


Auf Papierkopien sollten Reisende trotzdem nicht verzichten, denn diese können am Ferienort anstatt der Originalpapiere mitgeführt werden. Lediglich bei längeren Fahrten ausserhalb der Stadt sollte das Ausweisdokument stets dabei sein. Wer sich Sorgen macht, am Ferienort in eine Kontrolle zu geraten, kann sich selbst überlegen, was schlimmer ist: von der Polizei zur Passkontrolle ins Hotel begleitet zu werden (was eher unwahrscheinlich ist) oder die Ausweispapiere zu verlieren.

Was tun bei Gepäckverlust?

Um einem Gepäckverlust vorzubeugen, können Reisende selbst einiges tun. Neben dem Adressschild – im Idealfall laminiert oder auf andere Weise geschützt – ist es sinnvoll, auch im Inneren des Koffers noch einmal Heimat- und Hoteldresse anzugeben. Wer mit auffälligen Koffern reist, mindert nicht nur das Verwechslungsrisiko, sondern auch die Diebstahlgefahr. Kofferdiebe halten sich nämlich meist an unauffällige Koffer, die keine Aufmerksamkeit erregen. Bei Kurztrips sollten Reisende ausserdem überlegen, ob sie nicht auch mit reinem Handgepäck fliegen können. Das erspart bei der Ankunft zugleich viel Zeit, da das Warten am Gepäckband entfällt.


Diebstahlgefahr: gering (Bild: Christian Heilmann / Wikimedia / CC)


Wenn das Gepäck trotz aller Vorsicht abhandengekommen ist, muss der Verlust unter Vorlage des Gepäcktickets am Gepäckverlust-Schalter gemeldet werden. Wichtig ist es, den Koffer möglichst genau zu beschreiben; statten Sie einen Standardkoffer daher nach Möglichkeiten vor der Reise mit einem auffälligen Erkennungszeichen aus. An dieser Stelle die gute Nachricht: Ein Grossteil der verschollenen Koffer wurde lediglich falsch verladen und wird innerhalb von wenigen Tagen zugestellt. In einem solchen Fall kann etwas Wechselwäsche im Handgepäck nicht schaden – eine weitere sinnvolle Massnahme, um den Ärger im Fall der Fälle etwas zu mindern. Notwendige Ausgaben für Hygieneartikel und Ähnliches werden meist von der Fluggesellschaft erstattet; bewahren Sie also alle Belege auf.

Während der Reise: Diebstahl gezielt vorbeugen

Am Zielort angekommen, sollten Wertsachen immer entweder im Zimmersafe deponiert, gegen Quittung an der Rezeption hinterlegt oder am Körper getragen werden. Ausnahme sind die Hosentaschen, die Langfingern beste Bedingungen bieten. Wer Kreditkarten und kleinere Summen Bargeld – immer so wenig wie möglich – getrennt verwahrt, verringert ausserdem die Gefahr, bei einem Diebstahl gleich alles auf einem Schlag zu verlieren. Natürlich sollten Wertsachen auch weder im Auto noch offen im Hotelzimmer zurückgelassen werden.


Augen auf in Menschenmengen (Bild: schemmi / pixelio.de)


Besondere Vorsicht ist im Gedränge und generell in grösseren Menschenmengen geboten, ebenso wie bei Fremden, die Sie vermeintlich aus Versehen anrempeln oder Kaffee über Ihre Jacke verschütten. In vielen Fällen wird diese Gelegenheit von einem Komplizen genutzt, um Sie um Ihre Wertsachen zu erleichtern. Beim Bezahlen, Geldwechseln und Geldabheben sollte ausserdem besonderer Wert darauf gelegt werden, dass Bargeld und Kreditkarten für keinen Fremden sichtbar sind. Warten Sie im Zweifelsfall lieber einige Minuten, bis sich im Verkaufsbereich, am Schalter oder am Geldautomaten keine weiteren Personen mehr aufhalten.

Und wenn es doch passiert? Massnahmen nach einem Diebstahl

Ruhe bewahren, heisst bei einem Diebstahl die erste Regel. Bemühen Sie sich zuerst um die Kreditkartensperrung und melden Sie den Diebstahl anschliessend der Polizei sowie bei einem Hoteldiebstahl der Hoteldirektion. Die Kopie der Anzeige sollte für die eigene Versicherung gut verwahrt werden. Wurden die Ausweispapiere gestohlen, muss nun die zuständige Botschaft oder das Konsulat des Heimatlandes kontaktiert werden. Im Idealfall notieren Sie sich vor der Reise Telefonnummer und Adresse der Botschaft. Mit einer Ausweiskopie ist das Ausstellen von Ersatzpapieren dann kein grosses Problem mehr.


Erste Massnahme: Kreditkarten sperren (Bild: Petr Kratochvil / Wikimedia / public domain)


Ein kompletter Bargeldverlust ist auch kein Grund zur Panik, denn in den meisten Fällen kann über Western Union in alle Teile der Welt unkompliziert Bargeld zugestellt werden. Wenn keine andere Möglichkeit besteht, hilft in der Regel auch die zuständige Botschaft mit Bargeld aus. Für die Rückreise genügt das Vorlegen der schriftlichen polizeilichen Anzeige sowie unter Umständen ein Anruf bei der Fluggesellschaft, um die hinterlegten Passdaten ändern zu lassen.

 

Oberstes Bild: Reisende am Check-In-Schalter (Bild: Guilherme Sprenger/ABr / Wikimedia / CC)

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